24.10.2019 14:44

Erste Warnstreiks

(Freiburg) Nachdem gestern und heute kurze Warnstreiks und Aktionen in kämpferischer Stimmung mit mehreren hundert Beschäftigten der Unikliniken Freiburg, Heidelberg, Tübingen und Ulm stattgefunden haben, wird ver.di morgen unmittelbar vor Verhandlungsbeginn den Arbeitgebern die Erwartungen der Beschäftigten in Form von Unterschriften übergeben.

Nachdem gestern und heute kurze Warnstreiks und Aktionen in kämpferischer Stimmung
mit mehreren hundert Beschäftigten der Unikliniken Freiburg, Heidelberg, Tübingen
und Ulm stattgefunden haben, wird ver.di morgen unmittelbar vor Verhandlungsbeginn
den Arbeitgebern die Erwartungen der Beschäftigten in Form von Unterschriften
übergeben. In den vergangenen zwei Wochen haben bereits rund 8.000 Kolleginnen und
Kollegen die ver.di Forderungen unterschrieben und damit klar signalisiert, was sie
von ihren Arbeitgebern in dieser Tarifrunde erwarten - und dass sie sich auch dafür
einsetzen werden.

Irene Gölz, ver.di Verhandlungsführerin: „Respekt und deutlich mehr Geld. Dafür
stehen die Beschäftigten der vier Unikliniken in dieser Tarifrunde. Sie erwarten
außerdem eine Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen. Und dafür sind sie auch bereit
zu kämpfen. Das haben sie gestern und heute deutlich gezeigt.“

Bei der ersten Verhandlungsrunde zum Entgelt am 11. Oktober zwischen ver.di und den
vier Unikliniken im Land hatten die Arbeitgeber kein Angebot vorgelegt. Dieses wurde
zwar für die zweite Runde am 25. Oktober angekündigt. Zuvor hatten die Arbeitgeber
aber ver.di aufgefordert, Teile der Forderungen zurückzunehmen.

Gölz: „Wir gehen selbstverständlich morgen mit der gleichen Haltung in die
Verhandlungen, dieses Mal auch mit dem Rückhalt von über 8.000
Unterstützungsunterschriften.“

Die Verhandlungen beginnen am Freitag um 10:30 Uhr im Waldaupark der SSB in
Stuttgart. Die Unterschriften werden von einer Delegation aus Beschäftigten aller
vier Kliniken direkt um 10.15 Uhr vor den Verhandlungen übergeben.

ver.di fordert für die rund 25.000 von diesem Tarifvertrag betroffenen Beschäftigten
in Heidelberg, Tübingen, Freiburg und Ulm acht Prozent mehr Geld bei einer Laufzeit
von 18 Monaten.
Um die Pflege zu stärken, hat der Gesetzgeber mit dem Pflegepersonalstärkungsgesetz
die Refinanzierung von Entgeltsteigerungen und Verbesserungen der Arbeitsbedingungen
für die Pflege garantiert. ver.di fordert deshalb für diese Beschäftigten 200 Euro
im Monat zusätzlich.
Die Gewerkschaft erwartet Verhandlungen über einen Tarifvertrag alternsgerechtes
Arbeiten sowie die zeitliche Höherbewertung der Samstags-, Sonntags-, Feiertags- und
Nachtarbeit: die Arbeitszeit zu diesen Zeiten soll mit dem anderthalbfachen
Zeitfaktor bewertet werden.
Für die Auszubildenden soll es unter anderem 130 Euro mehr geben sowie fünf freie
Lerntage pro Ausbildungsjahr, um sich besser auf die anspruchsvollen Prüfungen und
Klausuren vorbereiten zu können.

Für die vier baden-württembergischen Uniklinika in Ulm, Tübingen, Heidelberg und
Freiburg gilt ein eigener Tarifvertrag mit dem Arbeitgeberverband Uniklinika, von
dem rund 25.000 Beschäftigten an den vier Kliniken betroffen sind. Die Ärzt*innen
fallen unter den Tarifvertrag Ärzte Länder, das wissenschaftliche Personal als
Landesbeschäftigte unter die Tarifbestimmungen des Landes.