15.05.2020 13:34

Mehr Platz für Gastronomie

(Waldkirch) Ab Montag, 18. Mai, darf die Gastronomie unter strengen Auflagen wieder öffnen. Dass die Nöte der Betreiber und Betreiberinnen der Restaurants und Hotels in Waldkirch nicht ausschließlich finanzieller Art sind, zeigte sich beim „runden Tisch“, zu dem Oberbürgermeister Roman Götzmann eingeladen hatte.

Um mögliche Unterstützungsangebote der Stadt zu besprechen, kamen Gastronomen, Stadträtinnen und Stadträte sowie Marktbeschicker aus Waldkirch im Bürgersaal des Rathauses zusammen. Dass die Gaststätten- und Hotelbetriebe von der Pandemie besonders betroffen sind, liegt auf der Hand. So stieß das Angebot der Stadt, die durch die neuen Vorschriften wegfallenden Plätze durch eine Vergrößerung der Außenbewirtschaftungsfläche möglichst zu kompensieren, auf Zustimmung. Zu den Zeiten, an denen der Wochenmarkt stattfindet, soll dieser so umorganisiert werden, dass den Gastronomen zumindest die gewohnte Fläche verbleibt.
Im Gespräch zeigte sich rasch, dass die Betreiber auf verschiedener Ebene mit Problemen und Sorgen zu kämpfen haben. Das Umsetzen der Vorschriften stellt alle vor eine große Herausforderung. So ist der Wille auf jeden Fall da, doch die Formulierungen in den Verordnungen sind nicht immer eindeutig. Michael Dorner, Leiter des Dezernats III Recht und Sicherheit, sagte hier in jedem Fall Unterstützung zu. Gerne könnten sich die Betroffenen mit ihren Fragen an ihn und seine Mitarbeitenden wenden, auch eine gemeinsame Begehung des Betriebs bot er an. „Ich sehe uns hier an erster Stelle in beratender Funktion“, betonte er.
Wichtig ist allen Beteiligten ein gutes Miteinander und Verständnis dafür, dass unter Umständen nicht alles auf Anhieb reibungslos klappt. Verständlich zu machen, dass an den Tischen, zwischen denen ein Abstand von 1,5 Metern vorgeschrieben ist, nur eine begrenzte Anzahl an Personen Platz nehmen darf, stieße bei manchen Gästen auf Unverständnis. Dazu komme, dass die Verordnung besagt: „Gästen muss ein Sitzplatz, beispielsweise auf Stühlen oder Hockern, zugewiesen werden.“ Das bedeutet, dass Gäste eventuell warten müssen, bis eine Bedienung zu einem freien Sitzplatz geleitet.
Ein weiterer Bestandteil der Verordnung verlangt, dass die Betreiber den Namen des Gastes, das Datum und die Uhrzeit des Besuchs und die Kontaktdaten, beispielsweise E-Mail-Adresse oder Telefonnummer dokumentieren müssen. Das dient im Falle der Erkrankung eines Gastes dem Gesundheitsamt dazu, die Kontakte nachzuverfolgen.
„Im Namen unserer Stadt bitte ich alle darum, sich solidarisch zu zeigen, Geduld und Verständnis zu haben. Die Umsetzung der Vorschriften macht niemandem Spaß, sie dient aber dazu, uns alle zu schützen und die Ausbreitung des Virus möglichst zu verhindern“, fasste Oberbürgermeister Roman Götzmann zusammen.