03.02.2023 11:46

Arlbergtunnel wird saniert

Am 24. April 2023 beginnt die ASFINAG die umfassenden Sanierungen an der knapp fünf Jahrzehnten alten ...

Am 24. April 2023 beginnt die ASFINAG die umfassenden Sanierungen an der knapp fünf
Jahrzehnten alten Fahrbahn im Arlbergtunnel. Deshalb kommt es in den Sommermonaten 2023
und 2024 zu jeweils mehrmonatigen Sperren dieser wichtigsten Straßenverbindung zwischen Tirol
und Vorarlberg. In intensiven Gesprächen mit Gemeinden, Behörden, Ländern und Partner wie
etwa die Wirtschaftskammern plant die ASFINAG, gemeinsam wieder auf die bewährte
Umleitungsvariante mit Ziel- und Quellverkehrszonen zu setzen. Diese Verkehrslösung wird aktuell
mit allen vorbereitet und soll während der Sperre dafür sorgen, dass trotz höchstmöglicher
Mobilität zu keinen Verkehrsinfarkten auf der Umleitungsstrecke Arlbergpass kommt.
Die ASFINAG investiert 75 Millionen Euro in den kommenden beiden Jahren in die Sanierung.
Neben der kompletten Erneuerung der Fahrbahn saniert die ASFINAG auch die
Tunnelbeschichtung und die Entwässerung im Tunnel.
ASFINAG-GESCHÄFTSFÜHRER ANDREAS FROMM
„ Höchstmögliche Sicherheit, Zuverlässigkeit bei der Einhaltung der Sperrzeiten und damit
verbunden ein höchst sportlicher Zeitplan – die Sanierung des längsten Straßentunnels
Österreich ist eine immense Herausforderung für alle Beteiligten. Nach turbulenten Zeiten in
den Bereichen Marktlage und Lieferketten sind wir nunmehr sicher, die notwendigen
Rahmenbedingungen bei der Sanierung einzuhalten. Tunnelsicherheit hat oberste Priorität –
für den Arlbergtunnel bedeutet das naturgemäß immer Superlative bei der Abwicklung. 23.500
Kubikmeter Betonfahrbahn, 110.000 Quadratmeter Tunnelbeschichtung und Entwässerung auf
14 Kilometer Länge sind selbst für uns in der ASFINAG mehr als beachtliche Dimensionen. Bei
der Fahrbahn ist es die erste umfassende Generalsanierung, seitdem die ersten Autos 1978
durch den Tunnel gefahren sind. Wir sorgen dafür, dass der Arlbergtunnel zukunftsfit gemacht
wird und weiterhin die hohen Ansprüche an die Verkehrssicherheit erfüllen wird. Wir nutzen die
Sperren des Tunnels aber auch für die Modernisierung der Mautstelle – dabei steht bei
Hochbau und Recycling der Betonfahrbahn im Tunnel die Nachhaltigkeit im Vordergrund.
Darüber hinaus errichten wir Lkw-Stellplätze und ein behindertengerechtes WC. “

ASFINAG-GESCHÄFTSFÜHRER STEFAN SIEGELE
„ Für täglich 8.000 Verkehrsteilnehmende pro Tag im Arlbergtunnel tragen wir große
Verantwortung, wenn es um die Verkehrssicherheit geht. Hier gehen wir auch keine
Kompromisse ein – deswegen gewährleisten wir mit diesem Sicherheitsupgrade, dass der
Tunnel in den kommenden Jahrzehnten diesen hohen Ansprüchen genügen wird. Unsere
Verantwortung gilt aber auch klar gegenüber Anrainergemeinden, dem Verkehrsfluss und der
Versorgungssicherheit. Deswegen arbeiten wir intensiv zusammen mit den Behörden, das bewährte Umleitungskonzept aus den Jahren 2015 und 2017 erneut zu aktivieren. Wir haben
dabei wesentliche Rahmenbedingungen bereits in der Planungsphase beachtet. Wir nehmen
auf die Wintersaison des Tourismus Rücksicht bei den Sperren. Genauso haben wir im Vorfeld
mit den ÖBB die Sperren genau getaktet. So stellen wir sicher, dass die beiden wichtigsten
Infrastrukturen nicht parallel gesperrt werden und wir gegenseitig auf die Vorteile von Straße
und Bahn setzen können. Darüber hinaus investieren wir zusätzlich 1,8 Millionen Euro in
begleitende Maßnahmen auf der Arlbergpass-Strecke – unter anderem in der Mitfinanzierung
von Fußgänger- und Radwegüberführungen. Dabei arbeiten wir alle wiederum Hand in Hand –
für mich ist das der Schlüssel, um diese Herausforderung zu meistern. Augenmerk legen wir
auch auf die Lkw-Fahrer:innen. Mit entsprechenden Parkplätzen im Bereich des Mautvorplatzes
gewährleisten wir, dass sie gesetzliche Ruhezeiten einhalten und können und maximalen
Komfort erhalten.“
BÜRGERMEISTER HELMUT MALL
„ Die Tunnelsperren 2023 und 2024 stellen für die Gemeinde St. Anton am Arlberg wieder eine
große Herausforderung in der Abwicklung des Durchzugsverkehr über den Arlbergpass dar.
Wie aber die beiden vorangegangen Tunnelsperren gezeigt haben, sind wir gemeinsam mit der
ASFINAG, den Behörden und Blaulichtorganisationen gut darauf vorbereitet und werden die
verschiedenen Verkehrssituationen gut meistern. Die Fertigstellung der Sanierung des Arlberg
Straßentunnels hat Priorität und es wurde hier ein bestmögliches Zeitmanagements erstellt,
um den Arlberg Straßentunnel für die Zukunft wieder verkehrs- und sicherheitstechnisch topfit
zu machen. “

