21.02.2024 11:39

Starke Bilanz

(Freiburg) Inmitten anspruchsvoller wirtschaftlicher Bedingungen kann die Volksbank Freiburg für das Geschäftsjahr 2023 eine starke Bilanz vorlegen. Das vergangene Jahr war erneut von zahlreichen Herausforderungen geprägt.

Dennoch kann die Volksbank Freiburg auf ein erfolgreiches Geschäftsjahr zurückblicken und zeigt sich weiterhin robust und auf Kurs. „Wir sind nach dem Ende der Niedrig- und insbesondere der Negativzinsphase wieder in der betriebswirtschaftlichen Normalität angekommen. Geld hat wieder einen Preis, das Geschäftsmodell unserer Volksbank ist stabil“, so Vorstandssprecher Uwe Barth. Die Rahmenbedingungen bleiben für die südbadische Wirtschaft anspruchsvoll. Deutschland steht weiterhin am Rande der Rezession bzw. in der Stagnation. Der Wohnungsbau befindet sich in einer Krise. Insolvenzen von Unternehmen und Privatpersonen steigen, der Arbeitsmarkt ist noch widerstandsfähig und wird gleichzeitig vom Fachkräftemangel geprägt. Dennoch besteht ein hoher Finanzierungsbedarf für Investitionen in den Klimaschutz und die Digitalisierung. Der Nachfragerückgang bei Krediten seit der zweiten Jahreshälfte 2022, insbesondere bei den langfristigen Immobilienfinanzierungen und den Bauträgerfinanzierungen, zeigt sich auch bei der Neukreditvergabe der Volksbank Freiburg: Insgesamt hat die Volksbank 489,3 Mio. Euro an Krediten neu vergeben. Das entspricht einem Rückgang von 32,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Während die Neukreditvergabe bei den Immobilienfinanzierungen rückläufig war, ist die gewerbliche Kreditvergabe um 7,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr angestiegen.

Zum Jahresende beläuft sich der Bestand an bilanziellen Kundenkrediten auf 2,98 Mrd. Euro. Das entspricht einem Kreditwachstum von 4,1 Prozent. Die bilanziellen Kundeneinlagen sind im Jahr 2023 relativ verhalten um 0,6 Prozent auf 2,99 Mrd. Euro gestiegen. Es ist ersichtlich, dass die Kunden der Volksbank auf der einen Seite, angesichts der hohen Inflation, mehr Geld für Konsum ausgegeben haben, auf der anderen Seite wurden Spar- und Termineinlagen in höherverzinsliche Wertpapieranlagen überführt.

Bundesweit verzeichnen die Volksbanken einen überschaubaren Rückgang ihrer Einlagen in Höhe von 1,2 Prozent. Das Einlagengeschäft ist insgesamt stabil. Das betreute Kundenvolumen ist um 4,4 Prozent auf 8,30 Mrd. Euro angestiegen. Neben den bilanziellen Kundeneinlagen und Kundenkrediten umfasst das betreute Kundenvolumen auch die außerbilanziellen Aktivitäten der Kunden in Wertpapieranlagen, bei vermittelten Darlehen, beim Bausparen und im Versicherungsgeschäft.

Die Bilanzsumme der Volksbank Freiburg ist im abgelaufenen Jahr um 3,0 Prozent auf 3,96 Mrd. Euro (2022: 3,84 Mrd. Euro) gestiegen. Weiterhin erfreulich zeigt sich die Ertrags- und Risikolage der Volksbank Freiburg. Die Zinswende schlägt sich deutlich im operativen Zinsergebnis nieder. Der Zinsüberschuss betrug 66,6 Mio. Euro (Vorjahr 60,6 Mio. Euro). Dabei ist der Zinsertrag aus dem Kreditgeschäft mit Kunden um 16,7 Mio. Euro angestiegen, der Zinsaufwand aus dem Kundengeschäft ist aufgrund der steigenden Verzinsung der Kundeneinlagen um 19,8 Mio. Euro angestiegen. Der insgesamt höhere Zinsüberschuss resultiert aus der Höherverzinsung der bankeigenen Anlagen.

Der Provisionsüberschuss beträgt wie im Vorjahr 27,8 Mio. Euro. Das Provisionsergebnis wird maßgeblich durch den Zahlungsverkehr, das Wertpapiergeschäft, das Versicherungsgeschäft und die Kredit- und Immobilienvermittlung geprägt.

Die Verwaltungsaufwendungen sind gegenüber dem Vorjahr um 9,1 Prozent auf 56,8 Mio. Euro angestiegen. Der Anstieg der Sachaufwendungen und Personalaufwendungen resultiert aus der Inflation und den Tarifabschlüssen. Unterm Strich konnte das Teilbetriebsergebnis erneut gesteigert werden: Von 36,4 Mio. Euro im Vorjahr auf 37,6 Mio. Euro. „Trotz des herausfordernden Umfelds kann die Volksbank Freiburg ein Teilbetriebsergebnis über Vorjahresniveau ausweisen. Das gute Ergebnis hilft uns, gerade in Zeiten verschiedener Krisen mit vielen Unsicherheiten, das Eigenkapital weiter zu stärken“, so Barth zu den wesentlichen Kennzahlen der Bank. Die Bewertungseffekte fallen für 2023 deutlich geringer aus als im Jahr 2022. Sowohl in den Eigenanlagen als auch im Bewertungsergebnis im Kreditbereich zeigt sich die Risikolage überschaubar und stabil. Das insgesamt anziehende Insolvenzgeschehen in Deutschland und die veränderte Marktlage im Immobilienbereich zeigt sich noch nicht in den Büchern der Volksbank.

