15.03.2019 10:16

Mehr tödliche Verkehrsunfälle 2018

(Villingen-Schwenningen) Die Zahl der Verkehrsunfälle im Polizeipräsidium Tuttlingen mit den Landkreisen Freudenstadt, Rottweil, Schwarzwald-Baar-Kreis, Tuttlingen und Zollernalbkreis nahm im vergangenen Jahr von 19.437 auf 19.875 (+ 2,3 %) zu, auch gegenüber dem Durchschnitt der letzten 5 Jahre (18.358) ist ein Anstieg zu verzeichnen. Unfälle mit Personenschaden gingen im Jahresvergleich um 1,3 % zurück. Im 5-Jahresvergleich war eine Zunahme um 3,5 % zu verzeichnen. Die Unfälle mit reinem Sachschaden und die Kleinstunfälle nahmen um 1,5 bzw. 3,5 % zu.

Die Anzahl der Verkehrstoten stieg von 40 im Vorjahr auf 46
Verkehrstote in 2018. Die Zahl der Schwerverletzten reduzierte sich
von 561 auf 536. Die Zahl der Leichtverletzten stieg um 29 (1,1 %)
von 2.552 auf 2.581.

Die Motorradunfälle im Jahresvergleich 2017/2018 gingen um 3,6 %
von 416 auf 401 Verkehrsunfälle zurück. Eine Zunahme war lediglich im
Landkreis Freudenstadt (von 89 in 2017 auf 106 in 2018) zu
verzeichnen. Erschreckend ist die Zunahme der getöteten Kradfahrer
von 6 getöteten Personen 2017 auf 13 im Jahr 2018. Die Anzahl der
Leichtverletzten hat sich minimal um eine Person gesteigert. Die
Anzahl der Schwerverletzten ging deutlich von 128 auf 111 zurück. Im
Bereich der Unfallbekämpfung von Motorradunfällen wird das PP
Tuttlingen auch im Jahr 2019 seinen Schwerpunkt setzen. Durch
Verkehrsüberwachungsaktionen, insbesondere an den Wochenenden, auf
den viel befahrenen Motorradstrecken im Schwarzwald, am Randen, im
Donautal und der Alb wollen wir die Verkehrssicherheit erhöhen. Dies
dient insbesondere auch dem Schutz der Motorradfahrer selbst, da 61,3
% der "Biker-Unfälle" von diesen selbst verursacht wurden. Diese
Überwachungsaktionen werden begleitet durch
Präventionsveranstaltungen an den Haupttreffpunkten der "Biker", um
diese für die Gefahren zu sensibilisieren. Kooperationen mit den
Polizeipräsidien Offenburg (Ruhestein) und Konstanz (Hegaublick) sind
geplant.

Bei den getöteten Pkw-Insassen stieg die Zahl im Jahresvergleich
von 18 auf 20. Von diesen waren fünf Personen nicht angegurtet. Hier
weisen wir nochmals eindringlich auf die Gurtanlegepflicht hin. Die
Kollegen sind aufgefordert, im Rahmen ihrer
Verkehrsüberwachungsmaßnahmen auf die Gurtanlegepflicht zu achten.
Weiterhin sind für das Jahr 2019 wiederum zwei landesweite
Gurtkontrollwochen vorgesehen.

Die Verkehrsunfälle mit Beteiligung von Fahrrädern und Pedelecs
sind von 380 Verkehrsunfällen 2017 auf 440 in 2018 angestiegen. Dafür
verantwortlich war 2018 hauptsächlich die deutliche Zunahme bei den
Pedelec-Unfällen (+ 20,6%). Jeweils zwei Radfahrer und zwei
Pedelec-Fahrer wurden bei den Unfällen getötet. Eine Nichtbeachtung
der Helmempfehlung war jeweils bei einem Pedelec-Fahrer und einem
Radfahrer zu verzeichnen.

Die Verkehrsunfälle unter Beteiligung von Fußgängern reduzierten
sich leicht von 228 im Jahr 2017 auf 215 im Jahr 2018. Auch die Zahl
der getöteten Fußgänger reduziert sich von 10 auf 8 Personen.

Bei der Unfallentwicklung durch die "Jungen Fahrer" (18 - 24
Jahre) war in den vergangenen Jahren ein stetiger Rückgang
festzustellen. Nach einem Anstieg von 2016 (1.064 Unfälle) auf 2017
(1.078 Unfälle), war im Jahr 2018 wieder ein Rückgang (auf 1.020
Unfälle) zu verzeichnen. Wir werden in unseren Bemühungen zur
Erhöhung der Verkehrssicherheit in diesem Segment nicht nachlassen
und müssen weiterhin durch konsequente Überwachung und
Aufklärungsmaßnahmen, insbesondere in den weiterführenden Schulen,
polizeiliche Präsenz zeigen.

Der Bevölkerungsanteil von älteren Menschen, Senioren ab 65
Jahren, in Baden-Württemberg wächst jährlich um ca. 1 %. Die Zahl der
Unfälle, an welchen Senioren beteiligt waren, nahm in den letzten
zehn Jahren regelmäßig zu, von 1.502 (2009) auf 1.805 (2018). Im Jahr
2018 wurden 13 Personen bei Verkehrsunfällen mit Beteiligung von
Senioren getötet (2017: 15). Von den letztjährigen 1.805
Verkehrsunfällen mit Senioren wurden 1.139 (63,1 %) von Senioren
verursacht. Gerade die älteren Menschen berücksichtigen wir in
unseren Präventionsveranstaltungen, um sie detailliert auf die
Gefahren des Straßenverkehrs "im Alter" hinzuweisen.

Die Zahl der Verkehrsunfälle, bei welchen der Unfallverursacher
unter Alkoholeinwirkung stand, ging im Jahresvergleich 2017/2018 um
14 Fälle zurück. Seit 2009 reduzierten sich damit die Verkehrsunfälle
mit Ursache Alkohol von 423 auf 339.