24.11.2018 23:13

Unentschieden für SC Damen

(Freiburg) Am 9. Spieltag der Allianz-Frauen-Bundesliga haben sich der SC Freiburg und die SGS Essen 2:2 (1:1) getrennt. Die Freiburger Führungen durch Clara Schöne (14.) und Marie Müller (71.), glich Essen durch Turid Knaak (41.) und Sarah Freutel (81.) aus.

Sechs Tage nach dem 4:0 im DFB-Pokal-Achtelfinale an gleicher Stelle änderte das Freiburger Trainerteam um Jens Scheuer seine Startaufstellung auf vier Positionen. Für Lena Nuding kehrte Merle Frohms zurück zwischen die Pfosten. Zudem ersetzten Sharon Beck, Giulia Gwinn und Virginia Kirchberger die verletzten Lena Lotzen, Carolin Schiewe und Verena Wieder. Bei der SGS tauschte Trainer Daniel Kraus zweimal Personal. Für Nicole Anyomi und Kirsten Nesse standen Lea Schüller und Danica Wu auf dem Rasen.
Während den Gastgeberinnen zu Beginn der Partie der deutliche Wille anzumerken war, die klare Niederlage aus der Vorwoche wettzumachen und sie durch Jana Feldkamp zu einer ersten Gelegenheit kamen (5.), stand der Sport-Club defensiv stabil und schaltete nach Ballgewinnen schnell um.
Schöne zur Führung
Aus einer dieser Umschaltaktionen resultierte nach zwölf Minuten die erste Freiburger Möglichkeit. Nach einem Einwurf von Jobina Lahr schickte Beck Gwinn auf die Reise, die Marina Hegering stehen ließ. Den Abschluss der Nationalspielerin klärte Kim Sindermann im SGS-Tor zur Ecke (12.). Nach dieser köpfte Janina Minge freistehend an die Latte. Den zurück in den Strafraum prallenden Ball klärten die Gastgeberinnen genau zu Jobina Lahr, die mit einer präzisen Flanke Klara Bühl am langen Pfosten bediente. Den Abschluss der 17-jährigen klärte Sindermann vor die Füße von Starke. Bei deren Abschluss war erneut Essens Torfrau zur Stelle, konnte das Leder aber nicht festhalten, womit sie Clara Schöne die Möglichkeit gab, es aus kurzer Distanz zur Freiburger Führung über die Linie zu schieben (14.).
Hegering scheitert an Frohms und am Aluminium
Für die Gastgeberinnen sorgte im Anschluss Marina Hegering zweimal für Gefahr. Einen Freistoß der Innenverteidigerin entschärfte Merle Frohms (26.). Beim zweiten Abschluss Hegerings wäre die Nationaltorhüterin machtlos gewesen, der Schuss aus gut 30 Metern klatschte aber an den Pfosten (30.). Eine Minute später war Frohms vor Schüller zur Stelle, ehe es gefährlich werden konnte (31.).
Die Gastgeberinnen hatten insgesamt zwar mehr Ballbesitz, mussten aber auf die jederzeit gefährlichen Konter des Sport-Club aufpassen, denen jedoch zweimal die letzte Konsequenz fehlte (Gwinn (30.), Bühl (35.)).
Essen schlägt vor der Pause zurück
Kurz vor der Pause kamen die Gastgeberinnen zum Ausgleich. Jana Feldkamp bediente mit einem starken Pass Turid Knaak, die im Strafraum Lahr umkurvte und mit ihrem platzierten Abschluss auch Merle Frohms das Nachsehen gab (41.). Das 1:1 bedeutete gleichzeitig den Pausenstand.
Mit Beginn der zweiten Hälfte brachte Jens Scheuer Marie Müller für die Jobina Lahr, die mit Rückenproblemen in der Kabine bleiben musste. Während sich Müller, die ihr erstes Bundesligaspiel feierte, rechts offensiv einsortierte, rutschte Gwinn auf die rechte Abwehrseite, van Lunteren spielte fortan links.
