16.06.2020 16:31

Bestes Geschäftsjahr - Käsemanufaktur kommt mit Verspätung

(Freiburg/Offenburg/Titisee-Neustadt) Die Schwarzwaldmilch-Gruppe erzielte im vergangenen Jahr mit ihren beiden Standorten in Freiburg und Offenburg erstmals einen Umsatz über 200 Mio. Euro.

Dabei konnte das Unternehmen mit einer Umsatzsteigerung von sieben Prozent zum Vorjahr auf 209,0 Mio. Euro nahtlos an sein erfolgreiches Geschäftsjahr 2018 anknüpfen und seine ertragsorientierte Wachstumsstrategie fortsetzen.
Das Markengeschäft mit plus 11,2 Prozent sowie alle strategischen Geschäftsfelder sorgten für das
umsatzstärkste Jahr seit Bestehen der Schwarzwaldmilch. Die Schwarzwaldmilch ist nicht umsatz- bzw.
absatzfokussiert, umso mehr ist diese positive Entwicklung qualitativ und wertschöpfungsorientiert
getrieben. Der Milchpreis für ihre genossenschaftlichen Milcherzeuger lag in 2019 mit 39,64 Cent/kg brutto**
deutlich über dem Durchschnitt des bundesweiten Milchpreises.

Relativ ausgeglichener Milchmarkt im Jahr 2019

In einem relativ ausgeglichenen milchwirtschaftlichen Jahr 2019 sind die Milchauszahlungspreise in
Deutschland im Vergleich zum Vorjahr leicht gefallen. Während die Butterpreise unter dem Vorjahresniveau
lagen, zogen die Eiweißmärkte deutlich an. Das stabile Exportgeschäft kam dem Markt zu Gute. Die
Milchanlieferung an deutsche Molkereien unterschritt das Vorjahresniveau nur geringfügig um ein Prozent.
„Das Wetter im vergangenen Sommer war mit den vielen heißen und trockenen Tagen ungünstig für das
Futterwachstum. Dies sorgte phasenweise für einen Rückgang der Milchmenge“, erklärt Markus Kaiser,
Aufsichtsratsvorsitzender der Schwarzwaldmilch. Laut Statistischem Bundesamt sind die Preise für Molkereiprodukte im Vergleich zu 2018 um 0,3 Prozent zurückgegangen. „Aufgrund unseres robusten
Geschäftsmodells mit dem starken Markengeschäft und den weiteren Wertschöpfungssegmenten kann
Schwarzwaldmilch dennoch auf das erfolgreichste Geschäftsjahr der Firmengeschichte zurückblicken“, erklärt
Andreas Schneider, Geschäftsführer der Schwarzwaldmilch. Die genossenschaftlichen Milcherzeuger
erhielten mit 39,64 Cent/kg brutto** auch im vergangenen Jahr einen – im deutschen Vergleich –
überdurchschnittlichen Milchpreis. Auch mit ihrem Bio-Milchpreis von 54,33 Cent/kg brutto** lag die
Molkerei über dem deutschen Durchschnitt. Die obersten Ziele der genossenschaftlichen Molkerei sind
qualitativ hochwertigste Produkte für die Kunden sowie ein absolut wettbewerbsfähiger und damit fairer
Milchpreis für die Milcherzeuger. Dieser sichert deren Existenz und zahlt langfristig auf den Erhalt der
einzigartigen Schwarzwälder Kulturlandschaft ein.

Starke Markenlinien positiver als die generelle Marktentwicklung

Mit einem Absatzplus von 13,8 Prozent ist das Markensortiment der zentrale Umsatztreiber. „Wir wachsen
rein ertragsorientiert und nicht über Preisaktivitäten“, erklärt Schneider. Besonders stark zeigt sich in 2019
die Entwicklung der Bio Produktlinie mit einem Umsatzwachstum von 21,3 Prozent. Die Bio-Heumilch, die im
Juli 2018 eingeführt wurde, verzeichnete ein Umsatzplus von 46,8 Prozent. Darüber hinaus trugen die
Produktlinie Schwarzwaldmilch mit einem Wachstum von 7,6 Prozent sowie die Produktlinie LAC lactosefrei
mit 6,8 Prozent wesentlich zum guten Ergebnis bei.
Bezogen auf die Verpackungsform verzeichnet besonders das Mehrwegglassortiment eine starke Entwicklung
mit über 48 Prozent Absatzwachstum. „Wir tragen alle eine große Verantwortung für das Thema
Umweltschutz. Seit Jahren setzt Schwarzwaldmilch daher zahlreiche Maßnahmen im Rahmen der
‚Verantwortungsstrategie‘ um. Daher begrüßen wir die zunehmende Nachfrage nach unseren Produkten im
Glas.“ Bei den Neueinführungen 2019 zeigte die Schwarzwaldmilch Bio frische Heumilch mit 1,5 Prozent
Fettanteil das stärkste Wachstum. „Nach der sehr erfolgreichen Markteinführung unserer Bio Heumilch 3,8
Prozent in 2018 war die Einführung einer fettarmen Variante absolut konsequent. Die Nachfrage nach
unserer transparentesten Produktlinie mit dem innovativen YOY-Transparenzsiegel ist immens“, erklärt
Andreas Schneider. Weitere Neuprodukte wie die LAC Schokomilch 1,5 Prozent Fett in der 0,5 Liter
Giebeldachverpackung, die neuen Kinderjoghurts KIJO mit 30 Prozent weniger Zucker sowie die Bio
lactosefreie Frischmilch 3,8 Prozent Fett zeigten ebenfalls eine starke Entwicklung.
Auch in 2019 konnte die Molkerei unter den Herstellermarken ihre nationale Marktführerschaft in den
Segmenten der Bio-Trinkmilch, Weide H-Milch, Weide Frischmilch sowie im Bereich lactosefreier Produkte bei
Sahne, Naturquark, Schmand und Crème Fraîche festigen***. „Wir setzen weiterhin auf Natürlichkeit,
Regionalität, höchste Qualität und Transparenz innerhalb unserer Markenlinien“, betont Andreas Schneider.

