17.06.2020 12:33

Bauzeitverzögerung für Rettungstreppenhauserweiterung im Tunnel

(Gernsbach) Seit September 2019 werden im Auftrag des Regierungspräsidiums Karlsruhe vier Rettungstreppenhäuser für den Tunnel Gernsbach im Zuge der B 462 hergestellt. Geplant war der Abschluss der Arbeiten bis Februar 2021. Die Fertigstellung verzögert sich nun um voraussichtlich vier bis fünf Monate bis Juli 2021.

Gründe für die Verzögerungen sind notwendige Umplanungen am Rettungstreppenhaus „Am Kurpark“ wegen des anstehenden Felshorizontes, der tiefer liegt als ursprünglich angenommen, Probleme beim Aushub aufgrund unzureichender Sprengergebnisse sowie die zunächst vorgegebene unterschätzte Bauzeit. Gemeinsam mit der bauausführenden Firma wird aktuell an einer Bauzeitoptimierung gearbeitet. Maßnahmen sind der Einsatz einer anderen Firma für die Sprengungen, die Optimierung der Arbeitsabläufe und der Einsatz zusätzlicher Kolonnen für das Bohren der Sprenglöcher und dem sich anschließenden Auftragen des Spritzbetons. Die ausführende Baufirma wurde angehalten das Konzept kontinuierlich auf Optimierungsmöglichkeiten zu prüfen.



Der Gernsbacher Tunnel wird mit vier Rettungstreppenhäusern nachgerüstet, die in den Bereichen „Obertsroter Landstraße bei den Infotafeln“, „Am Kurpark“, „Am Blumenweg beim Hotel Stadt Gernsbach“ und „Am Bahnhof“ beim Bahnübergang liegen. Die vier Rettungsschächte werden mit lichten Abmessungen von sechs auf drei Meter zwanzig in einer Tiefe von bis zu 22 Meter im anstehenden Fels hergestellt. Die Herstellung erfolgt im Sprengvortrieb. Die bis zu 49 Meter langen Querschläge, die ebenso in bergmännischer Bauweise hergestellt werden, verbinden die Rettungsschächte mit der bestehenden Tunnelröhre. Anschließend erfolgen Betonagearbeiten zur Herstellung der Querstollen und Rettungstreppenhäuser einschließlich der Ausgangsgebäude, bevor abschließend die Zugangsflächen hergestellt werden.



Aktuelle Arbeiten an den vier Rettungstreppenhäusern

Am Rettungstreppenhaus „Obertsroter Landstraße“ ist der Durchbruch zur Bestandsröhre erfolgt. Aktuell wird hier ein neuer Stahlbetonrahmen betoniert, bevor im Anschluss in mehreren Betonierabschnitten die aufgehenden Wände und das Ausgangsgebäude betoniert werden. Diese Arbeiten werden bis Ende des Jahres 2020 abgeschlossen sein.

Am Rettungstreppenhaus „Am Kurpark“ erfolgt aktuell die Herstellung des Schachtes im Sprengvortrieb. Hier musste – wie dargestellt - der Verbau umgeplant werden, was zu einer Verzögerung von rund zwei Monaten führen wird. Aktuell fehlen hier noch rund sechs Meter der Schachtherstellung, bevor im Anschluss die Arbeiten am bis zu 49 Meter langen Querstollen erfolgen können.

Am Rettungstreppenhaus „Am Blumenweg“ wird momentan ebenfalls der Schacht für das Rettungstreppenhaus hergestellt. Dem bis zu 22 Meter tiefen Schacht fehlen noch rund fünf Meter bis zur endgültigen Tiefe. Im Anschluss daran wird parallel zum Rettungstreppenhaus „Am Bahnhof“ der sechs Meter lange Querschlag hergestellt.

Beim Rettungstreppenhaus „Am Bahnhof“ sind die Schachtarbeiten abgeschlossen (Pressemitteilung vom 12.6.2020). Der Stollenvortrieb erfolgt hier seit Dienstag, 16. Juni 2020.