21.01.2024 17:41

Erzdiözese beschließt Leitung und Namen der künftigen Pfarreien

Die Erzdiözese Freiburg hat in ihrem Zukunftsprozess Kirchenentwicklung 2030 zwei weitere Meilensteine erreicht. Wie die ...

Die Erzdiözese Freiburg hat in ihrem Zukunftsprozess Kirchenentwicklung 2030 zwei weitere Meilensteine erreicht. Wie die Erzdiözese am Sonntag (21.01.) bekanntgab, stehen nun die Namen der 36 künftigen Pfarreien und Kirchengemeinden fest, die zum 1. Januar 2026 gebildet werden. Zudem wurde entschieden, welche Priester das Amt des Pfarrers übernehmen werden. Die Auswahl der neuen Pfarrer sowie die Entscheidung über die Namen der Pfarreien und Kirchengemeinden erfolgte unter Einbeziehung des Votums von Ausschüssen der jeweils zuständigen Pfarrgemeinderäte und der hauptamtlichen pastoralen Mitarbeitenden, der Dekane sowie der Personalkommission. Auf dieser Grundlage traf Erzbischof Stephan Burger nun die finalen Entscheidungen, die heute der Öffentlichkeit vorgestellt werden.
Erzbischof Stephan Burger erklärte zu den beiden Entscheidungen: „Kirchenentwicklung 2030 bedeutet für mich auch, dass wir eine Kultur des gemeinsamen Umgangs schaffen, die die Erzdiözese Freiburg auch unter sehr stark veränderten Rahmenbedingungen durch die nächsten Jahrzehnte trägt. Als Christinnen und Christen wollen wir für die Menschen vor Ort da sein und ihnen von unserem Glauben, von der Frohen Botschaft Jesu erzählen. Dafür braucht es Freiräume und Partizipationsmöglichkeiten für die Menschen, die sich hauptberuflich oder ehrenamtlich engagieren – insbesondere in der Seelsorge. Deshalb war es mir von Anfang an wichtig, die Verantwortlichen vor Ort in die Besetzung der Pfarrerstellen und die Namensfindung für die Pfarreien und Kirchengemeinden einzubeziehen. Dadurch hoffe ich, den Menschen auch Vertrauen in den weiteren Prozess der Kirchenentwicklung geben zu können.“

Namen und Auswahl der Leitenden Pfarrer

Die Ernennung der Pfarrer wird für eine Amtsdauer von acht Jahren erfolgen, in der Regel mit der Möglichkeit einer Amtsverlängerung um weitere sechs Jahre. In ihrer zukünftigen Funktion werden die Pfarrer die Gesamtverantwortung für Pastoral und Verwaltung tragen, das Seelsorgeteam leiten, die Kirchengemeinde rechtlich vertreten und aktiv in pastoralen Handlungsfeldern der Pfarrei mitarbeiten. Sie sollen ein vielfältiges und lebendiges Gemeindeleben entwickeln, Teams in die Gestaltung kirchlichen Lebens einbinden und Mitarbeitende gemäß ihren Charismen fördern.

Weil die Übernahme dieser vielschichtigen Aufgaben unterschiedliche persönliche sowie fachliche Kompetenzen und Erfahrungen voraussetzt, mussten bereits für die Bewerbungen auf die Leitungspositionen verschiedene Kriterien erfüllt werden. Voraussetzung für die Übertragung der Leitungsstelle war etwa eine Dienstzeit von mindestens zehn Jahren nach der Priesterweihe, die erfolgreiche Ablegung der nach der Ausbildungsordnung vorgesehenen zweiten Dienstprüfung und die Bereitschaft zur Teilnahme an einem Qualifizierungsprogramm, das eigens für die Pfarrer entwickelt wurde.

Anfang 2023 waren alle Priester der Erzdiözese Freiburg über die notwendigen Voraussetzungen und den Ablauf des Bewerbungsverfahrens informiert worden und hatten danach die Möglichkeit, ihr Interesse zu bekunden. Nach erfolgreicher Zulassung zum Stellenbesetzungsverfahren führten die Bewerber Gespräche mit dem zuständigen Dekan, einem Ausschuss der Pfarrgemeinderäte sowie einem Ausschuss der pastoralen Mitarbeitenden. Sie alle gaben im Anschluss Stellungnahmen ab, die der Erzbischof bei der Stellenvergabe berücksichtigte.