Schwarzwaldmilch konnte neben den vernetzten 360 Grad-Kommunikationskampagnen vor allem dank des
Sportsponsorings des SC Freiburg seine Medienpräsenz weiterhin ausbauen und zieht mit dem SC Freiburg als
Hauptsponsor ins neue Stadion ein.

Produktionsstandort Offenburg: Ertragsorientiert und wachsend

Der Molkereistandort Offenburg wurde – entsprechend der strategischen Ausrichtung – weiter ausgebaut hin
zu einem wertschöpfungsorientierten Produktionsbetrieb für spezialisierte Ingredients. Der Gesamtumsatz
des Geschäftsbereichs Dairy- und Non-Dairy Ingredients verlief zum Vorjahr mit plus 10,3 Prozent sehr
positiv. Der Umsatz der strategiekonformen, ertragsstarken Kernsegmente legte dabei um 2,6 Prozent zu.

Hohe Investitionen für eine starke Zukunft

Zur Absicherung des Fortbestandes und der Wettbewerbsfähigkeit beider Standorte setzte Schwarzwaldmilch
erneut zahlreiche, strategische Erhaltungs- und Neuinvestitionen im Umfang von 9,3 Millionen Euro um. „Wir
denken nicht nur an heute und morgen, sondern in Generationen und Enkelfähigkeit. Es sind nachhaltige
Investitionen im Sinne der Zukunftsfähigkeit unserer Werke. Damit sichern wir langfristig das Einkommen
unserer Milcherzeuger sowie die Herstellung hochwertigster Produkte“, erklärt Schneider.

Das Jahr 2020 vor dem Hintergrund der Corona-Pandemie

Auch die deutsche Milchwirtschaft ist massiv von der Corona-Pandemie betroffen. Die Branche ist stark
exportorientiert und die entsprechenden Warenströme sind nach wie vor gestört. Darüber hinaus bleibt
abzuwarten, in welcher Form und wie schnell sich das Großverbrauchergeschäft erholt, das ebenfalls eine
wichtige Säule der Molkereien darstellt. Gleichzeitig steigt aktuell saisonbedingt die Milchmenge – diese
Kombination führt zu einem Ungleichgewicht zwischen Milchangebot und -nachfrage, was sich tendenziell
negativ auf die Preissituation auswirkt.
Der außergewöhnlichen Nachfragesituation im März und April dieses Jahres wurde Schwarzwaldmilch durch
zusätzliche Produktionsschichten und Sonntagsarbeit gerecht – so konnte die Versorgung der Verbraucher
sichergestellt werden. Diese Bevorratungskäufe waren jedoch ein auf wenige Wochen begrenztes Phänomen.
„Unabhängig von etwaigen Corona-Effekten ist die Marktentwicklung unseres Markengeschäfts auch in
diesem Jahr weiterhin sehr positiv“, so Andreas Schneider. Aufgrund der gesamtwirtschaftlichen Lage ist
jedoch ein Rückgang der Kaufkraft durch sinkende Einkommen und damit Konsumzurückhaltung
wahrscheinlich. Eine Jahresprognose zu Umsatz und Ergebnis ist vor dem Hintergrund der derzeitigen
Turbulenzen nur unter großen Vorbehalten möglich. Schneider strebt für das Jahr 2020 „eine stabile
Umsatzlinie zum Vorjahr an, wohlwissend, dass der Milchmarkt einen hohen Grad an Volatilität durchlaufen wird“. Schwarzwaldmilch verfügt über ein solides und wertschöpfendes Geschäftsmodell, das von einem
ausbalancierten Produktsortiment und von der strategischen Diversifikation lebt – so können Schwankungen
im Markt bestmöglich abgefangen und stabile, überdurchschnittliche Auszahlungspreise gewährleistet
werden.
„Die Corona-Pandemie hat gezeigt bzw. zeigt, wie wichtig die heimische Landwirtschaft und regionale
Lebensmittelproduktion sind“, betonen sowohl Kaiser als auch Schneider. Es sind die Bauern vor Ort und
Molkereien wie Schwarzwaldmilch, die die kontinuierliche Versorgung mit hochwertigen regionalen
Milchprodukten gewährleisten. Kaiser und Schneider freuen sich über das Vertrauen, dass die Kunden der
Schwarzwaldmilch seit nunmehr 90 Jahren schenken – damit einher geht eine hohe Verantwortung. Dieser
werden die 1.000 regionalen Milchbäuerinnen und Milchbauern mit ihrem unermüdlichen Einsatz zur
Produktion ihrer besten Milch genauso gerecht, wie die über 400 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der
Schwarzwaldmilch, die die Veredelung dieser Milch zu den Schwarzwaldmilch Markenprodukten und die
Verfügbarkeit im Handel täglich sicherstellen.

