23.03.2022 15:03

Weniger Wein in Baden

Nach den endgültigen Ergebnissen des Statistischen Landesamtes wurden 2021 in Baden und Württemberg auf einer Ertragsrebfläche von 26 600 Hektar (ha) durchschnittlich 66,7 Hektoliter je Hektar (hl/ha) und damit insgesamt 1,77 Mill. Hektoliter (hl) Weinmost in die Keller eingebracht.

Der Ertrag des Weinherbstes war gegenüber 2020 um 4 % geringer, verfehlte aber das langjährige Mittel der Jahre 2015 bis 2020 um fast ein Fünftel. Die Qualität erreichte im Mittel 81°Oechsle (°Oe). Die Weinberge waren 2021 zwar ausreichend mit Wasser versorgt, erfuhren dadurch aber einen enormen Krankheitsdruck durch Pilzbefall. Bereits zuvor machten im Frühjahr regionale Spätfröste den Reben zu schaffen, später dann die durch die Kirschessigfliege verursachte Fäulnis während der Traubenreife.

Im Anbaugebiet Baden wurde mit 903 000 hl Weinmost eine deutlich geringere Erntemenge als im Vorjahr (−17%), aber auch gegenüber dem langjährigen Mittel der Jahre 2015 bis 2020 verzeichnet (−26 %). Der durchschnittliche Ertrag belief sich bei einer ertragsfähigen Rebfläche von 15 500 ha auf 58,4 hl/ha. Die weißen Rebsorten verzeichneten bei den Erntemengen Einbußen von −15 % gegenüber dem Vorjahr. Insgesamt wurden 589 000 hl Weißmost mit einem durchschnittlichen Mostgewicht von 82°Oe geerntet, vor allem Müller-Thurgau (154 000 hl), Ruländer bzw. Grauer Burgunder (131 000 hl) und Weißer Burgunder (98 000 hl). Der hauptsächlich im Markgräflerland beheimatete Gutedel erreichte gerade einmal 88 000 hl (−15 %). Bei den roten Rebsorten lagen die Ernteeinbußen noch deutlich höher. Gegenüber dem Vorjahr waren es −21 % und sogar −33 % gegenüber dem langjährigen Mittel der Jahre 2015 bis 2020. Bei Spätburgunder wurden lediglich 256 000 hl (−24 %) mit einer Qualität von 85°Oe geerntet.

Im Anbaugebiet Württemberg belief sich die von 11 100 ha geerntete Mostmenge auf 869 000 hl (+16 % zum Vorjahr). Der Ertrag lag damit bei 78,3 hl/ha und das Mostgewicht im Schnitt bei 78°Oe. Die weißen Rebsorten erzielten eine um knapp ein Drittel höhere Erntemenge als im Vorjahr, darunter Riesling mit 171 000 hl (+32 %). Bei den roten Rebsorten wurde trotz Einbußen bei der in Württemberg führenden Rebsorte Trollinger (173 000 hl, −3 %) in Summe eine um 10 % höhere Ernte als im Vorjahr in die Keller gebracht. Lemberger lag mit 128 000 hl (−5 %) nur knapp unter dem Vorjahresergebnis. Der weit verbreitete Schwarzriesling erzielte mit einem Plus von 54 % eine Erntemenge von 99 000 hl.