25.08.2025 16:53

Förderung

(Freiburg) Die Erzdiözese Freiburg stellt der Gemeinschaft Sant’Egidio rund 500.000 Euro für ihr Programm der „humanitären ...

Die Erzdiözese Freiburg stellt der Gemeinschaft Sant’Egidio rund 500.000 Euro für ihr Programm der „humanitären Korridore“ bereit. Dieses ökumenisch verantwortete Projekt verschiedener Kirchen in Italien hat in den letzten Jahren etwa 10.000 besonders schutzbedürftigen Personen ein Leben in Würde und Sicherheit ermöglicht. Weihbischof Peter Birkhofer sagte zum Zweck der Spende: „Humanitäre Korridore verbinden den Schutz für Menschen in akuter Not mit Rechtssicherheit und gelingender Integration. Wir unterstützen ein Verfahren, das Leben rettet, den Schleppern ihr Geschäftsmodell nimmt, die Gefahren der Migration minimiert und zugleich planbar bleibt.“



Humanitäre Korridore sind staatlich abgestimmte, legale Aufnahmewege: In Krisenregionen identifizieren anerkannte Partner besonders schutzbedürftige Personen. Staatliche Behörden prüfen Identität, Sicherheitslage und Integrationsperspektive, erteilen Visa und ermöglichen eine organisierte, sichere Einreise per regulärem Verkehrsmittel. Bereits vor Ankunft werden Unterkunft, Sprachkurse, Schule und Begleitung verabredet, sodass Integration vom ersten Tag an beginnt. Auf diese Weise werden gefährliche Routen vermieden und das Geschäft von Schleusern wirksam geschwächt; die Aufnahmen erfolgen geordnet, in überschaubarem Umfang und mit klaren Zuständigkeiten.



In einem Brief dankte der Generalsekretär der Gemeinschaft Sant’Egidio, Professor Cesare Zuccone, der Erzdiözese für die Unterstützung und verwies darauf, dass über das Modell der humanitären Korridore bislang fast 10.000 Menschen, die vor Krieg und Versklavung geflohen sind, in Italien und weiteren europäischen Ländern aufgenommen werden konnten. Die zweckgebundene Förderung aus Freiburg dient der Stabilisierung laufender Programme und zielt nicht auf die Ausweitung irregulärer Migration, sondern dient sogar der Eindämmung der Ausbeutung durch Schlepper durch sichere, rechtskonforme Migrationswege. Für diesen Ansatz spricht zudem die nachweislich gute Integrationsbilanz.



Sant’Egidio ist eine 1968 in Rom gegründete christliche Laiengemeinschaft. Sie engagiert sich weltweit für Menschen in Armut, für Friedensarbeit und für Integration. In Kooperation mit staatlichen Stellen, Kirchen und zivilgesellschaftlichen Partnern organisiert sie u. a. die humanitären Korridore und begleitet Ankommende langfristig.