26.11.2018 08:37

Städte für das Leben - Musikalische Lesung

(Freiburg) Auch in diesem Jahr beteiligt sich Freiburg am weltweiten Aktionstag „Cities for Life - Cities against the Death Penalty“ (Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe), der jährlich am 30. November begangen wird.

Im Juli 2013 beschloss der Freiburger Gemeinderat auf Initiative der Freiburger Amnesty International Hochschulgruppe, dass sich die Stadt Freiburg an der internationalen Städtekampagne zur Abschaffung der Todesstrafe beteiligt. Seither nimmt die Stadt an diesem internationalen Aktionstag teil.

In diesem Jahr haben das Kulturamt und die Freiburger Amnesty International Hochschulgruppe die beiden Schauspieler Renate Obermaier und Heinzl Spagl sowie die beiden Musikerinnen Cordula Sauter (Akkordeon) und Sylvia Oelkrug (Violine) mit einem eigens für diesen Aktionstag zusammengestellten Programm ins Winterer-Foyer um 20 Uhr in das Theater eingeladen. Der Eintritt ist frei.

Die musikalische Lesung mit dem Titel „Danton und Mumia Abu-Jamal. Literarisches und Faktisches zur Todesstrafe“ ist ein bewegendes und informatives Plädoyer für die Abschaffung der Todesstrafe.

Renate Obermaier und Heinzl Spagl verbinden literarische Texte quer durch die Jahrhunderte, etwa von Georg Büchner, Charles Dickens, Herman Melville oder Ernst Jandl, bis hin zur Lyrik des chinesischen Schriftsteller Liao Yiwu, der für sein Gedicht „Massaker“ ins Gefängnis musste und 2011 nach Deutschland geflohen ist. Sie zitieren aus informativen und journalistischen Texten, nennen aktuelle Zahlen und Fakten aus Amnesty International-Reporten zum Thema Todesstrafe. Sie lesen aus dem Buch „Live from Death Row“ des amerikanischen Todeskandidaten Mumia Abu-Jamal, der 35 Jahre um die Wiederaufnahme seines Prozesses kämpfte und schließlich begnadigt wurde. Sie porträtieren den amerikanischen Gerichtsreporter Don Rice, der Augenzeuge bei 189 Hinrichtungen war und sich von einem glühenden Befürworter der Todesstrafe in einen entschiedenen Gegner verwandelte. Die musikalische Begleitung von Cordula Sauter und Sylvia Oelkrug kommentiert unbequem und stellt sich quer, tröstet aber auch und schafft Räume zum Innehalten.

Zu Beginn der Veranstaltung spricht Erster Bürgermeister Ulrich von Kirchbach für die Stadt. Nach der Lesung informieren Vertreterinnen und Vertreter von Amnesty International über den aktuellen Stand im Kampf gegen die Todesstrafe. Ein Infostand von Amnesty International mit umfangreichen Informationsmaterialien begleitet und unterstützt das Anliegen aller Beteiligten.

Zum ersten Mal veranstaltet wurde der Welttag Cities for life – Cities against the Death Penalty (Städte für das Leben – Städte gegen die Todesstrafe) von der christlichen Laienbewegung Gemeinschaft Sant‘Egidio am 30. November 2002. Das Datum wurde ausgewählt, weil es an die erste Abschaffung der Todesstrafe durch das Großherzogtum Toskana am 30. November 1786 erinnert. Allein in Deutschland haben sich seitdem etwa 250 Städte am Aktionstag beteiligt, die mit verschieden Gesten und Veranstaltungen ihren Protest gegen die Unmenschlichkeit der Todesstrafe zum Ausdruck bringen wollen.

Veranstalter sind das Kulturamt, die Freiburger Amnesty International Hochschulgruppe in Zusammenarbeit mit dem Theater Freiburg. Der Eintritt ist frei.

Weitere Informationen unter www.freiburg.de/citiesforlife oder beim Kulturamt unter der Telefonnummer: 201-2101 oder per E-Mail unter kulturamt@stadt.freiburg.de