27.01.2019 15:21

Runder Tisch der IHK und Stadt zu Straßensanierungen

(Villingen-Schwenningen) Im Straßennetz Villingen-Schwenningen, das über 450 Kilometer fasst, stehen jährlich zahlreiche Sanierungs- und Umgestaltungsmaßnahmen an. Allein in diesem Jahr werden größere Baumaßnahmen zum Beispiel in der Wieselsberg-, der Goldenbühl-, der Niederwiesen- und der Rietstraße vorgenommen.

"Diese Arbeiten sind manchmal sehr zeitintensiv und unvermeidbar auch mit Beeinträchtigungen für unsere Bürger und Gewerbetreibenden verbunden. Um die Infrastruktur zu verbessern, investieren wir jedes Jahr Millionen in den Ausbau unserer Straßen", wirbt Bürgermeister Detlev Bührer um Verständnis. Ein neuer Ansprechpartner bei der Stadt soll die ansässigen und von Baustellen betroffenen Unternehmer zukünftig früher und intensiver über Zeitpläne, Abläufe und Sperrungen informieren.

"Wir möchten die Belange der Unternehmen künftig soweit möglich noch stärker berücksichtigen und unsere Baustellen so verträglich wie möglich organisieren", so Bührer. Hierzu gehöre zunächst eine gute und umfassende Kommunikation mit allen Betroffenen. So wurden Anfang Januar rund 20 Vertreter aus der Wirtschaft bei einem runden Tisch bei der Industrie- und Handelskammer Schwarzwald-Baar-Heuberg über die Verschiebung der Sanierung der Bundesstraße 33 auf das Jahr 2020 und über die in diesem Jahr geplanten städtischen Straßenbauprojekte informiert.

Großes Interesse an einer transparenten Kommunikation hat auch IHK-Geschäftsführer Thomas Albiez: "Die Wirtschaft hat Verständnis für die Notwendigkeit, Verkehrswege zu sanieren. Gleichzeitig müssen sich betroffene Unternehmen und Mitarbeiter aber frühzeitig auf umleitungsbedingte Verzögerungen einstellen können. Wir haben Unternehmen aus der Industrie, dem Handel, der Logistik und dem ÖPNV eingeladen, um mit der Stadt und dem Regierungspräsidium die Anforderungen an ein Baustellenmanagement aus Sicht der Wirtschaft zu besprechen. Als IHK sind wir gerne dazu bereit, die Informationen zur Sanierung der städtischen Verkehrswege in 2019 und zur Sanierung der B 33 in 2020 rechtzeitig an unsere Mitgliedsunternehmen weiterzureichen. Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit mit dem neuen städtischen Baustellenkoordinator."

Stimmen aus der Wirtschaft

Michaela Ristic, Niederlassungsleiterin der Spedition Noerpel in Villingen und Mitglied im IHKVerkehrsausschuss: "Die Sanierung der B 33 ist richtig. Auch wenn die Maßnahme jetzt um ein Jahr verschoben wird, wird auf den Wirtschaftsverkehr noch einiges zukommen. Positiv ist, dass sich Stadt und Regierungspräsidium abstimmen. Denn Logistiker und Spediteure sind darauf angewiesen, dass der Verkehr auch während der Bauphase möglichst reibungslos rollt und die Umleitungstrecken auch für lange LKWs und Sattelauflieger befahrbar sind."

Thorsten Rettich, Geschäftsführer der J.G. WEISSER SÖHNE GmbH & Co. KG aus St. Georgen: "Die B 33 ist für die vielen Industrieunternehmen in Villingen-Schwenningen und Umgebung eine zentrale Verkehrsader in Ost-West-Richtung, die es zu erhalten gilt. Sanierungsmaßnahmen dürfen sich aber nicht negativ auf die Produktionsabläufe auswirken. Das Baustellenmanagement der Stadt muss gewährleisten, dass Unternehmen z.B. für Großraum- und Schwerlasttransporte mit Überbreiten und hohen Gewichten, oder just-in-time Lieferungen erreichbar bleiben. Auch die schnelle Erreichbarkeit des Klinikums muss trotz Baustellen gewährleistet sein."

Michael Ott, Centermanager des Schwarzwald-Baar-Centers Villingen: "Die Gewerbegebiete in Villingen-Schwenningen brauchen funktionsfähige Anbindungen Richtung St. Georgen und darüber hinaus. Neben einer reibungslosen Logistik und der Erreichbarkeit für die Mitarbeiter müssen auch die Kunden der vielen Filialen im Schwarzwald-Baar-Center problemlos den Weg zu uns finden. Umsatzeinbußen aufgrund von Straßensanierungen und Verkehrsbehinderungen können wir uns nicht leisten."

Rainer Böck, Stellvertreter der Sparte Handel & Gewerbe im GVO Villingen: "Die Sanierung einer Bundesstraße darf keine negativen Auswirkungen auf den Handel in Villingen und Schwenningen haben. Wichtig wird sein, dass die Kunden weiterhin problemlos die beiden Stadtteile erreichen und die Umleitungsstrecken gut beschildert sind. Zudem muss dringend sichergestellt werden, dass die Umleitung die Parksituation in der Stadt nicht verschlechtert."

Dieter Petrolli, Geschäftsführer der Petrolli Reisen GmbH & Co. KG und Mitglied im IHK Verkehrsausschuss: "Eine halbseitige Sperrung der B 33 während der Sanierung wird zu einem massiven Anstieg des innerörtlichen Verkehrs führen. Für die Linienverkehre im Öffentlichen Personennahverkehr kommt es entscheidend darauf an, dass die Busse ihre Fahrpläne einhalten und sämtliche Bushaltestellen angefahren werden können. Und das möglichst ohne Beeinträchtigung des fließenden Umleitungsverkehrs."