15.07.2020 18:18

Tödliche Schüsse

(Bad Schussenried) Am heutigen Vormittag um kurz vor 9 Uhr kam es im Innenstadtbereich von Bad Schussenried zu einem polizeilichen ...

Am heutigen Vormittag um kurz vor 9 Uhr kam es im Innenstadtbereich von Bad
Schussenried zu einem polizeilichen Schusswaffengebrauch, in dessen Verlauf zwei
Personen, eine 43-jährige Frau und ein 29-jähriger Mann, angeschossen wurden.
Der 29-Jährige erlitt dabei eine Verletzung, die zur Folge hatte, dass er trotz
sofortiger Versorgung durch einen Notarzt kurz nach der Einlieferung in ein
Krankenhaus verstarb. Die 43-jährige wurde ebenfalls verletzt in ein Krankenhaus
eingeliefert. Bei ihr besteht nach aktuellem Ermittlungsstand keine
Lebensgefahr. Die 43-jährige Frau und der 29-jährige Mann waren zuvor aus dem
offenen Maßregelvollzug der Klinik für forensische Psychiatrie in Bad
Schussenried entwichen. Dort waren sie bereits vor mehreren Jahren gerichtlich
untergebracht worden. Sie entfernten sich am Morgen unerlaubt aus der
Einrichtung in Richtung Ortsmitte Bad Schussenried. Darüber verständigte die
Psychiatrie die Polizei. Etwa zeitgleich zu der Mitteilung der Psychiatrie, kurz
vor 9 Uhr, wurde der Polizei eine Bedrohung mit einem Messer gegenüber einer
Geschäftsinhaberin im Innenstadtbereich von Bad Schussenried gemeldet. Nach dem
bisherigen Stand der Ermittlungen konnten die nunmehr vor Ort eintreffenden zwei
Polizeibeamten die beiden aus der forensischen Psychiatrie Bad Schussenried
entwichenen Personen feststellen, wobei sowohl die 43-jährige Frau als auch der
29-jährige Mann ein Messer mit sich geführt haben sollen. Im weiteren Verlauf
des Geschehens soll der 29-jährige Mann einen der beiden Polizeibeamten mit dem
Messer in der Hand verfolgt haben und dieses trotz Aufforderung nicht abgelegt
haben, woraufhin der Polizeibeamte von seiner Dienstwaffe Gebrauch machte und
den 29-jährigen im Bereich der Hüfte traf. Die 43-jährige Frau soll sich nach
dem bisherigen Stand der Ermittlungen dem zweiten Polizeibeamten ebenfalls mit
einem Messer in der Hand genähert und dieses auch nach mehrmaliger Aufforderung
nicht abgelegt haben, woraufhin auch der zweite Polizeibeamte von seiner
Dienstwaffe Gebrauch machte und die 43-jährige im Bereich des Oberschenkels
traf.

Der genaue Geschehensablauf vor Ort ist Gegenstand der weiteren polizeilichen
Ermittlungen, mit denen die zuständige Staatsanwaltschaft Ravensburg die
Kriminalpolizeidirektion Friedrichshafen beim Polizeipräsidium Ravensburg
betraut hat, um jeden Anschein der Befangenheit auszuschließen.