BÜRGERMEISTER FLORIAN MORSCHER
„ Aus Sicht der Gemeinde Klösterle sind die Tunnelsperren 2023 und 2024 natürlich eine
Belastung für unsere Parzellen Langen und Stuben. Die Erfahrung der letzten Tunnelsperre
2017 hat aber gezeigt, dass durch ein gemeinsames Miteinander die Belastungen für die
Anrainer:innen der L 197 in Langen und Stuben so gut wie nur möglich minimiert wurden. Bei
konsequenter Einhaltung der Rahmenbedingungen, die bei der Tunnelsperre 2017 umgesetzt
und für die Tunnelsperren 2023 und 2024 noch verfeinert werden, sollten keine größeren
Probleme durch die Umleitung erfolgen. “
Alternativlose Tunnelsperren in den Jahren 2023 und 2024
Mit 24. April 2023 wird die Verkehrslösung für die Dauer der Vollsperre des Arlbergtunnels erneut
auf die Härteprobe gestellt. Für fünf Monate im Jahr 2023 und sechs Monate im Jahr 2024 steht der
14 Kilometer lange Tunnel nicht zur Verfügung – es wird die komplette Fahrbahn sowie die
Hauptentwässerung sowie die Beschichtung erneuert. Während dieser Arbeiten müssen auch
diverse Sicherheitselektronik-Einrichtungen und die Entlüftung ausgeschaltet werden. Ohne aktive Die ASFINAG stellt auch zusätzlich Finanzmittel bereit, damit die Passstrecke als regionale
Umleitung rechtzeitig „fit gemacht“ wird. So wurde gemeinsam in eine Fußgänger- und
Radwegüberführung investiert, die gerade während der Sperren notwendig sein werden.
Großräumig ausweichen oder öffentlichen Verkehr nützen
Wichtigster Tipp: Wer die Möglichkeit hat, sollte den Arlbergpass in dieser Zeit umfahren und eine
der großräumigen Ausweichrouten oder die Angebote des Öffentlichen Verkehrs wie etwa der Bahn
nutzen. Für alle anderen gilt: viel Geduld und hohe Konzentration bei der Fahrt über den Pass. An
Spitzentagen kann es am Pass zu mehr als 20.000 Pkw in der Zeit der Umleitung kommen. Das
zeigte die Erfahrung aus den ersten beiden Sperren in den Jahren 2015 und 2017.
Für Einzelereignisse wie Unfälle, ärztliche Notfälle oder ähnlichen Einsätzen werden wiederum
entsprechende Pläne gemeinsam mit der Polizei- und den Blaulichtorganisationen erstellt. Auch
bei Elementarereignissen wie Wintereinbruch gibt es entsprechende Einsatzpläne.
Mega-Baustelle mit Fokus auf Nachhaltigkeit
Ressourcenschonung ist selbst bei einer Baustelle dieser Dimension für die ASFINAG von höchster
Bedeutung. Bei der 23.500 Kubikmeter umfassenden Betonfahrbahn setzt die ASFINAG deshalb auf
Recycling. Rund 60 Prozent der alten Fahrbahn werden vor Ort wieder verwendet und eingebaut,
nachdem das Material in einer Mischanlage aufbereitet wurde. Weil eben keine Deponieflächen
notwendig sind und das Recycling großteils vor Ort stattfindet, werden Abfälle und Lkw-Fahrten
deutlich eingespart. Beim Hochbau im Bereich des Mautplatzes kommt verstärkt Holz als
Baumaterial zum Einsatz. Das gilt auch für die Fußgängerbrücke für Kund:innen am Mautplatz.
Keine Nachteile durch Sperren für Jahreskarten-Besitzer:innen
Kund:innen werden aufgrund der Sperren des Tunnels in den Jahren 2023 und 2024 keine
Nachteile haben. Für Besitzer:innen von Jahresmautkarten bedeutet das: Die Gültigkeit des
Jahrestickets wird um die Dauer der Sperre automatisch verlängert.
Eckdaten Sanierung Arlbergtunnel 2023 und 2024
- Länge Arlbergtunnel: 13.972 Meter
- Inbetriebnahme: 1. Dezember 1978
- Kosten zweite Phase Sanierung: 75 Millionen Euro
- Geplante Sperren: 24. April bis 6. Oktober 2023; 15. April bis 22. November 2024
- täglicher Verkehr im Tunnel: 8.000 Fahrzeuge/24 Stunden
- 23.500 m3 Betonfahrbahn
- 105.000 m2 Asphalttragschicht

- 110.000 m2 Tunnelbeschichtung
- 12.000 m2 Abdichtung Galeriebauwerke
Eckdaten Modernisierung Mautplatz St. Jakob
- Investition Modernisierung Mautplatz: 30,5 Millionen Euro
- 3.900 Quadratmeter Betondecke
- 1.200 Kubikmeter Holzkonstruktionen
- 340 Tonnen Stahlbau
- 2.000 Kubikmeter Beton
- Rund 50.000 Quadratmeter an Oberflächenwässer werden künftig in zwei Becken mit je 900
Kubikmeter Volumen fachtechnisch gereinigt

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