23.11.2025 13:17

Kritische Wortmeldung von Erzbischof Burger zu aktuellen Themen

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger beobachtet, dass sich die Wertefundamente in der Gesellschaft verschieben. Bei einem ...

Der Freiburger Erzbischof Stephan Burger beobachtet, dass sich die Wertefundamente in der Gesellschaft verschieben. Bei einem Gottesdienst im Kloster St. Trudpert im Münstertal kritisierte er am Sonntag (23.11.) rechtspopulistische, völkisch-nationale und rassistische Tendenzen im gesellschaftlichen Diskurs scharf. „Wenn Ethnien und Hautfarbe in den Köpfen mancher verstärkt darüber entscheiden, wer gut oder böse ist, dann läuft nach unserem christlichen Verständnis etwas aus dem Ruder“, sagte der Erzbischof.

Erzbischof Burger äußerte sich auch kritisch zu Positionen in der aktuellen Debatte über assistierten Suizid, die die Autonomie des Menschen absolut setzten. Im gleichen Zusammenhang erwähnte er die aktuelle Diskussion über den Paragraphen 218, welche die Frage eines gestuften Lebensschutzes des ungeborenen Kindes aufwerfe. Angesichts einer möglichen Verschiebung des Wertesystems „sehe ich uns als Christinnen und Christen, als Glieder unserer Kirche sehr wohl auf den Plan gerufen“, sagte er.



Bei der Patroziniumsfeier in St. Trudpert am sogenannten Christkönigssonntag erinnerte er auch daran, dass Christus die Herrschaft im Leben eines Gläubigen haben müsse. Es sei allerdings auch in der Kirche nicht genügend darauf geachtet worden, „Christus, unserem König“, genügend Platz einzuräumen, sagte der Erzbischof selbstkritisch: „Wir haben uns mit unseren Skandalen nicht mit Ruhm bekleckert. Wir haben in unserer Gesellschaft Vertrauen und Glaubwürdigkeit eingebüßt.“