Auswahl der künftigen Namen der Pfarreien und Kirchengemeinden

Der Entscheidungsprozess zur Namensfindung für die neuen Pfarreien und Kirchengemeinden erfolgte auf Grundlage von Abstimmungen aus den lokalen Projekten der Kirchenentwicklung. Aus den aktuell 1.056 Pfarreien werden ab dem 1. Januar 2026 insgesamt 36 neue Pfarreien gebildet, die gleichzeitig – im staatsrechtlichen Sinne – Kirchengemeinden sein werden. Der Zusammenschluss erfolgt dabei durch Zulegung: Jeweils eine aktuell existierende Pfarrei und Kirchengemeinde bleibt als Rechtsgröße bestehen, die anderen Pfarreien aus dem künftigen Verbund schließen sich mit ihr zusammen.

Die Raumplanung war bereits im Jahr 2021 beschlossen worden. Nun ging es darum zu entscheiden, wie die künftigen Pfarreien und Kirchengemeinden benannt werden. Aufgrund kirchenrechtlicher Vorgaben ergibt sich der Name der Pfarrei aus der Festlegung der Pfarrkirche; Patronat und Ort der Pfarrkirche bestimmen somit den Namen der Pfarrei. Für den Prozess der Namensfindung wurden zunächst die Verantwortlichen aus den künftigen 36 Pfarreien aufgerufen, Voten zum kirchenrechtlichen Namen und Sitz ihrer Pfarrei sowie zum staatskirchenrechtlichen Namen ihrer Kirchengemeinde abzugeben.

Um bereits vor der Bildung der neuen Pfarreien diese und andere wichtige Entscheidungen auf lokaler Ebene treffen zu können, wurde eigens ein „Vorfeld-Entscheidungen-Gesetz“ (VEG) geschaffen und damit einhergehend zwei neue Gremien – die Vollversammlung aller Pfarrgemeinderäte und die Vollversammlung aller Stiftungsräte – ins Leben gerufen. Diese konnten zwischen verschiedenen Modellen der Zusammenarbeit entscheiden. Nach intensiven Beratungen dieser Gremien wurde über Vorschläge zum Namen sowie zum Pfarreisitz abgestimmt. Die Ergebnisse gingen anschließend dem Erzbischöflichen Ordinariat zu, wo sie nach rechtlicher Prüfung Erzbischof Stephan Burger zur finalen Freigabe vorgelegt wurden. Per Dekret werden die Namen aller künftigen Pfarreien dann durch den Erzbischof genehmigt.

Die folgende Übersicht zeigt die verabschiedeten neuen Namen der Pfarreien und Kirchengemeinden nach erfolgter Zulegung sowie die ihnen künftig vorstehenden Pfarrer:

