01.06.2024 18:35

Gewerbeimmobilienmarkt bleibt stabil

(Konstanz) Gesamtwirtschaftlich war 2023 kein einfaches Jahr. Es war geprägt von hohen Inflationsraten und Bauzinsen, steigenden Baukosten und Energiepreisen. Trotz der schwierigen Umstände zeigt sich der Gewerbeimmobilienmarkt in Konstanz stabil, wie der aktuelle Gewerbeflächenbericht zeigt, den die Wirtschaftsförderung kürzlich im Wirtschaftsausschuss vorstellte.

Wichtige Eckpunkte darin: Die Anzahl der registrierten freien Flächen hat sich konstant gehalten. Und die Stadt bietet den Unternehmen einen
Immobilien-Service, in dem sie unter anderem rundstückseigentümerInnen bei Bedarf und Interesse unterstützt, wenn Flächen neu vermietet oder verkauft werden sollen.
Eine genauere Analyse zeigt, welche Herausforderungen für die Zukunft bestehen:
Verfügbare Flächen sind zum großen Teil Büros. Hier sinkt die Nachfrage. Der sich seit der Corona-Pandemie fortsetzende Trend zum Homeoffice ist spürbar. Dementsprechend stagnieren die Büromieten. Was MieterInnen freut, stellt VermieterInnen vor Probleme, wenn es um die Finanzierung von Instandhaltungsmaßnahmen oder die energetische Sanierung
älterer Gebäude geht.
Gesucht werden dagegen Produktionsflächen. Hier gibt es einen großen Bedarf, gerade beim Handwerk. In diesem Segment ist das Angebot jedoch gering. Von Knappheit geprägt ist auch nach wie vor der Grundstücksmarkt, was Neuansiedlungen erschwert. Im modern
konzipierten Stadtteil „Hafner“ werden zukünftig über 15 ha an Gewerbeflächen und mehr als 3.000 Wohneinheiten entstehen. Sorgfältige Planung und spätere Erschließung brauchen aber ihre Zeit. Auch sollen erfolgreiche Start-ups, die im städtischen Gründungszentrum „farm“ innovative Geschäftsideen auf den Weg gebracht haben, in Konstanz gehalten werden: Kontinuität und Expansion im Bereich der Zukunftstechnologien sind grundlegendfür die städtische Entwicklung.

Um vorhandene Flächen noch besser zu entwickeln, wurde neben dem Immobilien-Service Ende 2023 auch die Stelle eines Kommunalen Flächenmanagers eingerichtet. Benjamin Specht sucht nach Möglichkeiten, eine intensivere Ausnutzung bestehender Baugrundstücke zu erreichen. Chancen für EigentümerInnen hat der neue Bebauungsplanfür das Unterlohn eröffnet. Im nun ausgewiesenen „Urbanen Gebiet“ lassen sich gewerbliche und Wohnnutzungen verbinden. Dieser Bereich ist ein Tätigkeitsschwerpunkt des Flächenmanagers. Er analysiert Flächenpotenziale und geht auf GrundstückseigentümerInnen zu, um gemeinsam Projektideen zu diskutieren. Interessierte können sich an ihn wenden, um Potenziale für Bauprojekte auszuloten.
Die Attraktivität der Innenstadt ist ungebrochen. Ein guter Indikator dafür ist die Frequenz der BesucherInnen. In der Hussenstraße hat sie gegenüber 2022 um 4,11 Prozent zugenommen: über 4,5 Millionen FußgängerInnen wurden gezählt. Für den linksrheinischen Einzelhandel und die Gastronomie sind Erreichbarkeit, Einkaufsverhalten und die
Verfügbarkeit von Personal entscheidend. Konsumzurückhaltung und Online-Handel stellen eine Herausforderung dar. Teurer Wohnraum und hohes Preisniveau verstärken den Fachkräftemangel. Trotzdem bewegt sich der Einzelhandelsumsatz in Konstanz weiterhin auf hohem Niveau. Die Kaufkraft der Einheimischen, der hohe Anteil an Schweizer Kundschaft und der wachsende Tourismus prägen die Innenstadt. Der Umschlag an freien
Flächen hat sich nach der Corona-Pandemie stabilisiert. Die Neugestaltung des Bahnhofplatzes steigert langfristig die Attraktivität der Innenstadt.

Der ausführliche Bericht findet sich auf konstanz.de

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