23.04.2019 18:29

Impfschutz im Landkreis nicht ausreichend

(Emmendingen) Seit Wochen beschäftigt das Thema „Impfen“ die Öffentlichkeit. Auch in der Europäischen Impfwoche vom 24. bis 30. April 2019 wirbt die Europäische Region der Weltgesundheitsorganisarton (WHO) für Impfen als entscheidende Voraussetzungen für Krankheitsprävention und den Schutz von Menschenleben.

Im Landkreis Emmendingen werden jährlich bei den Einschulungsuntersuchungen die Daten der erfolgten Impfungen der vier- bis fünfjährigen Kinder flächendeckend erhoben und ausgewertet.
Die seit vielen Jahren bundesweit geltenden öffentlichen Impfempfehlungen sehen beispielsweise vor, dass eine vollständige, mindestens zweimalige Impfung gegen Masern spätestens mit dem 2. Geburtstag des Kindes abgeschlossen sein sollte.
„Die aktuellen Daten belegen jedoch leider erneut, dass auch der Landkreis Emmendingen dieses Ziel noch nicht erreicht hat“, stellt Armin Dietz, der Leiter des Gesundheitsamtes im Landratsamt Emmendingen fest. So hatten in einigen Gemeinden im Landkreis bei der Erhebung der Einschulungsuntersuchung 2017/2018 mehr als zehn Prozent der Kinder selbst bis zum 5. Geburtstag noch keinen ausreichenden Impfschutz erhalten, im Extremfall waren sogar ein Viertel der Kindergartenkinder nicht geimpft.
Die Masern stehen derzeit in den Schlagzeilen: Bis zum Jahr 2016 war die Zahl der Masern-Erkrankungen weltweit noch rückläufig, doch inzwischen ist die hochansteckende und mitunter lebensgefährliche Krankheit wieder auf dem Vormarsch. 2018 starben allein in den 53 Mitgliedsländern der WHO in Europa 72 Kinder und Erwachsene an Masern.
Anzeichen der Masernerkrankung
Die Krankheit äußert sich mit hohem Fieber und später dann mit rotem Hautausschlag. Zudem können lebensgefährliche Komplikationen wie eine Lungenentzündung oder eine Hirnhautentzündung auftreten. Eine nicht oder zu spät erfolgte Masernimpfung – das gilt insbesondere für die zweite Impfung – bedeutet für die betroffenen Kinder ein erhöhtes Erkrankungsrisiko, verdeutlicht das Gesundheitsamt. Gerade in Gemeinschaftseinrichtungen wie der Kita können sich beim Auftreten von Masern daher größere Krankheitsausbrüche ereignen, da das Virus schon vor den ersten Krankheitsanzeichen hochansteckend ist.
Einer der Slogans der Weltgesundheitsorganisation in der Europäischen Impfwoche lautet: „Eltern schützen durch Impfung ihrer eigenen Kinder auch andere, die nicht geimpft sind.“ Die Bedeutung einer Impfung unterstreicht auch Dr. Armin Dietz: „Es bleibt zu hoffen, dass sich die Vernunft durchsetzt und alle für die Kindergesundheit Verantwortlichen das Ziel verfolgen, auch den Kindern im Landkreis Emmendingen flächendeckend einen akzeptablen Schutz vor Infektionskrankheiten zu ermöglichen“, appelliert der Leiter des Gesundheitsamtes.
Genereller Informationsbedarf zu Impfungen besteht auch bei Jugendlichen. Deshalb informieren Ärztinnen des Gesundheitsamts nach den Osterferien am Donnerstag, 2. Mai 2019 die Schülerinnen und Schüler der Markgrafenschule in Emmendingen über Masern und andere Impfungen.