20.04.2019 22:00

Unentschieden für SC Damen

(Freiburg) Am 19. Spieltag der Allianz-Frauen-Bundesliga verliert der SC Freiburg in einer gerade im zweiten Durchgang sehr einseitigen Partie beim 0:0 (0:0) beim 1. FFC Frankfurt zwei Punkte und mit Merle Frohms und Jobina Lahr zwei Spielerinnen wegen Verletzungen.

„Der Punkt ist aufgrund des Spielverlaufs natürlich viel zu wenig“, meinte SC-Managerin Birgit Bauer nach dem Spiel. „Ich hätte aber gerne auch darauf verzichtet, wenn wir stattdessen Jobina und Merle gesund mit nach Freiburg zurücknehmen könnten.“ Für Frohms endete das Spiel bereits vor dem Anpfiff. Die Nationalspielerin zog sich beim Aufwärmen eine Verletzung am Daumen der linken Hand zu und wurde zu weiteren Untersuchungen ins Krankenhaus gebracht. Jobina Lahr musste den Platz nach elf Minuten mit Verdacht auf eine schwere Knieverletzung verlassen.
Erster Rückschlag bereits vor Spielbeginn
Auch unabhängig von Frohms kurzfristigem Ausscheiden hielt die Aufstellung des Sport-Club einige Überraschungen parat. Positiv war dabei die schnelle Rückkehr Klara Bühls, die nur drei Wochen nach ihrer im Pokal-Halbfinale erlittenen Verletzung wieder auf dem Rasen stehen konnte. Zudem waren Rebecca Knaak und Desiree van Lunteren wieder fit und standen ebenso in der Startelf wie Lena Nuding, die für Frohms zwischen den Pfosten stand. Nach elf Minuten ersetzte Hikaru Naomoto die verletzte Jobina Lahr.
Sport-Club kommt nach zehn Minuten besser ins Spiel
Die Japanerin ordnete sich in der Folge im zentralen Mittelfeld ein, Janina Minge rückte in die Innenverteidigung und van Lunteren übernahm Lahrs Position auf der linken Defensivseite. Bei fast schon sommerlichen Bedingungen ließ sich der Sport-Club die beiden verletzungsbedingten Rückschläge nicht anmerken und spielte nach einer ausgeglichenen Anfangsphase, in der Bühl die erste gute Gelegenheit hatte (5.), gut nach vorne. Ein Treffer wollte aber weder bei der Doppelchance durch Sharon Beck und Anja Maike Hegenauer fallen, deren Abschlüsse jeweils noch von einer Frankfurterin geblockt wurden (16.), noch bei der bis dahin größten Chance des Spiels nach 23 Minuten, als Sandra Starke den Ball nach starker Bühl-Vorarbeit frei vor dem Tor nicht traf und die Führung liegen ließ.
„Wir haben zehn Minuten gebraucht, um ins Spiel zu kommen“, meinte SC-Trainer Jens Scheuer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. „Danach waren wir dominant, wollten den Ball aber nicht im Tor unterbringen.“ Während von den Gastgeberinnen so gut wie nichts zu sehen war, erspielte sich der Sport-Club immer wieder beste Gelegenheiten, scheiterte aber mehrfach an FFC-Torfrau Bryane Heaberlin oder dem eigenen Unvermögen.
Sport-Club verzweifelt an Heaberlin
Zunächst war es die US-Amerikanerin, die einen Bühl-Schuss mit den Fäusten abwehrte (36.) und auch bei einem Minge-Kopfball Siegerin blieb (38.). Als Gwinn nach einem Konter in Folge einer Frankfurter Ecke alleine auf das Tor der Gastgeberinnen zulief, war es einmal mehr Heaberlin die den Freiburger Treffer verhinderte (45.). Auch in der letzten Aktion der ersten Halbzeit verhinderte Heaberlin einen Freiburger Treffer, als sie den allerdings auch zu schwachen Abschluss der nach einer sehenswerten Kombination frei vor ihr auftauchenden Starke hielt (45+2.).
Unverändertes Bild im zweiten Durchgang
Auch im zweiten Durchgang war der Sport-Club das agilere, das bessere Team. Über Hegenauer und Gwinn lief der Ball sehenswert in den Strafraum, wo Bühl die herausstürmende Heaberlin überlupfen wollte, aber zu hoch zielte (52.). Becks Versuch aus der Distanz stellte die FFC-Keeperin ebenfalls vor keine Probleme (53.). Spätestens nach einer Stunde fragte sich wohl jeder der 1150 Zuschauer im Stadion am Brentanobad, wieso es nach wie vor 0:0 stand. Zuvor hatte Heaberlin einen platzierten Beck-Abschluss sehenswert um den langen Pfosten gelenkt (60.). Knaaks Kopfball nach der anschließenden Ecke landete knapp neben dem Pfosten (60.).
Doppeltes Aluminiumpech
Während die Gastgeberinnen weiterhin nicht über Ansätze hinauskamen, kam beim Sport-Club in der Folge auch noch Pech dazu, als zunächst van Lunteren von der Strafraumgrenze überlegt abschloss und an der Latte scheiterte (69.) und drei Minuten später Starke aus kurzer Distanz den Pfosten traf (72.). Wiederum nur drei Minuten später setzte Beck das Leder aus etwa neun Metern knapp neben den Pfosten (75.). „Während wir in der ersten Halbzeit nicht treffen wollten, sollten es in der zweiten einfach nicht sein“, haderte Scheuer mit den vergebenen Chancen seiner Elf.
Doppelte Null nach 90 Minuten
Immerhin, auch defensiv stand nach 90 Minuten die Null. „Das müssen wir dann so einfach mitnehmen. Wir hatten diese Spiele in dieser Saison schon einige Male und haben dann noch das späte Gegentor kassiert. Das haben wir heute mit einer konzentrierten Defensivleistung verhindert“, sagte Freiburgs Trainer auf der Pressekonferenz nach dem Spiel. Eine Tatsache die aber wenig über die eigentlichen Verluste des Spiels hinwegtäuschte. „Mit Jobina und Merle zwei weitere möglicherweise schwerverletzte Spielerinnen verkraften zu müssen ist hart und tut mir für die beiden einfach nur total leid“, zeigte sich SC-Managerin Bauer nach dem Spiel weniger frustriert über die unnötig verlorenen Punkte als vielmehr über die neuerlichen Verletzungen.
Mit 25 Punkten steht der Sport-Club nach 19 Spielen in der Allianz-Frauen-Bundesliga auf Platz sechs. Am Sonntag, 28. April (14 Uhr) ist die SGS Essen zu Gast im Möslestadion.
Stenogramm:
FFC Frankfurt: Heaberlin (Tor) – Matheis (75. Kleinherne), Störzel, Prießen (C), Hechler – Groenen, Pawollek – Feiersinger, Freigang, Aschauer – Reuteler (60. Martinez)
Ersatzbank: Bösl (Tor), Widmer, Emmerling, Panfil, Ebert
Trainer: Niko Arnautis
SC Freiburg: Nuding – Gwinn, van Lunteren, Kirchberger, Lahr (11. Naomoto) – Starke, Minge, Knaak (C), Hegenauer (66. Lotzen) – Beck (87. Müller), Bühl
Ersatzbank: Stegemann
Trainer: Jens Scheuer
Schiedsrichtrin: Christina Biehl
Zuschauer: 1150
Gelb: - / Lahr, van Lunteren