17.04.2019 11:09

Wettbewerb „Heimatmuseum hat Zukunft.“ entschieden

(Bühlertal/Durmersheim) Das Museum Geiserschmiede Bühlertal erhält den Hauptpreis beim diesjährigen Wettbewerb „Heimatmuseum hat Zukunft.“ Für den Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungsbezirk Karlsruhe hat das kommunale Museum zur örtlichen Geschichte Leuchtturmcharakter.

„Die neu gestaltete Dauerausstellung spricht mit beeindruckender Präsentation Jung und Alt an. Das Museum wird von Ehrenamtlichen unterstützt und steht unter wissenschaftlicher fachlicher Leitung. Damit zeigt die Gemeinde, dass ihr Kulturarbeit auch finanziellen Einsatz wert ist“, erklärte Brigitte Heck als Vorsitzende der Jury für den alle vier Jahre ausgeschriebenen Museumspreis für kommunale oder private Einrichtungen. Die Auszeichnung für das Museum in Bühlertal ist mit einem Preisgeld in Höhe von 7.500 Euro verbunden. Vergeben wurden außerdem drei Anerkennungspreise, die in Höhe von jeweils 1.500 Euro dotiert sind. Diese gehen an das Hardtmuseum Durmersheim (Landkreis Rastatt), das Museum Appeleshof in Gechingen (Landkreis Calw) und das Museum im Alten Rathaus Wiesental (Stadtteil der Großen Kreisstadt Waghäusel, Landkreis Karlsruhe). Die Jury begründete ihre Wahl damit, dass diese Häuser mit nur wenig Unterstützung Beachtliches leisten und dabei auch noch auf kontinuierliche qualitative Entwicklung achten. Die drei Häuser repräsentieren sowohl die Vielgestaltigkeit als auch den unterschiedlichen Entwicklungsstand der Heimatmuseumsszene. Die Anerkennungspreise honorieren den von ihnen eingeschlagenen neuen Weg.

Die Geiserschmiede Bühlertal In Bühlertal wird neben einer noch funktionsfähigen Schmiede die heimische Geschichte mit modernsten Techniken präsentiert. Landwirtschaft/Weinbau, Industrie (Avog, Bosch) oder der Schwarzwaldtourismus sind die Hauptthemen. Eigenes finanzielles Engagement und Mittel aus dem Leader-Programm wurden
für ein modernes Innenleben in historischem Gebäude eingesetzt. „Ohne eine solche Beteiligung der Kommunen, werden es Heimatmuseen zunehmend schwer haben nachhaltige Kulturarbeit zu leisten. Denn Ehrenamt braucht Förderung, nicht nur ideeller Art, sondern auch in personell und materiell unterstützenden Maßnahmen“, bilanzierte Brigitte Heck nach dem Wettbewerb. Sie leitet das Referat Volkskunde im Badischen Landesmuseum. Das Hardtmuseum Durmersheim: Hier würdigte die Jury die Weiterentwicklung des Museums, indem es die Menge der Ausstellungsstücke markant reduzierte, sein Begleitprogramm intensivierte und die Homepage systematisch erweiterte und den öffentlichen Raum mit Informationstafeln in die Bildungsarbeit einbezog. Das Museum Appeleshof in Gechingen macht seine Bildungsarbeit durch einen raschen Wechsel temporärer Themenausstellungen, durch erlebnisorientierte Kostümführungen und eine engagierte inhaltliche Vermittlungsarbeit attraktiv. Das Museum im Alten Rathaus Wiesental schließlich ist ein klassisches Vielspartenhaus, das sich energisch auf den Weg der Erneuerung macht, indem es sich auf lokale Alleinstellungsmerkmale konzentriert und verstärkt ortshistorische Themen und Personen in den Mittelpunkt der Vermittlung rückt. Durch Handwerksvorführungen und geschickte mediale Lösungen gelingen tiefe historische Erlebensräume.

Die Jury des Museumspreises „Heimatmuseum hat Zukunft“ hatte von 13 eingereichten Bewerbungen eine Vorauswahl getroffen und anschließend acht Einrichtungen besucht. Außer den vier Preisträgern waren dies die Heimatmuseen in Empfingen, Bad Herrenalb, Neckarelz sowie das Waldensermuseum in Neuhengstett. Der Wettbewerb wird im vierjährigen Turnus ausgeschrieben. Die Prämierung findet am 9. Mai 2019 in Maulbronn statt.

Hintergrund: Den Wettbewerb für Heimatmuseen beim Arbeitskreis Heimatpflege Regierungsbezirk Karlsruhe e.V. gibt es seit 1990. Er wurde von Wolfram Metzger unter der Bezeichnung „Vorbildliches Heimatmuseum“ ins Leben gerufen, wird er nach dessen Tod seit 2013 von Brigitte Heck, Leiterin des Referats Volkskunde im Landesmuseum Schloss Karlsruhe, in neuem Format unter dem Titel „Heimatmuseum hat Zukunft“ weitergeführt.

Weitere Informationen zum Arbeitskreis Heimatpflege im Regierungspräsidium Karlsruhe: https://www.ak-heimatpflege-ka.de/