11.07.2022 17:33

Bevölkerung ist im Schnitt 43,8 Jahre alt

Die Bevölkerung Baden-Württembergs war nach Feststellung des Statistischen Landesamtes am Ende des Jahres 2021 im Durchschnitt ...

Die Bevölkerung Baden-Württembergs war nach Feststellung des Statistischen Landesamtes am Ende des Jahres 2021 im Durchschnitt 43,8 Jahre alt und damit um rund 9 Jahre älter als noch 1970. Das Durchschnittsalter der weiblichen Bevölkerung lag zuletzt mit 45,1 Jahren um immerhin 2,4 Jahre höher als das der männlichen Bevölkerung. Ursächlich hierfür ist die höhere Lebenserwartung der Frauen, so das Statistische Landesamt.

Innerhalb des Landes zeigen sich deutliche Unterschiede: Von den 44 Stadt- und Landkreisen weist Heidelberg mit durchschnittlich 40,7 Jahren die jüngste Bevölkerung auf, in Baden-Baden ist sie mit 47,2 Jahren mit Abstand am ältesten.S1

Werden die 1 101 Kommunen des Landes betrachtet, sind die Unterschiede noch deutlich größer: Die landesweit jüngste Bevölkerung lebt derzeit in Riedhausen im Landkreis Ravensburg (38,0 Jahre), gefolgt von Breitingen im Alb-Donau-Kreis (38,8 Jahre) und Bubsheim im Landkreis Tuttlingen (38,9 Jahre). In drei weiteren Kommunen liegt das Durchschnittsalter ebenfalls bei unter 40 Jahren; hierzu zählt auch die Universitätsstadt Tübingen, in der die Einwohnerinnen und Einwohner im Schnitt lediglich 39,6 Jahre alt sind.

Auf der anderen Seite wird das hohe Durchschnittsalter der Bevölkerung in der Stadt Baden-Baden noch von immerhin 40 Gemeinden übertroffen. Am höchsten liegt es im Erholungsort Ibach, der kleinsten Gemeinde im Landkreis Waldshut, mit 53,6 Jahren, gefolgt von der Exklave Büsingen am Hochrhein (Landkreis Konstanz) mit 51,1 Jahren sowie Moosburg (Landkreis Biberach) mit 50,3 Jahren.

Die Gründe für das regional sehr unterschiedliche Durchschnittsalter der Bevölkerung sind vielfältig. Neben Sondereinflüssen wie ein hoher Studierendenanteil, der Sitz eines Klosters oder die Prägung einer Kommune durch einen Kurbetrieb, wird die Altersstruktur der Bevölkerung nicht zuletzt durch die Höhe der Geburtenrate bestimmt. Schließlich ist für die Entwicklung dieser Kenngröße aber auch ganz entscheidend, ob in der Vergangenheit junge oder ältere Menschen per Saldo zu- oder weggezogen sind. Diesbezüglich hat der seit der Jahrtausendwende zu beobachtende Trend, dass vor allem junge Erwachsene verstärkt in die Groß- und Universitätsstädte des Landes gezogen sind, dazu geführt, dass dort das Durchschnittsalter der Bevölkerung langsamer als in den meisten kleineren Gemeinden angestiegen ist. In den letzten Jahren hat sich aber dieser »Trend in die Stadt« deutlich abgeschwächt.