29.07.2022 18:16

Rückläufige Bruttolöhne und -gehälter im Jahr 2020

Die Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer variierten in den Kreisen Baden-Württembergs im Jahr 2020 von rund 32 000 Euro bis hin zu über 50 000 Euro.

Dabei wiesen Böblingen (50 244 Euro) und die Stadtkreise Stuttgart (49 375 Euro) und Karlsruhe (43 514 Euro) die höchsten Verdienstniveaus auf, während für die Landkreise Waldshut (32 036 Euro), Neckar-Odenwald-Kreis (32 485 Euro) und Breisgau-Hochschwarzwald (32 488 Euro) die geringsten Durchschnittsverdienste zu beobachten waren.

Die Pro-Kopf-Bruttolöhne und -gehälter sind im Jahr 2020 gegenüber dem Vorjahr in 39 der 44 Kreise in Baden-Württemberg gesunken. Die stärksten Rückgänge verzeichneten Rastatt (−5,1 %), Stuttgart (−4,4 %) und Freudenstadt (−3,9 %), während die Stadtkreise Heidelberg (+1,9 %), Freiburg (+1,3 %) und Karlsruhe (+1,2 %) die im Kreisvergleich höchsten Zuwächse aufwiesen.

Auch im Produzierenden Gewerbe sind die durchschnittlich geleisteten Bruttolöhne und -gehälter je Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer in Rastatt und Stuttgart mit −7,5 % bzw. −6,8 % in 2020 im Vergleich zu 2019 am deutlichsten zurückgegangen. Als einziger Kreis wies der Landkreis Ravensburg mit 0,1 % in diesem Wirtschaftsbereich ein leichtes Plus auf. Währenddessen verbuchten bei den Bruttolöhnen und -gehältern je Arbeitnehmerin bzw. Arbeitnehmer im Dienstleistungsbereich 25 von 44 Kreisen im Jahr 2020 einen Zuwachs. Die Kreise mit dem höchsten Anstieg waren Böblingen (+3,0 %), Heidelberg (+2,4 %) und Rottweil (+2,4 %). Unter den 19 Kreisen mit rückläufigen Durchschnittsverdiensten war für die Kreise Stuttgart und Tuttlingen mit −3,0 % bzw. −1,6 % das stärkste Minus zu beobachten.

Vor allem vor dem Hintergrund der im Jahr 2020 aufgekommenen Corona-Krise und der dadurch einhergehenden massiven Ausweitung der Kurzarbeit sind die Verdienste zum Teil stark zurückgegangen. So waren es besonders die industriestarken Kreise, für die ein vergleichsweise stärkerer Rückgang zu beobachten war. In Kreisen mit einem höheren Anteil der Bruttolöhne und ‑gehälter im Dienstleistungssektor fielen die Verdiensteinbußen hingegen tendenziell geringer aus. So wiesen die Stadtkreise Freiburg und Heidelberg mit 84,9 % und 84,8 % im Vergleich zu den anderen Kreisen die höchsten Anteile im Dienstleistungsbereich auf und konnten demensprechend trotz der Corona-Krise ihr Verdienstniveau steigern. Dagegen waren die durchschnittlichen Bruttolöhne und -gehälter bezogen auf die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in allen 40 Kreisen, deren Anteil im Produzierenden Gewerbe bei über 24 % lag, rückläufig.