30.12.2022 17:12

Kraftstoffpreise im Überblick

(Baden-Baden/Karlsruhe/Pforzheim) Während die Kraftstoffpreise in Pforzheim knapp unter dem Niveau der Vorwoche lagen, gab es in Karlsruhe und Baden-Baden kurz vor dem Jahreswechsel einen starken Anstieg der Preise für Benzin und Diesel.

So mussten etwa die Autofahrerinnen und Autofahrer in der Fächerstadt im Vergleich zum letzten Freitag sieben bis zwölf Cent mehr pro Liter Benzin oder Diesel bezahlen. Der Preis für ein Barrel Rohöl der Sorte Brent lag am Freitagmorgen bei 84,06 US-Dollar, knapp 2,35 Dollar höher als am Vorwochentag - bei einem Eurokurs von 1,0641 Dollar.

 

Wie die wöchentliche Auswertung des ADAC Nordbaden e.V. am Freitagmorgen ergab, hatten die Stationen in Karlsruhe ihre Benzinpreise um sieben bis zwölf Cent erhöht, in Baden-Baden verlangten die Anbieter zwei bis fünf Cent mehr als am vergangenen Freitag. In Pforzheim waren die Benzin-Preise um minus drei bis plus ein Cent korrigiert worden. Ein Liter Super E10 kostete demnach an dem Markentankstellen in Karlsruhe durchschnittlich 1,748 Euro, in Baden-Baden 1,757 Euro und in Pforzheim 1,622 Euro.

 

Der Dieselpreis legte in Karlsruhe um sieben bis zwölf Cent zu, während die Tankstellen in Baden-Baden die Preise im Vergleich zur Vorwoche um minus ein bis plus acht Cent korrigierten. In Pforzheim wurde der Liter Diesel durchweg einen Cent billiger. Dieselkraftstoff wurde somit an den Markenstationen in Karlsruhe im Schnitt für 1,894 Euro angeboten, in Baden-Baden kostete der Liter durchschnittlich 1,889 Euro. In Pforzheim fiel die Tankfüllung mit einem Literpreis von durchschnittlich 1,777 Euro am günstigsten aus.

 

Insbesondere in Karlsruhe lohnte sich der Preisvergleich vor dem Tanken, denn zwischen der teuersten und der günstigsten Tankstelle lagen elf Cent pro Liter Benzin beziehungsweise acht Cent pro Liter Diesel. Wer zudem zur günstigsten Zeit am Abend zwischen 20 und 22 Uhr tankt, spart gegenüber den teuren Morgenstunden etwa zwölf Cent pro Liter. Beim Preisvergleich hilft die kostenlose Smartphone-App „ADAC Spritpreise“. Neben den aktuellen Kraftstoffpreisen nahezu aller 14.000 Tankstellen in Deutschland bietet die App eine detaillierte Routenplanung.

 

Hier die am Freitagmorgen ermittelten Höchst- und Tiefstpreise (an Marken- und Freien Tankstellen) für Super E10, Super E5 und Dieselkraftstoff:

Super E10 wurde in Karlsruhe für 1,679 Euro bis 1,789 Euro, in Baden-Baden für 1,719 Euro bis 1,769 Euro, in Pforzheim für 1,599 Euro bis 1,629 Euro angeboten.

Super E 5 kostete in Karlsruhe 1,739 Euro bis 1,829 Euro, in Baden-Baden 1,779 Euro bis 1,829 Euro, in Pforzheim 1,639 Euro bis 1,689 Euro.

Diesel kostete in Karlsruhe 1,839 Euro bis 1,919 Euro, in Baden-Baden 1,869 Euro bis 1,899 Euro, in Pforzheim 1,769 Euro bis 1,779 Euro.

 

Jahresrückblick: Noch nie war Tanken so teuer

 

Das Jahr 2022 war das teuerste Tankjahr aller Zeiten. Mit dem Kriegsbeginn in der Ukraine im Februar stiegen die Rohölpreise sprungartig in zuvor nicht geahnte Höhen. Auch für die Kraftstoffpreise gab es in der Folge kein Halten mehr. Mit Jahreshöchstpreisen* in Karlsruhe bis zu 2,209 Euro pro Liter Benzin und 2,329 Euro pro Liter Diesel (beides in der Kalenderwoche 10, knapp zwei Wochen nach Kriegsbeginn) wurden Autofahrende sehr stark belastet. Der Diesel war in Baden-Baden zeitweise noch teurer, hier lag der Literpreis in der Spitze bei 2,359 (ebenfalls KW 10). Im weiteren Verlauf des Jahres schwankten sowohl der Rohölpreis als auch die Kraftstoffpreise, blieben aber beide jeweils auf sehr hohem Niveau.

 

Mit der Einführung des „Tankrabatts“ am 1. Juni, eigentlich der Energiesteuersenkung auf Kraftstoffe, gaben die Preise an den Tankstellen zwar etwas nach, allerdings wurde der Steuerrabatt von Raffinerien und Konzernen zu keiner Zeit vollständig an die Verbraucherinnen und Verbraucher weitergegeben. Im Gegenteil: bereits vor Inkrafttreten des Tankrabatts wurden die Preise für Benzin und Diesel ohne nachvollziehbare Gründe nach oben getrieben, das Verhältnis von Rohölpreis, Euro-Dollar-Kurs und Kraftstoffpreisen entkoppelte sich vollständig. Mit dem Ende der befristeten Energiesteuersenkung zum 1. September 2022 stiegen auch die Preise für Benzin und Diesel wieder. Entspannung an den Zapfsäulen gab es erst zum Jahresende. Durch coronabedingte Nachfragesorgen und einem unerwartet hohen Angebot an Rohöl auf dem Weltmarkt sanken die Preise sowohl am Rohölmarkt als auch an den Tankstellen deutlich, es schien eine weitestgehende Normalisierung der Verhältnisse einzutreten.

Es bleibt laut ADAC nun abzuwarten, wie sich die Kraftstoffpreise zu Jahresbeginn entwickeln werden. Dies hängt vor allem von der weltpolitischen Lage, der Nachfrage und dem weiteren Verlauf des Ukrainekriegs und dessen Auswirkungen auf den Rohölmarkt ab. Die nächste Erhöhung der CO2 Bepreisung, die eigentlich zum 1. Januar 2023 in Kraft treten sollte, wurde bereits auf den 1. Januar 2024 verschoben, um die Verbraucherinnen und Verbraucher in Zeiten der Energiekrise nicht noch stärker zu belasten.

 

Hintergrund Tankrabatt:

Der Tankrabatt vom 1. Juni 2022 bis zum 1. September 2022 war eine von der Regierung beschlossene Maßnahme im Rahmen eines Entlastungspakets für die Bürgerinnen und Bürger. Hierfür sollte das Benzin um rund 35 Cent je Liter (30 Cent Senkung der Energiesteuer plus 5 Cent Ersparnis bei der Mehrwertsteuer) und Diesel um rund 17 Cent je Liter (14 Cent Senkung der Energiesteuer plus 3 Cent Ersparnis bei der Mehrwertsteuer) günstiger werden. Tatsächlich wurde der Rabatt aber nicht vollständig an Autofahrende an den Zapfsäulen weitergegeben.