Name Pfarrei


Name Kirchengemeinde


Zukünftiger Pfarrer



Odenwald-Tauber

St. Jakobus Lauda


Röm.-kath. Kirchengemeinde

Lauda


P. Joachim Seraphin MSF

St. Martin und Lioba Tauber-bischofsheim


Röm.-kath. Kirchengemeinde

An Tauber und Main


Thomas Holler

St. Oswald

Buchen


Röm.-kath. Kirchengemeinde Bauland-Odenwald


Frederik Reith

St. Maria

Mosbach-Neckarelz


Röm.-kath. Kirchengemeinde

St. Maria

Mosbach-Neckarelz


Michael Gartner



Rhein-Neckar

St. Sebastian Mannheim


Röm.-kath. Kirchengemeinde Mannheim


Lukas Glocker

Hl. Geist Heidelberg


Röm.-kath. Kirchengemeinde Heidelberg


Marius Fletschinger

St. Marien Weinheim


Röm.-kath. Kirchengemeinde Nordbadische Bergstraße


Johannes Balbach

St. Jakobus Sinsheim


Röm.-kath. Kirchengemeinde Kraichgau


Tobias Streit

St. Aegidius

St. Ilgen


Röm.-kath. Kirchengemeinde Wiesloch


Bernhard Pawelzik

St. Pankratius Schwetzingen


Röm.-kath. Kirchengemeinde

Mittlere Kurpfalz


Uwe Lüttinger gemeinsam mit („in solidum“) Christan Müller



Mittlerer Oberrhein-Pforzheim

Edith Stein Bruchsal


Röm.-kath. Kirchengemeinde

Edith Stein Bruchsal


Johannes Mette

Herz Jesu Pforzheim


Röm.-kath. Kirchengemeinde

Herz Jesu Pforzheim


Steffen Schölch

St. Stephan

Karlsruhe


Röm.-kath. Kirchengemeinde Karlsruhe


Markus Miles

St. Martin Ettlingen


Röm.-kath. Kirchengemeinde

St. Martin Ettlingen


Thomas Ehret

St. Marien Gernsbach


Röm.-kath. Kirchengemeinde

Murgtal


Markus Moser

St. Alexander Rastatt


Röm.-kath. Kirchengemeinde

St. Alexander Rastatt


Ulrich Stoffers

St. Bernhard

Baden-Baden


Röm.-kath. Kirchengemeinde

Baden-Baden


Lorenz Seiser



Ortenau

St. Cyriak Oberkirch


Röm.-kath. Kirchengemeinde

Acher-Renchtal


Ralf Dickerhof gemeinsam mit („in solidum“) Christof Scherer

Hl. Kreuz Offenburg


Röm.-kath. Kirchengemeinde

Mittlere Ortenau


Stefan Meisert

St. Symphorian

Zell a.H.


Röm.-kath. Kirchengemeinde

Kinzigtal


Michael Lienhard

St. Peter und Paul Lahr


Röm.-kath. Kirchengemeinde Südliche Ortenau


Nelson Ribeiro



Breisgau-Schwarzwald-Baar

St. Johannes Emmendingen


Röm.-kath. Kirchengemeinde

An der Elz


Andreas Brüstle

Unsere Liebe Frau Freiburg


Röm.-kath. Kirchengemeinde Fr. i.Br.


Alexander Halter

St. Alban

Bad Krozingen


Röm.-kath. Kirchengemeinde Breisgau-Markgräflerland


Lukas Wehrle

Mariä Himmelfahrt Hinterzarten


Röm.-kath. Kirchengemeinde Hochschwarzwald


Johannes Kienzler

Unsere Liebe Frau Villingen


Röm.-kath. Kirchengemeinde

Im Quellenland


Thomas Mitzkus

Hl. Dreifaltigkeit Donaueschingen


Röm.-kath. Kirchengemeinde

Hl. Dreifaltigkeit Donaueschingen


Fabian Schneider



Hochrhein

St. Bernhard

Schopfheim


Röm.-kath. Kirchengemeinde Wiesental-Dreiländereck


Joachim Giesler

St. Fridolin Bad Säckingen


Röm.-kath. Kirchengemeinde Hochrhein-Südschwarzwald


Peter Nicola

Mariä Himmelfahrt Waldshut-Tiengen


Röm.-kath. Kirchengemeinde

An der Wutach


Hannes Rümmele



Bodensee-Hohenzollern

Herz Jesu Singen


Röm.-kath. Kirchengemeinde

Hegau


Michael Knaus

St. Zeno Radolfzell


Röm.-kath. Kirchengemeinde Bodensee-Hegau


Heinz Vogel

Hl. Dreifaltigkeit Konstanz


Röm.-kath. Kirchengemeinde Konstanz


Michael Teipel

St. Nikolaus Markdorf


Röm.-kath. Kirchengemeinde Linzgau-Bodensee


Matthias Zimmermann

Herz Jesu Sigmaringen


Röm.-kath. Kirchengemeinde Sigmaringen


Stefan Schmid

St. Jakobus Hechingen


Röm.-kath. Kirchengemeinde Zollern


Thomas Fürst

Die Kirchenentwicklung 2030 und die lokale Gestaltung kirchlichen Lebens wird in der Erzdiözese seit Herbst 2021 maßgeblich von der formell beauftragten Lokalen Projektkoordination geplant, gesteuert und koordiniert. Diese Verantwortlichen sind mit den vielfältigen Themen und den vor Ort gefällten Entscheidungen bis ins Detail vertraut. Eine geografisch gegliederte Übersicht dieser Ansprechpersonen finden Sie unter: https://kirchenentwicklung2030.de/kirche-vor-ort/lokale-projektkoordination/