Die Volksbank Freiburg weist zum 31.12.2023 Eigenmittel in Höhe von 401,1 Mio. Euro aus. Damit ist die Volksbank überdurchschnittlich kapitalisiert und verfügt über solide Eigenmittel, um zukünftigen regulatorischen Vorschriften gerecht zu werden und Kundinnen und Kunden in der Region weiterhin zuverlässig mit Krediten versorgen zu können.

Ausblick auf das Jahr 2024

„Im Ausblick auf das Jahr 2024 rechnen wir mit einem etwas schwächeren Ergebnis auf gutem Niveau. Auf der einen Seite planen wir mit einem Kreditwachstum von knapp drei Prozent und auf der anderen Seite sorgen die gestiegenen Zinsen für die weitere Erhöhung des Zinsaufwands. Insgesamt führt dies zu einem Rückgang des Zinsergebnisses“, so Vorstandsmitglied Volker Spietenborg. Trotz ermutigender Meldungen über den Rückgang des allgemeinen Preisanstiegs erwartet die Volksbank Freiburg eine anhaltende Inflation und eine unsichere gesamtwirtschaftliche Entwicklung. Die europäische Zentralbank wird ihre Zinspolitik von der Entwicklung der Inflationsrate abhängig machen. Im optimistischen Szenario erhält die gesamtwirtschaftliche Entwicklung eine Unterstützung durch erste Zinssenkungen im Sommer 2024.

Vorstandssprecher Uwe Barth geht zum Jahresende in den Ruhestand

Uwe Barth wird zum Jahresende seine berufliche Tätigkeit beenden und in den Ruhestand wechseln. Stephan Heinisch und Volker Spietenborg werden ab 2025 die Volksbank Freiburg als Doppelspitze und als eingespieltes Team weiterführen.
Uwe Barth kam 1993 als Firmenkundenbetreuer zur Volksbank Freiburg und übernahm 2003 die Leitung des Firmenkundenbereichs. 2007 wurde er in den Vorstand berufen, der seit 2009 aus einem Führungstrio mit Stephan Heinisch und Volker Spietenborg besteht. Als Sprecher des Vorstandes hat Uwe Barth über lange Jahre nicht nur wesentlich zu Stabilität und Erfolg der Volksbank Freiburg beigetragen, sondern auch die genossenschaftlichen Werte verkörpert, die das Fundament der Bank bilden. Er hat es immer als besondere Aufgabe angesehen, den unternehmerischen Mittelstand als verlässlichen Partner zu begleiten und zu unterstützen. Seine Fach- und Führungskompetenz haben wesentlich dazu beigetragen, die Bank erfolgreich durch viele Herausforderungen zu führen. Darüber hinaus hat er sich in vielfältiger Weise für die gesamte genossenschaftliche Finanzgruppe engagiert, zuletzt über viele Jahre als Aufsichtsrat der DZ Bank AG. Uwe Barth hat die Volksbank Freiburg geprägt. Die Mitarbeitenden und der Aufsichtsrat danken ihm für sein außergewöhnliches Engagement und den erfolgreichen Weg, den sie gemeinsam über viele Jahre gegangen sind.

Volksbank Freiburg ist Pfandbriefbank

Als erste Primärgenossenschaft in Deutschland hat die Volksbank Freiburg von der Bankenaufsicht die Erlaubnis zur Emission von Hypothekenpfandbriefen zum 1. September 2023 erhalten. Die Volksbank Freiburg hat sich seit 2021 intensiv auf das Thema vorbereitet. Eine erste Emission ist für Anfang 2024 vorgesehen.
Der Pfandbrief ist eine von einer Bank ausgegebene Anleihe, die mit einer vorgeschriebenen Art von Besicherung ausgestattet ist (i.d.R. Grundpfandrechte). Einzelheiten sind im Pfandbriefgesetz geregelt. Bereits im Mittelalter dienten Pfandbriefe als sichere Form der Refinanzierung für den Schuldner und der Geldanlage für den Gläubiger. Erste Hypothekenbanken begannen in der Mitte des 19. Jahrhunderts Pfandbriefe zu emittieren. War bis vor wenigen Jahren der Pfandbrief als Hauptrefinanzierungsquelle den reinen Hypothekenbanken vorbehalten, so wird er inzwischen auch für Regionalbanken interessant.

Auszeichnungen

Das Institut für Vermögensaufbau (IVA) testet und bewertet für den FOCUS-MONEY CityContest anonym und nach standardisierten Kriterien seit 2009 deutschlandweit die Beratungs- und Serviceleistungen von Banken und Sparkassen im Privatkunden- und Geschäftskundensegment. 2023 konnte die Volksbank Freiburg beim FOCUS-MONEY CityContest erneut einen Dreifachsieg verzeichnen: Sowohl bei den Privat- und Geschäftskunden als auch bei der Beratungsqualität der Baufinanzierung konnte sich die Bank erfolgreich positionieren. „Wir sind stolz darauf, dass wir unsere hohe Beratungs- und Servicequalität erneut unter Beweis stellen konnten. Gleichzeitig motiviert uns das gute Ergebnis, unsere hohen Qualitätsansprüche weiterhin zu erfüllen und unsere Standards weiter auszubauen“, so Vorstandsmitglied Stephan Heinisch.