29.07.2022 18:14

Arbeitsmarkt im Überblick

(Freiburg) Die Zahl an Arbeitslosen im Bezirk der Agentur für Arbeit Freiburg ist im Monat Juli erneut angestiegen.

Zum Stichtag waren 13.449 Frauen und Männer ohne Beschäftigung. Das sind 582 Personen mehr als einen Monat zuvor. Die Arbeitslosenquote stieg um 0,2 Punkte auf jetzt 3,6 Prozent. Bei den Frauen und Männern unter 25 Jahre beträgt sie 2,4 Prozent nach 2,1 Prozent im Juni. Für einen Monat Juli ist der Anstieg überdurchschnittlich ausgefallen.

Die Zahl der Arbeitslosen mit ukrainischem Pass ist per Saldo noch einmal um 257 Personen angestiegen. Sie ist damit im Agenturbezirk auf 1.167 angewachsen. Im April waren es noch 40. Auf Einladung des Vorsitzenden der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Freiburg, Andreas Finke, treffen sich am 2. August Vertreter von Wirtschaft, Politik und Verwaltung zum „Runden Tisch Ukraine“. „Wir wollen unsere Dienste und Angebote für Geflüchtete noch mehr an den regionalen Bedürfnissen ausrichten und uns dabei mit wichtigen Partnern abstimmen. Es geht um mehr als nur um Austausch von Informationen“, sagt Finke. Regelmäßig im Juli wird der Arbeitsmarkt belastet, weil einige junge Menschen nach Beendigung ihrer schulischen oder betrieblichen Ausbildung sich erst einmal vorübergehend arbeitslos melden, um nach den Sommerferien eine Beschäftigung, einen Freiwilligendienst oder ein Studium aufzunehmen.

Auf dem Ausbildungsmarkt droht indes die Bewerberlücke weiter anzuwachsen. Kamen vor zwei Jahren auf 100 Ausbildungsstellen noch 118 Bewerbende, sind es aktuell lediglich noch 86. Hoffnung setzt Finke deshalb auch auf die Last-Minute-Lehrstellenbörse, die heute als Outdoor-Veranstaltung von 13:00 bis 15:30 Uhr in Kooperation mit der Industrie- und Handelskammer Südlicher Oberrhein und der Handwerkskammer Freiburg auf dem Vorplatz der Arbeitsagentur ausgerichtet wird. „Ich bin gespannt, was dabei rauskommt. 54 Ausbildungsbetriebe haben sich angemeldet. So viele wie noch nie“, sagt Finke.

Dynamik am Arbeitsmarkt
Im Berichtszeitraum meldeten sich 3.576 Personen arbeitslos. Im gleichen Zeitraum beendeten 2.998 Menschen ihre Arbeitslosigkeit.

Struktur der Arbeitslosen
Mit Ausnahme der Gruppe der Ausländer ist die Zahl an Arbeitslosen mit Sicht auf einem Jahr bei allen Zielgruppen gesunken. Nach Rechtskreisen ergibt sich folgendes Bild: SGB III: 5.488 Arbeitslose (Anteil 40,8 Prozent), SGB II: 7.961 Arbeitslose (Anteil 59,2 Prozent).

Arbeitskräftenachfrage
Die Arbeitskräftenachfrage hat etwas nachgelassen, bewegt sich aber immer noch auf beachtlichem Niveau. So meldeten die Unternehmen 1.119 offene Stellen. Das sind 379 oder 25,3 Prozent weniger als vor einem Jahr. Der größte Bedarf nach Branchen: Gesundheits- und Sozialwesen (211 Stellen, -18 zum Vorjahr), Verarbeitendes Gewerbe (181, -94), Unternehmensnahe Dienstleistungen (143, -99), Öffentliche Verwaltung (142, +19), Handel (112, -14), Freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen (84, -73), Gastgewerbe (71, -69). Mitte Juli lagen der Agentur für Arbeit Freiburg 6.345 Aufträge zur Stellenbesetzung vor (82,5 Prozent für Fachkräfte, Experten und Spezialisten, 17,5 Prozent für Helfer).