30.03.2020 09:03

Mehr Straftaten, weniger Verkehrsunfälle

(Liestal) Die Einbruchdiebstähle haben im Berichtsjahr weiter abgenommen und befinden sich im Kanton Basel-Landschaft auf einem historisch tiefen Niveau, wohingegen bei den Ladendiebstählen und Fahrraddiebstählen eine starke Zunahme verzeichnet werden musste. Die Zahl der Verkehrsunfälle war im 2019 rückläufig.

Die Anzahl polizeilich erfasster Straftaten hat 2019 im Kanton Basel-Landschaft im Vergleich zum Vorjahr um 7% (724 Fälle) zugenommen. Insgesamt wurden 11'594 (im Vorjahr 10’870) Straftaten erfasst. Analog zu den Vorjahren richteten sich 90% aller Delikte gegen Bestimmungen des Strafgesetzbuches, wobei gut 72% dieser Delikte gegen das Vermögen erfolgten. Diebstähle machten dabei den überwiegenden Teil aus. Insbesondere bei den Ladendiebstählen (350, +26%) und den Fahrzeugdiebstählen (1'778, +23%) musste eine deutliche Zunahme registriert werden. 7% der erfassten Straftaten erfolgten gegen das Betäubungsmittelgesetz. Die polizeiliche Aufklärungsrate lag insgesamt bei 38% (i.V. 39%).

Während die Anzahl der Verstösse gegen das Strafgesetzbuch gesamtschweizerisch nahezu unverändert blieb, nahm sie im Kanton Basel-Landschaft um 6% zu. Die Kriminalitätshäufigkeit („Belastung“) hat sich entsprechend erhöht, wobei Basel-Landschaft mit 36 Straftaten pro 1‘000 Einwohnern weiterhin deutlich unter dem Landesdurchschnitt (51) liegt. Gewaltstraftaten nahmen um 6% (i.V. 15%) zu, wobei die Zunahme hauptsächlich auf minderschwere Delikte wie Tätlichkeit und Nötigung zurückzuführen war.

Einbruchszahlen auf historischem Tief

«Seit dem Jahr 2014 gelang es, die Einbruchsdelikte weit mehr als zu halbieren und sie im Berichtsjahr sogar deutlich unter die 1’000er-Marke zu drücken» (2014: 2362, 2018: 1'010, 2019: 874), freut sich Kommandant Mark Burkhard. In absoluten Zahlen wurde damit das tiefste Niveau der letzten 20 Jahre erreicht.

«Durch die Beibehaltung konzertierter Massnahmen ist es gelungen, die Anzahl Einbrüche nochmals um 136 Fälle zu reduzieren (-13%)», so Martin Grob, Chef Kriminalpolizei. Wiederum waren vorwiegend Wohnobjekte (unverändert 62%) von Einbrüchen betroffen.

Gleichzeitig lässt sich aber auch feststellen – so Regierungsrätin und Sicherheitsdirektorin Kathrin Schweizer – dass sich die Delikte immer stärker in den Cyber-Bereich verlagern. «Selbst in Zeiten von Corona treiben die Cyberkriminellen ihr skrupelloses Unwesen. Deshalb sind Misstrauen und gesunder Menschenverstand mehr denn je gefragt!»


Weniger Verkehrsunfälle

2019 wurden im Kanton Basel-Landschaft 1030 Verkehrsunfälle polizeilich registriert, 70 Verkehrsunfälle (-6%) weniger als im Vorjahr. Die Gesamtzahl der Verunfallten nahm gegenüber dem Vorjahr um 52 auf 559 Personen (-9%) ab. Sowohl bei den Leichtverletzten (-7%) als auch bei den Schwerverletzten (-23%) wurde eine Abnahme verzeichnet. Wie in den Vorjahren verloren fünf Personen bei Verkehrsunfällen ihr Leben.

Nach der Lage ereigneten sich 64% der Verkehrsunfälle innerorts, 19% auf den Hochleistungsstrassen und 17% auf den übrigen Ausserortsstrecken. Einzig ausserorts wurde eine Zunahme der Verkehrsunfälle um 7% registriert. Hauptunfalltypen waren mit 316 Fällen (31%) die Schleuder- und Selbstunfälle, gefolgt von den Einbiege- und Abbiegeunfällen mit gesamthaft 239 Fällen (23%) sowie den Auffahrunfällen mit 207 Fällen (20%). Diese Unfalltypen machten fast drei Viertel aller Verkehrsunfälle aus. Einzig die Einbiegeunfälle (+11%) und Frontalkollisionen (+13%) nahmen im Vergleich zum Vorjahr zu.

KOMMUNIKATION

«Der Hauptfokus der Polizei ist es, die Verkehrssicherheit nachhaltig und langfristig im ganzen Kanton auf einem hohen Niveau zu halten», betont die Chefin der Verkehrspolizei, Stephanie Eymann in Liestal. Im Jahr 2020 will sie deshalb die Präventions- und Repressionsanstrengungen ganz gezielt auf die häufigsten Unfallursachen (Unaufmerksamkeit, Alkohol/Drogen am Steuer, Vortrittsregeln, Abstand und Geschwindigkeit) ausrichten. Spezielle Aufmerksamkeit soll dem Umgang mit E-Bikes gewidmet werden.