04.01.2019 10:41

Arbeitsmarkt im Überblick

(Pforzheim) Die Zahl der Arbeitslosen im Agenturbezirk Nagold-Pforzheim ist zum Jahresende saisonüblich leicht gestiegen. Am Zähltag Mitte Dezember waren 10233 Männer und Frauen ohne Job. Das waren 211 oder 2,1 Prozent mehr als im November.

Im Vergleich zum Vorjahr hat sich die Situation am Arbeitsmarkt im Nordschwarzwald dagegen weiter deutlich verbessert: Im Dezember 2017 waren noch 665 oder 6,1 Prozent mehr Menschen arbeitslos.
Die Arbeitslosenquote – bezogen auf alle zivilen Erwerbspersonen – blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 3,0 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 3,3 Prozent.
„Wir können auf ein sehr gutes Jahr 2018 zurückblicken. Auch zum Ende des Jahres präsentiert sich der Arbeitsmarkt im Nordschwarzwald in einer guten Verfassung. Die sozialversicherungspflichtige Beschäftigung ist weiter gestiegen, die Arbeitslosigkeit hat den niedrigsten Dezemberwert seit mehr als 25 Jahren erreicht und der hohe Stellenbestand bietet gute Chancen für arbeitsuchende Menschen“, so Martina Lehmann, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim.
Die Nachfrage nach Arbeitskräften hat zum Jahresende leicht zugenommen. Dem Arbeitgeberservice der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim wurden im Dezember 1207 zu besetzende Stellen gemeldet, 42 oder 3,6 Prozent mehr als im November und 79 oder 7,0 Prozent mehr als vor einem Jahr. „Für die Unternehmen wird es immer schwieriger, qualifizierte Fachkräfte zu finden. Unsere individuellen Beratungs- und Qualifizierungsangebote gewinnen daher sowohl für Arbeitsuchende als auch für Unternehmen immer mehr an Bedeutung“, so die Agenturchefin.

Arbeitslose

Insgesamt meldeten sich im Verlauf des Monats 3041 Männer und Frauen neu oder erneut arbeitslos. Das waren 38 oder 1,2 Prozent weniger als im Dezember 2017. Gleichzeitig konnten 2837 Menschen ihre Arbeitslosigkeit beenden, 255 oder 8,2 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Rückblick 2018 – Ausblick 2019
Im Jahresdurchschnitt gab es im Bezirk der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 10694 Arbeitslose, 1252 oder 10,5 Prozent weniger als im Durchschnitt des Jahres 2017.

„In allen zwölf Monaten des Jahres lagen die Arbeitslosenzahlen jeweils unter dem Vorjahreswert und es gibt derzeit keine Anzeichen für eine Trendwende. Der Rückgang der Arbeitslosigkeit bei gleichzeitiger Zunahme der Erwerbstätigkeit wird sich voraussichtlich in moderater Form auch im Jahr 2019 fortsetzen“, so Lehmann weiter.

Entwicklung nach Rechtskreisen
Im Bereich der Arbeitslosenversicherung (Arbeitslosengeld I) waren im Dezember 4953 Männer und Frauen arbeitslos, 132 oder 2,7 Prozent mehr als im Vormonat und 29 oder 0,6 Prozent mehr als im Dezember 2017.
Im Bereich der steuerfinanzierten Grundsicherung (Arbeitslosengeld II – Hartz IV) gab es 5280 Arbeitslose, 79 oder 1,5 Prozent mehr als im November aber 694 oder 11,6 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Regionale Arbeitslosenquoten nach Geschäftsstellenbezirken
Unter den sieben Geschäftsstellen der Arbeitsagentur Nagold-Pforzheim haben Calw und Mühlacker mit je 2,5 Prozent den besten Wert. Es folgen Horb und Freudenstadt mit jeweils 2,6 Prozent, Nagold mit 2,7 Prozent, Bad Wildbad mit 3,5 Prozent und Pforzheim mit 3,6 Prozent.

Entwicklung in den Landkreisen und der Stadt Pforzheim
Die unterschiedlichen Strukturen innerhalb des Agenturbezirkes haben auch im Dezember zu einer großen Bandbreite der Arbeitslosenquoten geführt. Sie liegt zwischen 2,2 Prozent im Enzkreis und 5,3 Prozent im Stadtkreis Pforzheim.

Landkreis Calw
Die Arbeitslosenquote liegt jetzt bei 2,8 Prozent und damit um 0,1 Prozentpunkte höher als im November. Vor einem Jahr lag sie noch bei 2,9 Prozent. Insgesamt waren 2477 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1296 (52,3 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1181 (47,7 Prozent) in der Grundsicherung. Im Dezember wurden 337 Stellenangebote gemeldet. Das waren 35 oder 11,6 Prozent mehr als im Vormonat und 42 oder 14,2 Prozent mehr als im Dezember 2017. Aktuell sind 1165 offene Stellenangebote im Bestand, zwei oder 0,2 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Enzkreis

Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 2,2 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 2,3 Prozent. Hinter Biberach (1,9 Prozent), Rottweil (2,0 Prozent) und dem Alb-Donau-Kreis (2,1 Prozent) belegt der Enzkreis, gemeinsam mit dem Hohenlohekreis, Platz vier in Baden-Württemberg.
Insgesamt waren 2443 Männer und Frauen arbeitslos gemeldet, davon 1380 (56,5 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 1063 (43,5 Prozent) in der Grundsicherung. Im Dezember wurden 253 Stellenangebote gemeldet. Das waren 16 oder 5,9 Prozent weniger als im Vormonat und acht oder 3,1 Prozent weniger als im Dezember 2017. Derzeit sind 1232 offene Stellenangebote im Bestand, 56 oder 4,3 Prozent weniger als vor einem Jahr.

Landkreis Freudenstadt

Die Arbeitslosenquote blieb im Vergleich zum Vormonat unverändert bei 2,6 Prozent. Vor einem Jahr lag sie bei 2,9 Prozent. Insgesamt waren 1791 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 903 (50,4 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 888 (49,6 Prozent) in der Grundsicherung. Im Dezember wurden 347 Stellenangebote gemeldet. Das waren zwei oder 0,6 Prozent weniger als im Vormonat aber zwölf oder 3,6 Prozent mehr als im Dezember 2017. Aktuell sind 1375 offene Stellenangebote im Bestand, 34 oder 2,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Stadt Pforzheim

Die Arbeitslosenquote ist von November auf Dezember um 0,1 Prozentpunkte auf 5,3 Prozent gestiegen. Vor einem Jahr lag sie noch bei 5,8 Prozent. Pforzheim bleibt Schlusslicht in Baden-Württemberg.
Insgesamt waren 3522 Menschen arbeitslos gemeldet, davon 1374 (39,0 Prozent) in der Arbeitslosenversicherung und 2148 (61,0 Prozent) in der Grundsicherung. Im Dezember wurden 270 Stellenangebote gemeldet. Das waren 25 oder 10,2 Prozent mehr als im Vormonat und 33 oder 13,9 Prozent mehr als im Dezember 2017. Derzeit sind 1142 offene Stellenangebote im Bestand, 239 oder 26,5 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Stellenmarkt

Im Dezember waren bei der Agentur für Arbeit Nagold-Pforzheim 4914 zu besetzende Stellen gemeldet, 219 oder 4,7 Prozent mehr als vor einem Jahr.
Gute Beschäftigungschancen haben derzeit insbesondere Restaurantfachleute, Köche, Kellner, Krankenpfleger, Altenpfleger, Erzieherinnen, Kraftfahrer, IT-Fachkräfte und Fachkräfte in fast allen Handwerksberufen.