15.12.2022 08:12

Wald wird neu gestaltet

(Hüfingen) Bei einem Pressetermin im Hüfinger Stadtwald hat sich Forstminister Peter Hauk über die Folgen des Klimawandels informiert.

Aktuell findet in allen Kommunalwäldern im Schwarzwald-Baar-Kreis (rund 16.000 Hektar) die sogenannte Forsteinrichtung statt. Diese Zehn-Jahres-Pläne sind die Grundlage für die nachhaltige Bewirtschaftung der Wälder und ihres Erhalts als Ökosystem.


Die Wälder im Schwarzwald-Baar-Kreis sollen klimastabiler werden – das geht nicht von heute auf morgen. „Die Mischung macht’s. Eine breite Palette an Baumarten hilft uns die Wälder resilienter zu machen und sie rascher an das Klima anzupassen“, erklärte Forstminister Peter Hauk MdL. Er stellte klar, dass das Land über die forstliche Förderung die Weichen auf Baumartenvielfalt gestellt habe. Angesichts der Dynamik des Klimawandels seien die Herausforderungen für die Waldwirtschaft allerdings gewaltig.

Anja Peck, Leiterin der Forstdirektion des Regierungspräsidiums (RP), wies darauf hin, dass das Land die kommunalen und privaten Waldbesitzenden in Baden-Württemberg bei diesen Aufgaben seit 2020 mit rund 150 Millionen Euro unterstützt habe. Neben der Bewilligung der Fördermittel ist die Forsteinrichtung im Kommunalwald eine der Kernaufgaben der Forstdirektion im RP. Deren Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind hierzu gemeinsam mit den örtlichen Forstrevierleitern jedes Jahr auf rund 60.000 Hektar in rund 100 Kommunalwäldern unterwegs. Im Schwarzwald-Baar-Kreis sollen die erarbeiteten Forsteinrichtungspläne den Städte- und Gemeinderäten im Laufe des ersten Halbjahrs 2023 vorgestellt und von diesen beschlossen werden.


Wann ist es Zeit die alten Bäume zu ernten, damit die jungen Bäume Licht und Platz bekommen, um gut aufzuwachsen? Und welche Baumarten werden zukünftig auf den jeweiligen Flächen stehen? Wie gelingt es, dass ein bunter Wald entsteht und nicht nur eine Baumart im Wald dominiert? Fingerspitzengefühl ist gefragt und wird durch Fachwissen untermauert. Auch Pflege-Maßnahmen für wertvolle Biotope werden im Zuge der Forsteinrichtung festgeschrieben und dokumentiert. Ökologische Parameter, beispielsweise die Menge an Totholz oder die Anzahl an Habitatbäumen im Wald, wird erfasst.



„Während der Pandemie entdeckten viele Menschen den Wald für sich als Erholungsort. Mit der aktuellen Krise und der Intention nach mehr Versorgungssicherheit sowie rascher Umsetzung der Klimaschutzziele im Land rückt der umweltfreundliche Roh- und Baustoff Holz in den Vordergrund. Und gerade im ländlichen Raum spielt auch das Brennholz eine Rolle“, sagte Minister Peter Hauk MdL. Die Trends zu weniger Plastik und stattdessen Papierverpackungen oder mehr Holzbauten anstelle von Beton zeigen beispielhaft, dass der nachwachsende Rohstoff Holz immer gefragter ist. „Damit die Nutzung der Bäume immer im Gleichgewicht mit und für die Natur stattfindet, ist ein Forsteinrichtungsplan ein unverzichtbares Instrument. Er garantiert, dass nicht zu viel Holz genutzt wird und die Ökologie und die sozialen Ansprüche an den Wald im Blick behalten werden“, ergänzte Anja Peck.



Kommunalwälder im Schwarzwald-Baar-Kreis

18 Städte und Gemeinden im Schwarzwald-Baar-Kreis haben eigenen Wald. Größe und Wüchsigkeit, aber auch Alter- und Baumartenzusammensetzung schwanken dabei in einem breiten Rahmen. Der kleinste Kommunalwald, der derzeit im Schwarzwald-Baar-Kreis eingerichtet wird, gehört der Gemeinde Schonach und umfasst rund 80 Hektar. Größte kommunale Waldbesitzerin ist mit knapp 3000 Hektar eigenem Wald die Stadt Blumberg, gefolgt von der Stadt Donaueschingen mit rund 2500 Hektar Wald. Hüfingen liegt an fünfter Stelle im kommunalen Flächenranking des Schwarzwald-Baar-Kreises und besitzt knapp 1500 Hektar Wald. Auch der Landkreis besitzt eigenen Wald, mit knapp zwölf Hektar ist dessen Flächenbedeutung jedoch gering. Daneben gibt es etliche Kirchenwälder im Kreis. Deren Größe schwankt zwischen 0,5 und 100 Hektar.