Das erste Ausrufezeichen im zweiten Durchgang setzte der Sport-Club. Über Gwinn und die eingewechselte Müller kam der Ball zu Bühl, die ihre Gegenspielerin stehen ließ und alleine aufs Tor zulief. Ihren Abschluss klärte Sindermann, die mitgelaufene Beck kam nicht mehr an das Leder (59.). Fünf Minuten später brachte Bühl einen Freistoß von der Seitenlinie vors Tor, Sindermann hielt sicher (64.). Für Essen schoss Feldkamp aus 13 Metern drüber (68.).
Müllers doppelte Premiere
In einer bis dahin ausgeglichenen zweiten Hälfte erspielte sich der Sport-Club knapp 20 Minuten vor dem Ende die erneute Führung. Über mehrere Stationen kam der Ball zu Sandra Starke, die mit einem perfekten Zuspiel Marie Müller einsetzte. Die Juniorennationalspielerin schlenzte den Ball in ihrem ersten Bundesligaspiel zum ersten Bundesligator ins lange Eck – Sindermann war chancenlos (71.).
Zehn Minuten vor dem Ende schlugen die Gastgeberinnen zurück. Eine hohe Flanke von der rechten Seite konnte Frohms nicht klären, die eingewechselte Sarah Freutel musste das Leder nur noch über die Linie drücken (81.). Da in der restlichen Spielzeit nichts mehr passierte, stand auch nach der dreiminütigen Nachspielzeit ein leistungsgerechtes 2:2 an der Anzeigetafel.
Mit jetzt elf Punkten belegt der Sport-Club nach neun Spielen in der Allianz-Frauen-Bundesliga Platz acht. Am ersten Adventswochenende ist am kommenden Sonntag, 3. Dezember (13 Uhr) der FC Bayern München zu Gast im Möslestadion.
Stimmen zum Spiel:
Jens Scheuer (Trainer SC Freiburg): „Wir haben heute ein Spiel gesehen, das gerechterweise unentschieden endet. Wir waren in den ersten 20 Minuten besser und gehen nach der Dreifachchance verdient in Führung. Danach macht Essen Druck um kommt zurecht noch vor der Halbzeit zum 1:1. Wir haben in der Pause angesprochen, dass wir wieder mehr am Spiel teilnehmen müssen und gehen dann wieder in Führung. Das 2:2 ist in der Entstehung unglücklich, am Ende in der Summe aber verdient. Wir sind mit dem Punkt zufrieden und freuen uns auf das Spiel am kommenden Wochenende gegen Bayern München.“
Daniel Kraus (Trainer SGS Essen): „Wir hatten nach dem 0:4 im Pokal eine schwere Woche und haben es auch angesichts unserer Verletzungssorgen heute insgesamt gut gemacht. Die Mannschaft hat Moral bewiesen, das 0:4 aus den Köpfen bekommen und sich trotz vieler Baustellen auf und neben dem Platz mit dem Unentschieden belohnt.“
Stenogramm:
SGS Essen: Sindermann – Klasen (72. Nesse), Brüggemann, Hegering, Ostermeier, Wu – Wilde, Felkamp - Turid Knaak (74. Freutel), Schüller, Oberdorf
Ersatzbank: Stober (Tor), Hochstein, Dallmann, Petzelberger
Trainer: Daniel Kraus
SC Freiburg: Frohms – van Lunteren, Schöne ©, Kirchberger, Lahr (46. Müller) – Minge, Naomoto (84. Rebecca Knaak) – Gwinn, Beck (67. Hegenauer), Starke – Bühl
Ersatzbank: Nuding (Tor), Schiewe
Trainer: Jens Scheuer
Tore: 0:1 Schöne (14.), 1:1 Turid Knaak (41.), 1:2 Müller (71.), 2:2 Freutel (81.)
Gelbe Karten: Hegering, Knaak / Schöne
Zuschauer: 418