12.03.2020 09:32

Rettungsdienst über die Grenze wird ausgebremst

(Lörrach) Bei einer Klausur im Landkreis Lörrach informierte sich der Arbeitskreis „Soziales und Integration“ der Grünen Landtagsfraktion, auf Einladung seines Mitglieds Josha Frey, auch über den grenzüberschreitenden Rettungsdienst, der im Dreiländereck Schweiz-Deutschland-Frankreich eine besondere Relevanz hat. Im Gespräch mit den Notärzten Hans-Peter Volkmer, vom DRK Lörrach, und Matthias Zürcher, zuständig für die Nordwestschweiz, wurde insbesondere deutlich, dass die grenzüberschreitende Kooperation im Rettungsdienst zwar funktioniert, im Alltag der SanitäterInnen und NotärztInnen jedoch immer wieder Hürden zu meistern sind.

Während für Katastrophenfälle grenzüberschreitend klare, gesetzliche Bestimmungen bestehen, seien die normalen Krankenwagen-Einsätze, also die so genannte Regelrettung, lange nur national gelöst worden und dadurch auch Vieles noch nicht gesetzlich über Grenzen hinweg festgelegt, wissen die beiden Notärzte Volkmer und Zürcher. Aus dieser Erkenntnis heraus haben sie gemeinsam mit weiteren KollegInnen die Arbeitsgruppe Trinat gegründet, um sich zwischen Schweizerischen, deutschen und französischen Rettungsdienstlern auszutauschen und zu unterstützen: Denn nicht selten kann bei einem Unfall ein Krankenwagen auf der anderen Seite der Grenze näher an der Unfallstelle sein als einer der eigenen Rettungswache.

Mit der AG Trinat besteht eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit, gesetzlich bleibt jedoch noch einiges offen. Hier nennt Hans-Peter Volkmer ein Beispiel: Bei einem Rettungseinsatz am Rhein mussten sie, aufgrund dessen, dass es keine gesetzliche Einigung für die gemeinsame Frequenz über Funk gibt, mit den französischen KollegInnen mit winkenden Händen kommunizieren.

Josha Frey MdL: „In Grenzregionen werden einerseits immer die Probleme aufgrund unterschiedlicher Systeme sichtbar, aber andererseits entdeckt man hier auch die Kooperationsmöglichkeiten und sieht was man vom jeweils anderen lernen kann. Deswegen nehme ich die aufgeworfenen Punkte – Frequenzfestlegung für eine bessere Kommunikation über Funk, die Frage der Sondersignale und die Frage der der Kostenübernahme – gerne nochmals mit in den Oberrheinrat, wo ich dieses Jahr Präsident bin.“