12.09.2022 10:18

Neubau des Museumsdepots vor Eröffnung

(Lörrach) Am Sonntag, 18. September 2022 weiht das Dreiländermuseum Lörrach den 6 Millionen Euro teuren Neubau für sein Museumsdepot ein.

Zahlreiche Gäste aus Frankreich, Deutschland und der Schweiz feiern das für den Oberrhein wichtige Ereignis im Dreiländereck. Auf Dauer gesichert ist mit dem Bau die europaweit einzigartige Dreiländersammlung. Sie ermöglicht einen konsequent grenzüberschreitenden Blick auf Geschichte, Kultur und Identität einer europäischen Region: dem Oberrhein mit seinen
Teilregionen Baden, Elsass und Nordwestschweiz.

Der Depotbau ist Kern des sehr viel umfassenderen Interreg-Projektes
„Die Dreiländersammlung - Ein neues Sammlungsdepot zur
grenzüberschreitenden Nutzung für Tourismus, Bildung und
Forschung“. 30 Partner in Frankreich, Deutschland und der Schweiz aus
den Bereichen Kultur, Geschichte und Tourismus zeigen während des
Projektzeitraums von drei Jahren (01.03.2020 – 28.02.2023) vielfältige
grenzüberschreitende Nutzungsmöglichkeiten der Dreiländersammlung:
in Ausstellungen, im Universitätsstudium, bei Geschichtsvereinen, in
Form von Apps und Datenbanken oder bei touristischen Events. In
Deutschland und Frankreich stehen für das Projekt rund 4 Millionen
Euro zur Verfügung, die Hälfte als Zuschuss der EU aus dem Interreg-
Programm. Die Schweiz beteiligt sich mit rund 100.000 CHF am Projekt.
Bei allen Angeboten geht es darum, den Nachbarn zu begegnen und sie
auch auf Grund ihrer historischen Prägung besser zu verstehen.
„Für das Dreiländermuseum geht eine 140 Jahre dauernde Odyssee zu
Ende“, formuliert Museumsleiter Markus Moehring. Seit ihrer Gründung
1882 war die Sammlung des Lörracher Museums an zahlreichen
unterschiedlichen Orten, oft wenig professionell und schlecht
zugänglich, untergebracht. Denn nur 3 % der umfangreichen Sammlung
werden im Museumsgebäude auf 1300 m² öffentlich gezeigt. 97 %
werden im Depot betreut und stehen dort für Sonderausstellungen und
Recherchen zur Verfügung. Auch die Bevölkerung trägt den Bau mit
großem Engagement mit: Spenden von fast einer halben Million Euro
kamen für den Bau des Depots und die Unterbringung der Sammlung
zusammen, darunter allein 250.000 Euro vom traditionsreichen
Museumsverein Lörrach.

Der Depotbau ist zwar ein Zweckbau, wurde jedoch von Architekt Frank
Hovenbitzer (Büro wilhelm und hovenbitzer freie Architekten bda) mit
hohem Anspruch an Ästhetik und Nachhaltigkeit errichtet. Lörrachs
Oberbürgermeister Jörg Lutz formuliert entsprechend in seiner
Einladung zur Depoteinweihung: „Innovative Baulösungen mit dem
Erhalten der Geschichte und Kultur unserer trinationalen Region zu
verbinden – das war unser Anspruch an den Neubau des
Museumsdepots“. Am Tag nach der Einweihung beginnt dann der
Umzug der 50.000 Objekte der Dreiländersammlung in 100 LKW-Ladungen.
Die fachgerechte Magazinierung der gesamten
Dreiländersammlung im neuen Gebäude wird anschließend noch
Monate erfordern.