04.01.2021 12:04

Neues Bergrettungsfahrzeug für die Bergwacht

Seit ein paar Tagen ist im Dienstgebiet der Bergwacht Ortsgruppe Freiburg der neue hochgeländegängige Bergrettungs-Amarok zu sehen, der im Dezember seinen Dienst aufgenommen hat.

Neues Bergrettungsfahrzeug für die Bergwacht

Er löst den in die Jahre gekomme-nen Toyota Land Cruiser ab, der seit 2001 bei mehr als 3100 Bergunfällen zum Einsatz gekommen war. In dem neuen Bergrettungsfahrzeug können bei maximaler Geländegängigkeit Patienten liegend medizinisch versorgt und transportiert werden. Der Bergwacht-Amarok verfügt über eine umfas-sende Kommunikationstechnik und ausreichenden Platz für eine fünfköpfige Bergrettungsmannschaft, sowie die technische und notfallmedizinische Bergrettungsausstattung. Das Grundfahrzeug wurde vom Autohaus Gehlert in Freiburg geliefert: Ein V6-Modell des VW-Amarok mit 150 kW Dieselmotor, Acht-Gang-Automatikgetriebe und Allradantrieb. Für den Einsatz als Rettungsfahrzeug im bergigen Gelände wurden verschiedene Off-Road-Umbauten vorgenommen: Von der Firma Seikel in Freigericht wurde das Fahrwerk um zusätzliche 25 Millimeter höher gelegt, außerdem luftgestützt gefedert. Der Einbau eines Ansaugschnorchels (Snorkel) verhindert das Eindringen von Staub in den Originalfilter bei Fahrten auf trockenen, sandigen Wegen. Zusammen mit der kompletten Versiegelung des Unterbodens ermöglicht er auch das Durchqueren von Wasser (Flüsse, Überschwemmungen) in einer Wattiefe von 75 Zentimetern. Der Auf- und Ausbau des Patienten- und Mannschaftsraumes, sowie der Funk- und Sondersignalanlage wurde von WAS, einem Hersteller von Sonder- und Ambulanzfahrzeugen, ausgeführt. Nun bietet ein crashgetesteter Kofferaufbau aus glasfaserverstärktem Kunststoff (GFK) sichere Sitzplätze für die Mannschaft sowie Stauraum für bis zu 190 Kilogramm Ausrüstung. Ausgestattet ist der Innenraum des Amaroks mit Standheizung und einem auszieh- und abschwenkbaren Ambulanztisch auf Airline-Schienen. Auf diesen kann die mitgelieferte Ferno 12-2 Kranken-Leichttrage befestigt werden. Im Winter ist es möglich den Patienten direkt im Akia auf den Ambulanztisch zu schieben, im Sommer kann eine Gebirgstrage verwendet werden. Fest eingebaut wurde in den Bergwacht-Amarok außerdem eine umfangreiche Funktechnik mit Digitalfunk, Analogfunk (4 m und 2 m), einer Lademöglichkeit für analoge 2 m- und digitale Handfunkgeräte und einem Flottenmanagementsystem (Convexis Rescue Track). Das Freiburger Fahrzeug hat den Funkrufnamen „Bergwacht Breisgau 3/96-1“ im Digitalfunk, sowie „Bergwacht Freiburg 96-1“ im anlogen 4m Leitstellenfunk der ILS Freiburg, Durch die Folierung, die die Firma Mathis in Merzhausen vorgenommen hat, ist das ehemals weiße Fahrzeug schnell als Rettungsfahrzeug der Bergwacht Schwarzwald erkennbar. Es wird häufig im Dienst sein, denn „die Einsätze haben sich im Freiburger Stadtgebiet in den letzten fünf Jahren verdoppelt und werden immer anspruchsvoller“, erklärt Patric Hafner, der Vorsitzende der Ortsgruppe Freiburg. Im Jahr werden die aktiven Einsatzkräfte durchschnittlich 60 Mal alarmiert, hauptsächlich auf die Trails rund um den Mountainbike-Hotspot Freiburg. Weitere 100 Einsätze pro Jahr fallen bei den Winterdiensten der Freiburger Bergretter auf dem Schauinsland, am Stollenbach und am Feldberg an.