90-jähriges Jubiläum und neue Produkte

In diesem Jahr feiert Schwarzwaldmilch das 90-jährige Bestehen der Molkerei. Manche der vorgesehenen
Maßnahmen und Veranstaltungen können Corona-bedingt nicht wie geplant stattfinden – nichtsdestotrotz
gibt es viele Aktivitäten: So sind beispielsweise jeden Monat tolle Jubiläumspreise zu gewinnen, im August
und September wird es eine „Danke“-Kampagne geben und die Kunden finden dieses Jahr, passend zum
90sten Geburtstag, das Schwarzwaldmilch Jubiläumsdessert Schwarzwälder-Kirsch im Kühlregal.
Neben dem, auf das Jahr 2020 begrenzte Jubiläumsdessert, bietet die Molkerei seit März bundesweit
erstmalig eine lactosefreie Frischmilch in zwei Fettstufen in der Glasflasche unter der Marke LAC an. „Im
Rahmen unserer Verantwortungsstrategie erhöhen wir sukzessive den Glasanteil unseres Markensortiments
und gehen zeitgleich auf die hohe Nachfrage unserer Kunden ein. Mit unserer LAC lactosefreien Frischmilch
sind wir im deutschen Handel einzigartig unterwegs. Die Marktakzeptanz ist sehr hoch“, erklärt Andreas
Schneider. Ebenso stark entwickelt sich der im März eingeführte LAC Naturjoghurt 3,5 Prozent im Glas.
Weitere neue Glasprodukte, wie der Bio Naturjoghurt 1,5 Prozent sowie der Schwarzwaldmilch Weide
Naturjoghurt 3,5 Prozent ergänzen die stark wachsenden Produktsortimente.

Strategische Weiterentwicklung: Vegane Produkte und Käsemanufaktur

Im vergangenen Jahr wurde das Start-Up Black Forest Nature GmbH als hundertprozentige Tochter der
Schwarzwaldmilch gegründet und seit Anfang März dieses Jahres sind mit den veganen Bio Haferdrinks der
neuen Marke Velike! die ersten Produkte des Start-Ups im Lebensmitteleinzelhandel erhältlich. Neben den haltbaren Sorten Hafer Natur, Hafer Calcium, Hafer Mandel und Hafer Barista im Getränkekarton ist der
deutschlandweit erste frische Haferdrink in der 1-Liter Mehrwegglasflasche das Highlight des Velike!
Startsortiments. Schon jetzt zeigt sich, dass die Kunden die innovativen Neuprodukte sehr gut annehmen.
„Wir freuen uns, dass wir in diesem strategisch wichtigen Marktsegment vertreten sind und die Resonanz ist
bisher außerordentlich positiv“, betont Schneider.
Zur weiteren Diversifikation des robusten und zukunftsfähigen Geschäftsmodells der Schwarzwaldmilch wird
darüber hinaus die geplante Käsemanufaktur in Titisee-Neustadt beitragen. Aufgrund des Lockdown
bedingten Ausfalls des für Ende März 2020 geplanten Architektenwettbewerbs, wird der Siegerentwurf nun
im Januar 2021 gekürt. Dies hat entsprechend Auswirkungen auf den ursprünglich fixierten Zeitplan.

** Brutto-Durchschnittspreis inkl. 10,7 % Mwst. inkl. aller Zuschläge bei 4,2 % Fett und 3,4 % Eiweiß ***Nielsen: LEH+DM, Bio-Marken-Trinkmilch sowie funktionale Marken-Sahne/Naturquark/Schmand/ Crème Fraîche, Umsatz 2019