Fünf Wochen für die Schöpfung
Für viele Christinnen und Christen in ganz Europa beginnt am Montag (01.09.) die „Schöpfungszeit“. Auch in der Erzdiözese ...
Für viele Christinnen und Christen in ganz Europa beginnt am Montag (01.09.) die „Schöpfungszeit“. Auch in der Erzdiözese Freiburg machen verschiedene Veranstaltungen – häufig in ökumenischer Verbundenheit – über einen Zeitraum von fünf Wochen auf das Anliegen aufmerksam, die Schöpfung zu bewahren. „Lasst uns gemeinsam für eine Welt eintreten, in der Natur und Mensch im Einklang leben“, dies ist ein wesentlicher Appell von Reinhold John, dem Leiter der Stabsstelle für Schöpfung und Umwelt. „Denn in der Bewahrung der Schöpfung zeigt sich unsere Dankbarkeit für das Leben, das uns geschenkt wurde.“, ergänzt er. Die Stabsstelle unterstützt Kirchengemeinden u.a. durch verschiedene Förderungen im Umwelt- und Klimaschutz.
Folgende Veranstaltungen und Aktionen sind unter anderem in der Erzdiözese Freiburg im Rahmen der „Schöpfungszeit“ geplant:
Die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen in Baden-Württemberg feiert am Sonntag, 31. August 2025, zusammen mit der ACK Freudenstadt und der ACK Baiersbronn auf der gemeinsamen Gartenschau im „Tal X“ ihren zentralen Gottesdienst zum Ökumenischen Tag der Schöpfung. Der ökumenische Gottesdienst mit dem Motto „Gott, du hilfst Menschen und Tieren!“ beginnt um 10.45 Uhr auf der großen „Volksbank‑Bühne“. Anschließend sind Infostände zu Schöpfungsverantwortung und Umweltschutz eingerichtet. Mehr Infos unter www.ack-bw.de/veranstaltungen/tag-der-schoepfung
Das Ökumenische Netzwerk „Kirche im Nationalpark Schwarzwald“ lädt am Samstag, 6. September, ab 10 Uhr zur Wanderung mit dem Titel „Mit der Kirche im Nationalpark durch das Tal X – X Hoffnung“ ein. Startpunkt ist der Parkplatz Seibelseckle. Unterwegs gibt es Impulse zu Hoffnung, Natur und Spiritualität. Die etwa acht Kilometer lange Tour ist familienfreundlich und führt durch beeindruckende Landschaften im Nationalpark Schwarzwald. Eine gemeinsame Vesperpause ist eingeplant, die Teilnehmenden werden gebeten, eigene Verpflegung mitzubringen. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Ein Gottesdienst zum Ökumenischen Tag der Schöpfung findet am Sonntag, 7. September, ab 10.15 Uhr auf dem Kirchplatz vor der Kirche St. Antonius in Herrenwies statt. Anschließend sind alle Interessierten eingeladen zu einem geistlichen Waldspaziergang.
Das Bildungshaus Kloster St. Ulrich, Bollschweil, lädt vom Freitag bis Sonntag (12. - 14. September), zur Veranstaltung „Herbstschätze – Kleine Auszeit“ ein. Die Herbstnatur schenkt eine reiche Fülle an Früchten, Beeren, Kräutern, leuchtenden Blumen und farbenfrohen Wäldern. In dieser Zeit stehen die Achtsamkeit für die Schöpfung, die Sinne, die Ruhe und die inneren Schätze, die uns der Herbst schenkt, im Mittelpunkt.
Das Bildungshaus Neckarelz in Mosbach lädt am Sonntag, 14. September, ab 10 Uhr ein zur Wildfrüchtewanderung – Wildfrüchte, Wildwurzeln und Wildsamen im Herbst.
Handys als Kollekte: Vom 15. September bis 5. Oktober sammelt das Bildungszentrum Heidelberg alte Handys, Smartphones und Tablets für eine zertifizierte Wiederaufbereitung. Der Erlös kommt Projekten von missio Aachen und Brot für die Welt zugute.
Das Ökumenische Netzwerk „Kirche im Nationalpark Schwarzwald“ lädt am Sonntag, 21. September, ab 10 Uhr zu einem besonderen Tag unter dem Titel „Natur erleben für die Seele“ ein. Startpunkt ist die katholische Kirche St. Antonius in Herrenwies, von dort aus führt der Weg in die nördliche Kernzone des Nationalparks Schwarzwald. Entlang von Zauberseen, dunklen Wäldern und weiten Ausblicken erleben die Teilnehmenden die Natur als spirituellen Kraftort.
