31.07.2021 15:38

Landkreis zeichnet besten Piwi Wein aus

Das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg, Ecovin, Piwi Deutschland e.V. und die Bio-Musterregion Freiburg luden zur Präsentation der besten Weine aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, Piwi, ein. Die Siegerweine des Wettbewerbs „Best of Freiburger Piwi 2021“ wurden von Minister Peter Hauk, und der beste Piwi-Wein aus dem Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald vom 1. Landesbeamten Martin Barth, ausgezeichnet.

„Das Niveau der Weine, die beim 11. Wettbewerb ‚Best of Freiburger Piwis‘ am 7.
Juli 2021 im Staatlichen Weinbauinstitut Freiburg teilnahmen, und die im Rahmen
der Preisverleihung vorgestellt werden, ist insgesamt hoch“, freut sich Ernst Weinmann, Referatsleiter Weinbau, Versuchswesen am Weinbauinstitut. Im Mittelpunkt
des Wettbewerbs steht die Sensorik der Weine, also die geschmackliche Qualität.
In verschiedenen Kategorien wurden die drei jeweils höchstbewerteten Piwi-Weine
prämiert. 83 Weinbaubetriebe aus Deutschland, Dänemark, Italien, Österreich und
den Niederlanden hatten 209 Weine, Sekte und Seccos ins Rennen geschickt. In
15 Kategorien ermittelte eine fachkundige Jury mit Blindverkostungen die Besten
unter ihnen. Neben den Siegerweinen wurden bei der Preisverleihung am Weinbauinstitut in der Merzhauser Straße 119 rund 50 regionale und überregionale nachhaltige Weine aus pilzwiderstandsfähigen Rebsorten vorgestellt und zur
Degustation gereicht. Dabei geben die Weinexperten und Winzer interessante Informationen zu ihren nachhaltig produzierten Weinen. Neben den Weinen aus dem
Wettbewerb „Best of Freiburger Piwi“ stehen auch Weine aus der Bio-Musterregion Freiburg bereit.

Nachhaltige Weine mit Zukunftspotenzial

„Unsere pilzwiderstandsfähigen Rebsorten, die wir kurz ‚Piwis’ nennen, gibt es bereits seit 30 Jahren auf dem Markt. Die Sorten sind ganz unterschiedlich. Das Ziel
der Züchtungen ist es, Weine herzustellen, die mit weniger Pflanzenschutzmittel
auskommen“, erklärt Weinmann. Durch den Klimawandel verändern sich die Bedingungen des Anbaus. „Das erleben wir gerade in diesem Sommer mit den hohen
Niederschlägen in Kombination mit warmen Temperaturen. Pilze haben momentan beste Angriffsbedingungen, um die Pflanzen im Weinberg zu schädigen.“ Für Winzer bieten somit pilzwiderstandsfähige Sorten die Chance, robuste Reben zu pflanzen, die unter den zukünftigen klimatischen Bedingungen besser bestehen können. Und das ist ökologisch von Vorteil. Doch was halten Weinliebhaber von PiwiWeinen, deren Namen wie Bronner, Cabernet Cortis, Souvignier Gris oder Johanniter vielen noch nicht bekannt sind? Genau um den Aspekt des Weingenusses,
der Sensorik und der überraschenden Vielfalt dieser Weine aus pilzwiderstandsfähigen Sorten geht es bei den „Best of Freiburger Piwi“.

Hintergrund

Viele Weinbaubetriebe haben bereits Teile ihrer Rebflächen mit Piwis bepflanzt,
einige bereits komplett auf den Anbau von Piwis umgestellt. Die Weine aus den
neuen Rebsorten finden unter Weinkennern immer mehr Liebhaber. Die Züchtung
von Piwis wird durch das WBI bereits seit rund 70 Jahren betrieben. Diese neuen
Rebsorten sind durch traditionelle Kreuzungsmethoden ohne Einsatz gentechnischer Verfahren entstanden. Die Züchtungsarbeit erfordert Geduld: Von der kontrollierten Befruchtung bis zu einer möglichen Markteinführung einer neuen Weinsorte sind durchschnittlich rund 30 Jahre intensive Versuchsarbeit notwendig. Zu
den bisher erfolgreichsten Sorten Solaris und Johanniter sind in den letzten Jahren
mehrere Weiß- und Rotweinsorten dazu gekommen, die auch außerhalb Deutschlands auf reges Interesse stoßen, vor allem in Italien, Österreich, der Schweiz,
Frankreich und nord- und osteuropäischen Ländern. Mit 14 Keltertraubensorten
sowie vier Tafeltraubensorten, die heute in über 30 Staaten angebaut werden, gehört das WBI weltweit zu den führenden Forschungseinrichtungen in der Rebenzüchtung.

Staatliches Weinbauinstitut
Versuchs- und Forschungsanstalt für Weinbau und Weinbehandlung
Das Staatliche Weinbauinstitut Freiburg ist eine Forschungs- und Versuchseinrichtung des Landes Baden-Württemberg, die dem Ministerium für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz Baden-Württemberg angehört. Seit 1920 ist
der Sitz in Freiburg im Breisgau. Im Stadtgebiet und der Umgebung stehen dem
Institut in den Lagen Schloßberg und Jesuitenschloss sowie Ebringen rund 13
Hektar Rebflächen zur Verfügung. Darüber hinaus ist das Versuchs- und Lehrgut
Blankenhornsberg in Ihringen am Kaiserstuhl mit 24 Hektar Rebflächen integraler
Bestandteil des Weinbauinstituts. Einzigartig ist das dazugehörige Staatsweingut,
das als eigenständiger Betrieb die Rebflächen bewirtschaftet und eigene Weine erzeugt, darunter Prädikats- und VDP-Weine.