15.08.2020 13:51

Erzbischof Burger feiert Patrozinium Mariä Himmelfahrt im Münster

(Freiburg) Die Kirche bleibt für unsere Gesellschaft und deren zukünftige Entwicklung relevant. Mit ihrer Botschaft und ihren ganz ...

Die Kirche bleibt für unsere Gesellschaft und deren zukünftige Entwicklung relevant. Mit ihrer Botschaft und ihren ganz konkreten Hilfsleistungen in Deutschland und der ganzen Welt gibt sie „unaufhörlich Antwort auf die existenziellen Fragen der Menschen“. Dies betonte Erzbischof Stephan Burger am Hochfest Mariä Aufnahme in den Himmel am Samstag (15.08.) im Freiburger Münster. Er verwies in diesem Zusammenhang unter anderem auf die Leistungen der Kirche im sozialen und caritativen Bereich, den Alten- und Pflegeheimen, den Krankenhäusern, in den Sozialstationen, den Kindergärten und Schulen sowie den vielen Beratungsstellen. Außerdem nannte er den Einsatz der Mitarbeitenden in der Seelsorge in den Gemeinden mit ihren Priestern und Hauptberuflichen sowie den vielen ehrenamtlich Engagierten. „Nicht zu vergessen“, so Burger, der innerhalb der Deutschen Bischofskonferenz für die Arbeit des Hilfswerks Misereor und die Caritas zuständig ist, „den Einsatz unserer kirchlichen Hilfswerke auf internationaler Ebene“. Immer wieder seien die kirchlichen Hilfswerke dabei, zu helfen, so wie aktuell im Libanon. Es gehe darum, „die Menschen nicht im Stich zu lassen. Kirche, die hilft, die da ist, wenn es ans Eingemachte geht!“

Kirche gibt Antwort auf Sinnfragen

Neben all diesen, ganz praktischen kirchlichen Vollzügen, so der Erzbischof weiter, gebe die Kirche jeden Tag Antwort „auf die große Frage der Menschheit nach ihrem Woher und Wohin, nach dem Sinn dieser Welt und des menschlichen Lebens, nach dem Verhältnis von göttlicher Allmacht und dem unsäglichen Leid“. Kirchliche Feste und jede Feier der Eucharistie verweisen darauf, so Erzbischof Burger, „dass unsere menschliche Natur nicht dafür bestimmt ist, auf ewig zugrunde zu gehen.“ Dort gehe es um Erfolg und Niederlage, um Leben und Tod, um Allmacht und Ohnmacht, eine Spannung, die nur in Liebe ausgehalten werden könne: „Nur so können wir all dem Bösen, dem Leid, dem Tod einen Sinn abgewinnen. Wenn Gott selbst nicht bereit wäre, diese Spannung auszuhalten, wenn Gott diesen Weg der Liebe nicht gewählt hätte, es wäre alles vergeblich.“



An Maria werde das, so der Erzbischof, beispielhaft aufgezeigt. So sei der bekannte Lobgesang Marias, das Magnificat, „ein Lobpreis auf das Leben in Gott und mit Gott“. Das sei bis heute die Botschaft der Kirche.

Botschaft will gesucht und erfahren werden

Diese Botschaft sei nicht laut, diese Botschaft mache keinen Lärm wie viele andere, und diese Botschaft schaffe es auch weniger in jene Medienwelt, „die sich nur von Sensationen, vom Aufschrei, von Emotionen und Skandalen leiten lässt“, so der Erzbischof: „Diese Botschaft drängt sich nicht auf. Sie will gesucht und erfahren werden“. Dafür stehe die Gemeinschaft derer, die an Christus glauben, dafür stehe der soziale Raum Kirche, „dafür steht dieses Gotteshaus, das der Gottesmutter geweiht ist.“ Ebenso gehörten dazu „die Spiritualität, die geistliche Erfahrung und der gegenseitige Austausch darüber. Dafür stehen unsere Glaubenspraxis sowie der caritative Dienst am Nächsten.“ Er betonte, dass man eine Antwort auf die Katastrophen dieser Welt finden könne: „Jedenfalls muss erfahrenes Leid, muss Krankheit, bei allem, was Gott auch in seiner Allmacht zulassen und in Ohnmacht mit uns aushalten mag, nicht ins Verderben führen. Seine Verheißung und seine gesamte Erlösungstat stehen dafür, uns für ein Leben mit ihm zu gewinnen. Sie stehen für seine Größe und Macht, die Maria im Magnificat preist.“



Mariä Himmelfahrt: Beliebtes Fest mit langer Tradition

Die selige Jungfrau und Gottesmutter Maria ist Patronin des Freiburger Münsters und der Erzdiözese Freiburg. Seit dem hohen Mittelalter gestalten viele Kathedralen und Kirchen das Fest der Aufnahme Mariens in den Himmel am 15. August (im Volksmund „Mariä Himmelfahrt“ genannt) als Patronatsfest. Allein in der Erzdiözese sind mehr als 180 Pfarr- und Filialkirchen sowie fast 400 Kapellen Maria geweiht. An vielen Wallfahrtsorten ist dies einer der Hauptwallfahrtstage. In zahlreichen katholisch geprägten Ländern ist der 15. August auch staatlicher Feiertag und ein volkstümliches Fest.