12.05.2019 19:02

Sport-Club Damen verpassen Sieg

(Freiburg) Am 22. und letzten Spieltag trennen sich der SC Freiburg und Werder Bremen in der Allianz-Frauen-Bundesliga 1:1 (1:1). Die frühe Führung der Gäste durch Cerci (9.), konnte Klara Bühl noch vor der Pause ausgleichen (41.).

„Ich bin froh, vier Jahre Teil einer tollen Mannschaft und eines tollen Vereins gewesen zu sein“, sagte Jens Scheuer nach seinem letzten Spiel als Trainer des Sport-Club. „Die Mädels haben mich von Anfang an super aufgenommen und meine Vorstellungen sehr gut umgesetzt. Zudem hatte ich immer einen tollen Staff um mich herum. Ich bin einfach glücklich über die Zeit beim Sport-Club.“
Verabschiedungen vor dem Spiel
Im Fokus standen vor dem Spiel neben Scheuer alle jene, die den Sport-Club nach der Saison verlassen werden. SC-Vorstand Jochen Saier und Managerin Birgit Bauer verabschiedeten neben Scheuer auch Giulia Gwinn und Desiree van Lunteren, die Co-Trainer André Olveira, Hubert Mahler und Willi Waibel, Athletiktrainerin Lena Zahn, Torwarttrainer Ingo Zschau und Physiotherapeut Matthias Reepen. „Wir danken allen Spielerinnen und Trainern, die uns nach dieser Saison verlassen, für ihren Einsatz für den Sport-Club“, sagte SC-Managerin Birgit Bauer. „Für ihre Zukunft wünschen wir ihnen alles Gute!“
Letztes Saisonspiel als Spiegelbild der Saison
Das letzte Saisonspiel gegen die Gäste aus dem Norden war in der Folge ein Spiegelbild der zu Ende gegangenen Saison. „Wir haben hinten einen Fehler gemacht und vorne wieder einmal selbst klarste Chancen nicht verwerten können“, fasste Scheuer zusammen. Der Fehler unterlief nach neun Minuten der jungen Greta Stegemann, die das Leder im Strafraum direkt in die Füße von Selina Cerci spielte, die Merle Frohms umkurvte und zur frühen Bremer Führung traf (9.). Bis zu Klara Bühls Ausgleich kurz vor der Pause (41.), den Sharon Beck mit einem herausragenden Pass eingeleitet hatte, ging der Sport-Club einmal mehr verschwenderisch mit seinen Chancen um.
Der mit zwei Änderungen in der Startelf angetretene Scheuer-Elf, Rebecca Knaak und Hikaru Naomoto spielten für Clara Schöne und Anja Maike Hegenauer, scheiterte mehrfach in aussichtsreicher Position an der gut aufgelegten Anneke Borbe im Werder-Tor, die sowohl gegen Janina Minge (15.), als auch gegen Sharon Beck (26., 27., 34.) Siegerin blieb. Auch Sandra Starkes Volleyabnahme lenkte die 18-jährige über die Latte. Dem vermeintlichen Ausgleich durch Giulia Gwinn verweigerte zudem Schiedsrichterin Kathrin Heimann aufgrund einer Abseitsstellung die Anerkennung (20.). Die Gäste verpassten bei einem ihrer wenigen Vorstöße unmittelbar vor dem Halbzeitpfiff die erneute Führung, als Merle Frohms und Desiree van Lunteren gemeinschaftlich gegen die frei vor dem Tor auftauchende Giovanna Hoffmann retteten (45+2.)

Sport-Club verpasst Sieg

Im zweiten Durchgang, den der Sport-Club mit Lisa Karl und Stefanie Sanders für Beck und Stegemann anging, dauerte es eine Viertelstunde ehe es wieder gefährlich wurde. Einen weiteren Treffer bekamen die 1236 Zuschauer in der Freiburger Fußballschule jedoch trotz bester Freiburger Chancen nicht mehr zu sehen. Mehrfach bewahrte Borbe ihr Team vor dem Rückstand. Gegen Bühl (60.), Knaak (74.) und Sanders (88.) behielt die 18-jährige die Oberhand, die zudem bei Karls abgerutschter Flanke Glück hatte, dass das Leder auf die Latte fiel (61.). Als Borbe doch einmal geschlagen war, stoppte Werder-Kapitänin Scholz Starkes Schuss knapp vor der Linie (78.). Den negativen Höhepunkt aus SC-Sicht erlebten die Zuschauer in der Nachspielzeit, als Gwinn in ihrem letzten Spiel für den Sport-Club den Ball aus 18 Metern volley an das Lattenkreuz setzte (90+3.).
Gäste müssen bitteren Gang in die Zweitklassigkeit antreten
„Wenn man Spiele gewinnen will, muss man Tore schießen. Das ist uns heute einmal mehr nicht gelungen, deswegen geht das Unentschieden am Ende in Ordnung“, sagte Scheuer nach dem Spiel. Ein Unentschieden, das den Gästen aus Bremen richtig weh tat, rutschte die Elf von Trainerin Carmen Roth durch den zeitgleichen Sieg von Bayer Leverkusen doch noch auf einen Abstiegsplatz und muss den bitteren Gang in die Zweite Bundesliga antreten. Dabei hatten auch die Gäste in der Nachspielzeit (Kofler, 90., Gieseke (90+2.) noch zwei herausragende Möglichkeiten auf den möglichen Sieg vergeben. „Wir sind alle am Boden, spüren eine unfassbare Leere und sind sehr enttäuscht“, meinte Roth nach dem Spiel. „Wir haben eine tolle Rückrunde gespielt und hätten es verdient gehabt, in der Bundesliga zu bleiben.“
Der Sport-Club beendet die Saison mit 26 Punkten auf Platz sieben. Der Trainingsauftakt zu neuen Saison erfolgt am 23. Juni unter dem neuen Cheftrainer Daniel Kraus. Weitere Informationen hierzu folgen.
Stenogramm:
SC Freiburg: Frohms – Gwinn, van Lunteren (80. Hegenauer), Kirchberger, Stegemann (46. Karl) – Knaak, Minge – Naomoto, Beck (46. Sanders), Starke – Bühl
Ersatzbank: Nuding (Tor), Müller, Lotzen, Schöne
Trainer: Jens Scheuer
SV Werder Bremen: Borbe – Schiechtl, Ulbrich, Wensing,Toth – Hoffmann, Hausicke, Volkmer (86. Gieseke), Scholz, Wichmann (46. Horvath) – Cerci (69. Kofler)
Ersatzbank: Pauels (Tor), Calo, Avant, Kersten
Trainerin: Carmen Roth
Schiedsrichterin: Kathrin Heimann
Tore: 0:1 Cerci (9.), 1:1 Bühl (41.)
Zuschauer: 1236