01.03.2019 16:24

Nicht nur Freude im Tourismus nach Übernachtungs-Rekord

(Freiburg) Der Freiburgtourismus erreicht im Jahr 2018 ein neues Rekordergebnis: Von Januar bis Dezember wurden 1,71 Millionen Übernachtungen in Beherbergungsbetrieben mit mindestens zehn Betten registriert, das entspricht einem Wachstum von 10,1 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Damit setzt sich das Wachstum der letzten Jahre im Freiburger Übernachtungstourismus kontinuierlich fort, allerdings bereiten sinkende Umsätze der Freiburger Hotellerie Sorge. Die Redaktion hat berichtet.

Um ein qualitativ hochwertiges und nachhaltiges Tourismusangebot zu schaffen, wurde auf der Basis des Tourismuskonzepts ein Handlungs- und Umsetzungskonzept für die Jahre 2019 und 2020 erstellt. In den Jahren
2019 und 2020 stehen jeweils 700.000 Euro zur Verfügung. Ziel ist es,
ein Tourismusangebot zu entwickeln, das einerseits der großen ökonomischen Bedeutung des Wirtschaftszweigs für den Standort Freiburg
Rechnung trägt, andererseits auch einen Mehrwert für die Bevölkerung
in Freiburg bedeutet.

Tourismusrekord im Jahr 2018

Mit insgesamt 1.708.237 Übernachtungen verzeichnet der Freiburger
Reiseverkehr, also die Summe aus Hotels, Gasthöfen, Pensionen,
Campingplätzen und der Jugendherberge, für das Jahr 2018 einen
neuen Rekord. Gegenüber dem Vorjahr entspricht dies laut dem Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg einer Steigerung um 10,1
Prozent, deutlich mehr als der Baden-Württemberg-Durchschnitt von
3,6 Prozent. Damit liegt Freiburg auf Platz zwei nach dem Landkreis
Ravensburg (+ 13 Prozent) im Ranking der Veränderungen der Übernachtungszahlen in den Stadt- und Landkreisen Baden-Württembergs
von 2018 gegenüber 2017.
Neben den 1,71 Millionen Übernachtungen im Reiseverkehr kommen
allerdings auch noch kleinere Häuser sowie Privatzimmer, die nicht in die Statistik eingehen. Diese Zahl ist erfahrungsgemäß mit ca. 1,7 Millionen
nochmal fast ebenso hoch wie die Zahl der statistisch erfassten
Übernachtungen.
Auch der Anteil bei ausländischen Übernachtungsgästen in Freiburg
ist weiter angestiegen, allerdings in einem geringeren Umfang als die
inländischen Übernachtungen: Die Übernachtungen von Gästen aus
dem Ausland nahmen um 2,2 Prozent im Vergleich zum Jahr 2017 zu.
Die Top Ten Herkunftsländer der Freiburger Übernachtungsgäste
führt nach wie vor die Schweiz als Spitzenreiter mit insgesamt 140.637
Übernachtungen an (+ 7,0 Prozent), gefolgt von Frankreich mit 42.260
Übernachtungen (+6,0 Prozent). Auf Platz drei befindet sich weiterhin
Spanien mit 41.975 Übernachtungen (+ 7,8 Prozent). Italien wurde
vom vierten Platz durch die Niederlande mit 38.285 Übernachtungen
(+ 14,5 Prozent) verdrängt. Auf Platz 5 befinden sich die USA mit
36.742 (+ 5,9 Prozent), dicht gefolgt von Italien mit 36.499 Übernachtungen
(+4,3 Prozent). Platz 7 belegt wieder das Vereinigte Königreich
mit 30.904 Übernachtungen (+ 0,5 Prozent). Platz 8 nehmen erneut
die arabischen Golfstaaten mit 20.219 Übernachtungen ein
(- 11,3 Prozent). Auf Platz 9 liegt wie im vergangenen Jahr Russland
mit insgesamt 14.417 Übernachten (-13,0 Prozent). Platz 10 belegt
Österreich mit 13.043 Übernachtungen (-1,9 Prozent).
Trotz der vier neuen Hotels, welche im Jahr 2017 und 2018 eröffnet
haben und damit rund 25 Prozent Bettenzuwachs, ist die Bettenauslastung
in der Hotellerie mit 56,30 Prozent im Jahr 2018 identisch zum
Vorjahr geblieben. Allerdings sind die Umsätze in der Hotellerie in diesem
Zeitraum gesunken, was insbesondere den privat geführten Häusern
Sorgen bereitet.