Ein ökumenischer Gottesdienst zum Tag der Schöpfung mit dem Motto „Gott, du hilfst Menschen und Tieren" findet am Sonntag, 28. September, ab 11 Uhr auf der Donaubühne in Sigmaringen statt.
Thementage in St. Martin Freiburg: Unter dem Motto „Mehr als genug!“ findet am Mittwoch, 1. Oktober 2025, in der Kirche St. Martin am Rathausplatz ein Lesemarathon zu „Laudato si’“ statt. Von 13:15 bis 22:00 Uhr gibt es stündlich Impulse, ein Einstieg ist jederzeit möglich. Weitere Veranstaltungen – darunter ein Gesprächsabend „10 Jahre Laudato si’“ und eine Sammelaktion für alte Handys – ergänzen die Thementage.
Einen Überblick über Materialien und weitere Termine zur Schöpfungszeit in der Erzdiözese bietet die Stabsstelle für Schöpfung und Umwelt unter: www.fairtradedioezese.de/schoepfungszeit.
Erntedankfest 2025: „Gesät in guten Boden“
In zahlreichen Gemeinden im Erzbistum wird außerdem auch in diesem Jahr das Erntedankfest im Rahmen von Gottesdiensten und geschmückten Altären gefeiert. Anregungen zur Gestaltung der Feier gibt es im Materialheft zum Erntedankfest 2025. Neben Bausteinen für Gottesdienste und Hintergrundinformationen enthält es Aktionsideen für Kinder und Jugendliche in Kindertageseinrichtungen, Schulen oder Jugendgruppen. „Gesät in guten Boden“ lautet das Motto. Thematisch geht es um den Boden, der genau wie das Wasser Voraussetzung für jedes Leben auf der Erde ist. Die Arbeitshilfe ist unter https://umwelt.ebfr.de/erntedankheft abrufbar. Herausgeber sind das Referat Kirche im Ländlichen Raum im Erzbischöflichen Seelsorgeamt und die Stabsstelle Schöpfung und Umwelt der Erzdiözese Freiburg.
Papst Leo XIV.: „Samen des Friedens und der Hoffnung“
Die Schöpfungszeit 2025 wird außerdem von der Botschaft von Papst Leo XIV. zum Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung am 1. September begleitet. Darin ruft er Christinnen und Christen dazu auf, als „Samen des Friedens und der Hoffnung“ zu wirken. Besonders in Zeiten von Umweltzerstörung und sozialer Ungerechtigkeit betont er die Verantwortung, durch konkrete Taten Gerechtigkeit, Frieden und Hoffnung wachsen zu lassen – und so die Schöpfung als Gottes Geschenk zu bewahren.
Hintergrund
Der Spätsommer ist für viele Landwirtinnen und Landwirte Erntezeit – traditionell folgt darauf im Herbst eine Zeit, in der für die Ernte gedankt und der Schöpfung gedacht wird. Der 1. September ist seit 2015 in der Katholischen Kirche der Weltgebetstag für die Bewahrung der Schöpfung; der 4. Oktober ist der Gedenktag des Heiligen Franz von Assisi: Zwischen diesen beiden Terminen liegt die „Schöpfungszeit“. Diese geht auf eine Initiative des Ökumenischen Patriarchats von Konstantinopel zurück. 1989 hatte der damalige Patriarch Dimitrios eingeladen, am 1. September für die Schöpfung zu beten. Diese Initiative nahm die Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) beim ersten ökumenischen Kirchentag in die Charta Oecumenica auf und man entschloss sich dazu, „einen ökumenischen Tag des Gebetes für die Bewahrung der Schöpfung in den europäischen Kirchen einzuführen". Da das Thema Schöpfung im Kirchenjahr bislang keinen festen Platz hatte, ergänzten die christlichen Kirchen 1999 diesen Gedanken und empfahlen, die Zeit vom 1. September bis 4. Oktober mit Gottesdiensten, Bildungsveranstaltungen und pastoralen Angeboten als „Schöpfungszeit“ zu begehen. Diese Zeit soll zudem dem Gebet für den Schutz der Schöpfung und der Förderung eines nachhaltigen Lebensstils gewidmet sein.