22.08.2019 11:35

Sozialhilfequote steigt nicht

(Liestal) Das erste Mal seit 2011 ist die Sozialhilfequote im Kanton Basel-Landschaft nicht gestiegen. Das ist eine positive Entwicklung.

Im Jahr 2018 wurden 8'560 Personen oder 3 Prozent der Kantonsbevölkerung unterstützt. Alleinerziehende Personen tragen nach wie vor das grösste Risiko, auf Sozialhilfe angewiesen zu sein.

Der Trend einer moderaten Zunahme der Sozialhilfequote in den letzten Jahren wurde 2018 erstmals seit 2011 unterbrochen. Die Sozialhilfequote blieb stabil bei 3,0 Prozent. In absoluten Zahlen wurden sogar weniger Personen unterstützt: Wurden 2017 noch 8'608 Personen unterstützt, waren es 2018 8'560 Personen. Das ist eine positive Entwicklung.
Kurze Bezugsdauer Wie in den letzten Jahren ist auch für 2018 positiv zu bemerken, dass von den abgeschlossenen Dossiers knapp 70 Prozent eine Laufzeit von weniger als zwei Jahren haben. Die Sozialhilfe erfüllt somit in einem grossen Teil der Fälle ihre Funktion als zeitlich begrenzte Existenzsicherung. Auswertungen haben zudem bestätigt, dass die Dauer des Sozialhilfebezugs mit der Wahrscheinlichkeit, sich von der Sozialhilfe abzulösen, zusammenhängt. Je länger eine Person Sozialhilfe bezieht, desto länger bleibt sie in der Sozialhilfe.

Wohnortswechsel bedeutet Beendigung der Unterstützung

Bei einem Viertel der Fälle wird das Dossier geschlossen, weil die unterstützte Person den Wohnort wechselt. Erstmals wurden diese Fälle genauer analysiert. Erfreulicherweise hat sich gezeigt, dass bei einem Wohnortswechsel innerhalb des Kantons die Unterstützung in den meisten Fällen tatsächlich beendet wird und sich nur wenige Personen am neuen Wohnort bei den Sozialen Diensten anmelden.

Alleinerziehende und Jüngere sind am häufigsten auf Sozialhilfe angewiesen

Ein überdurchschnittliches Risiko, sozialhilfeabhängig zu werden, haben nach wie vor alleinerziehende Eltern. Von allen Alleinerziehenden (hier Personen, die alleine mit Minderjährigen in einem Haushalt leben) beziehen rund 23 Prozent Leistungen der Sozialhilfe. Weiter sind Kinder bis 17 Jahren und Erwachsene im Alter von 25 bis 34 Jahren besonders betroffen.