01.03.2019 09:45

Mehr Unfälle mit dem Fahrrad

(Heidelberg) In Heidelberg stieg die Zahl der Radunfälle um 15,3 Prozent auf 376 (2017: 326). Dabei Verunglückten 313 (274) Radfahrende ...

In Heidelberg stieg die Zahl der
Radunfälle um 15,3 Prozent auf 376 (2017: 326). Dabei Verunglückten
313 (274) Radfahrende (+14,2%). In Mannheim ist gar eine Zunahme um
19,1 % zu beklagen. Die Verunglücktenzahl stieg auf 347 (284), um
22,2%.

"Natürlich ist das auch eine Folge der ungewöhnlich langen
Schönwetterperiode des letzten Jahres und dem damit verbundenen
Anstieg des Radverkehrsanteils, ist sich der Verkehrspolizeichef
Dieter Schäfer bewusst. "Dem stehen jedoch die ernüchternden Zahlen
der Verkehrsverstöße der Radfahrenden im Kontrollmonat November
entgegen. Wie angekündigt starten wir ab Aschermittwoch einen
erneuten Kontrollschwerpunkt bis Ende des Monats März. "Wir wollen
die Radfahrenden gleich zu Beginn der Saison auf die unfallträchtigen
Fehlverhaltensweisen aufmerksam machen. Dabei gibt es Unterschiede in
den beiden großen Städten.

In Heidelberg sind einige der Hauptursachen auch dem hohen
Radverkehrsanteil geschuldet. So stehen "ungenügender
Sicherheitsabstand", "Fehler beim Einfahren in den fließenden
Verkehr" und nicht angepasste Geschwindigkeit" auf den vorderen
Plätzen. Aber auch Rotlicht- und andere Vorfahrtsverstöße finden sich
genauso in der Top Ten, wie das "Geisterfahren" oder die "Fehler,
insbesondere beim Linksabbiegen".

In Mannheim ist der Radverkehrsanteil am Gesamtverkehr zwar
ansteigend, aber noch deutlich geringer als in Heidelberg. Hier führt
die Hitliste der Verstöße das "Geisterfahren" an. Es folgt
"ungenügender Sicherheitsabstand" und dann kommen auch schon die
"Rotlichtverstöße und sonstigen Vorfahrtsverletzungen".

Für Schäfer steht zunächst ein Aufmerksamkeitsdefizit beim Fahren
im Pulk fest. Er erinnert an die Philosophie der aktionplus5.de: Wer
sich bewusst fünf Minuten mehr Zeit für seinen Weg von und zur Arbeit
nimmt, dabei die Regeln beachtet, kommt entspannter und vor allem
unfallfrei ans Ziel.

Schuldbewusst sollten die Radfahrenden sein, die rote Ampeln und
Vorfahrtsregeln missachten oder verbotswidrig auf der falschen Seite
oder Fahrbahn fahren. Das Linksfahren erhöht das Unfallrisiko um das
bis zu Zehnfache. Schäfer empfiehlt deshalb gerade beim zulässigen
Linksfahren besondere Umsicht und defensive Fahrweise. Aufmerksamkeit
ist auch beim Abbiegen und hier insbesondere beim Linksabbiegen
angezeigt. Denn weiterhin birgt eines der größten Verletzungsrisiken
der Unfall zwischen Radfahrenden und PKW. Rund 40% der erfassten
Unfälle und Verletztenzahlen resultieren aus diesem Unfallkonflikt.

"Im Rahmen der aktionplus5.de wird deshalb auch wieder intensiv
der Schulterblick und der holländische Griff beim Aussteigen für
motorisierte Verkehrsteilnehmer thematisiert" kündigt Schäfer eine
Kampagne der beteiligten Aktionspartner an. Zuletzt mahnt er den
Verzicht auf SMART-Phone Nutzung bei der aktiven Verkehrsteilnahme
für alle Verkehrsteilnehmer an. Experten nehmen Ablenkung durch
SMART-Phones als Unfallursache bei mittlerweile jedem 5. Unfall an.
Unfallvermeidung geht nur gemeinsam und regeltreu. Das versuchen die
Verkehrspolizisten bei ihren Überwachungsmaßnahmen im März bewusst zu
machen.