Für die kommenden Jahre sind weitere Hotelprojekte geplant: In der
Eugen-Martin-Straße entsteht das Adagio access Aparthotel Freiburg
mit 150 Zimmer (Eröffnung 2019). Hinzukommt ein geplantes Adina
Apartment Hotel Freiburg auf dem Ganter-Areal mit 117 Apartments
(Eröffnung 2019/2020). Des Weiteren wird das Hotel Rheingold unter dem neuen Namen Courtyard Hotel Freiburg (Eröffnung 2020/21) nach
dem Umbau eine Kapazität von 156 Zimmer haben (vorher 60 Zimmer).
Zudem wurden auf dem Güterbahnhofgelände ein weiteres Hotel
mit 130 Zimmern angekündigt.
Angesichts der sinkenden Umsätze im Jahr 2018 bereitet diese Entwicklung
der Hotellerie Sorge. Dies gilt insbesondere deshalb, weil die
Branche angesichts der Herausforderungen durch die Digitalisierung
und die gestiegenen Ansprüche der Gäste, auch zukünftig stark in Modernisierung- und Kommunikationsmaßnahmen investieren muss.
FWTM-Geschäftsführerin Hanna Böhme: „Es ist sehr erfreulich, dass
die Anzahl der Übernachtungsgäste in Freiburg wächst: Der Tourismus
schafft eine zusätzliche Nachfrage für Gastronomie, Handel und zahlreiche
andere Bereiche. Gleichzeitig gilt es aber auch, den Tourismusstandort
Freiburg weiterzuentwickeln, damit eine nachhaltige Infrastruktur
entsteht, von der Gäste und Einwohner gleichermaßen profitieren.
Denn nur wenn die Gäste auch von den Bürgern willkommen
geheißen werden, wird Freiburg als die lebenswerte Region nachhaltig
wahrgenommen werden, welche sie ist.“

Ausblick 2019 und 2020

Der Freiburger Gemeinderat hat nach Beratung in den einzelnen Fachausschüssen (Umweltausschuss, Theaterausschuss, Kulturausschuss,
Sportausschuss, Bauausschuss) in seiner Sitzung am 26.Februar dem Handlungs- und Umsetzungskonzept für den Freiburg Tourismus für die Jahre 2019 und 2020 zugestimmt. Das Konzept zeigt auf, welche Maßnahmen aus dem Tourismuskonzept vorab umgesetzt werden sollen. Folgende Maßnahmen sind geplant: Ein Innenstadtgestaltungskonzept, ein Schlossbergkonzept, die weitere finanzielle Unterstützung der HealthRegion Freiburg, ein neuer Markenauftritt für den Freiburg-Tourismus und Mittel für die Umsetzung und Kommunikation
des Tourismuskonzepts. Darüber hinaus hat die AG „Kultur &
Tourismus“ die Einrichtung eines übergreifenden Online-Veranstaltungskalenders empfohlen.

Franziska Pankow, FWTM-Abteilungsleiterin Tourismus, Convention
Bureau & Events: „Wir freuen uns, dass wir uns nun an die Umsetzung
von wichtigen und auch dringend notwendigen Maßnahmen für einen
nachhaltigen, qualitativen Tourismus in Freiburg machen dürfen. Dabei
gilt es, insbesondere auch in Sachen Digitalisierung, fit für die Zukunft
zu werden und zu bleiben.“