30.08.2021 11:11

Schulsanierungsprogramm kommt voran

(Lahr) Das Gebäudemanagement der Stadt Lahr hat im Jahr 2014 ein Schulsanierungsprogramm ausgearbeitet, das in den vergangen drei Jahren dank Förderzusagen des Landes und des Bundes in Höhe von insgesamt 8,6 Millionen Euro Fahrt aufgenommen hat. An neun Schulgebäuden werden bis 2022 mehr als 22 Millionen Euro investiert.

Die umfangreichsten Maßnahmen werden am Max-Planck-Gymnasium umgesetzt. Bis 2018 sind schon 1,9 Millionen Euro aus dem städtischen Haushalt in die Gebäudesubstanz geflossen, bis 2022 werden weitere knapp zehn Millionen Euro investiert. Dafür wurde eine Zuwendung des Bundes nach dem Kommunalinvestitionsfördergesetz in Höhe von 3,91 Millionen Euro bewilligt. Ein weiterer Zuschuss von 1,3 Millionen Euro kommt aus dem Klimaschutz-Plus-Programm der Landeskreditbank Baden-Württemberg. Die Umsetzung muss im laufenden Schulbetrieb über drei Jahre hinweg stattfinden. Hierzu war eine durchdachte Planung in drei Bauabschnitten notwendig. Zwischenzeitlich ist der zweite Bauabschnitt zu drei Viertel abgeschlossen. Hinzu kamen jedoch ungeplante größere Maßnahmen im Bereich der Turnhalle. „Bauen im Bestand bringt immer Überraschungen mit sich“, erklärt Maria Göppert, Projektleiterin und Sachgebietsleiterin Objektmanagement. Eine Öffnung der Holzabhangdecken offenbarte Brandschutzmängel, die behoben werden mussten. Und im Zuge der neuen Fassade in der Turnhalle wurde ersichtlich, dass die Bodenplatte starke Setzungen aufweist. Nach genauerer statischer Untersuchung der Tragfähigkeit des Untergrundes mussten Mikropfähle gesetzt, die Zugbänder im Erdreich saniert und die Bodenplatte neu betoniert werden. Jetzt muss noch der neue Sportboden eingebaut werden. Durch Lieferschwierigkeiten der Akustik-Deckenplatten wird die Sporthalle voraussichtlich erst im Oktober 2021 wieder nutzbar sein. Die für diesen Sommer geplante WC-Sanierung musste um ein Jahr verschoben werden, da keine der 19 angefragten Firmen zur Ausführung der Sanitärarbeiten ein Angebot abgegeben hatte.

Beim Scheffelgymnasium befinden sich die Sanierungsmaßnahmen mit Kosten von rund sechs Millionen Euro seit 2019 in der Umsetzung. 2,74 Millionen Euro Fördermittel kommen aus dem Kommunalinvestitions-Förderprogramm II des Bundes. Weitere 864.000 Euro können aus dem Klimaschutz-Plus-Förderprogramm in Anspruch genommen werden, da durch die energetisch wirksamen Maßnahmen ein deutlich verbesserter Standard erreicht wird. Die dafür erforderlichen höheren Investitionskosten werden in den Folgejahren durch geringere Energieverbräuche wettgemacht. Fast 80 Prozent der Maßnahmen sind fertiggestellt. Derzeit steht neben der Fassadensanierung und dem Einbau dezentraler Lüftungsanlagen die Umstrukturierung des Lehrerbereichs – Lehrerzimmer, Sekretariat, Schulleitungszimmer – im Fokus. Die hierbei ausgeführten Abbruch- und Kernbohrungsarbeiten sind besonders lärmintensiv und werden daher in den Sommerferien ausgeführt. Die dezentrale Lüftung wurde im Ablauf nach vorne gezogen, um sie frühzeitig in Betrieb nehmen zu können. Dadurch wird ein guter Luftwechsel gewährleistet – wichtig gerade in der Pandemiezeit. Mit der Umstrukturierung des Lehrerbereichs werden sich die Abläufe verbessern, und vor allem wird mehr Platz vorhanden sein. „Durch Lieferschwierigkeiten beispielsweise bei den Deckenleuchten werden wir unseren Terminplan nicht ganz einhalten können“, sagt Projektleiter Harald Killius.

An der Schutterlindenbergschule war es zuletzt etwas ruhiger geworden. Viele Maßnahmen wurden schon in den Jahren 2019 und 2020 umgesetzt. Der Auftrag für das Wärmedämmsystem der Fassade des Hauptgebäudes wurde gerade erteilt. Die energetische Sanierung der Gebäude steht hier im Fokus. Die Stadt erhält für die zusätzlichen energetisch wirksamen Maßnahmen 220.000 Euro über das Klimaschutz-Plus-Programm. In die Schutterlindenbergschule werden insgesamt 1,77 Millionen Euro zur Sanierung der Gebäudehülle, der Heizungsanlage sowie der Mensa-, Unterrichts- und Verwaltungsräume investiert. Fördermittel aus dem Kommunalinvestitions-Förderprogramm II des Bundes wurden mit 476.000 Euro bewilligt.

„Parallel zu den Umbauarbeiten zur Kitanutzung im Untergeschoss der Schule Sulz werden auch hier Sanierungsmaßnahmen für rund 1,5 Millionen Euro umgesetzt“, erläutert Tobias Eckert, Sachgebietsleiter Projektmanagement. Für die Aufwertung der Gebäudehülle, Innenräume und Sanitäranlagen gibt es eine Förderung in Höhe von 475.000 Euro. Die größeren Maßnahmen im Fassadenbereich befinden sich aktuell in der Ausführungsplanung. Vor Ort beginnen diese Anfang nächstes Jahr.

In das Schulgebäude im Stadtteil Reichenbach werden zur Sanierung von Außenfassade, Fenstern mit Sonnenschutz, Außentüren und Dach sowie verschiedener Unterrichts- und Verwaltungsräume 650.000 Euro investiert. Die Förderung beläuft sich hierfür auf 214.000 Euro. Ein Drittel der Fassadensanierung ist schon umgesetzt. Im kommenden Jahr werden die Innenräume saniert.

In der Außenstelle der Luisenschule im Industriehof sind kleinere Maßnahmen vorgezogen und abgeschlossen worden. Aktuell werden die Ausschreibungen für die neue Pelletheizung sowie für die Dach- und Fassadensanierung vorbereitet. 172.000 Euro kommen an Fördergeldern. Ob die vorgesehenen 1,1 Millionen Euro ausreichen, ist ungewiss. „Gerade bei den Projekten, für die noch keine Aufträge erteilt wurden, müssen wir aufgrund der aktuell hohen Baupreise mit Kostensteigerungen rechnen“, vermutet Silke Kabisch, Leiterin des Gebäudemanagements. In der Luisenschule selbst werden mit 941.000 Euro Fenster, Klassenräume und Sanitäranlagen saniert. Der Zuschuss seitens des Bundes beläuft sich hierfür auf 311.000 Euro. Die ersten Baumaßnahmen wurden bereits ausgeführt, die Fassadensanierung wird aktuell ausgeschrieben.

Bei der Eichrodtschule beziehen sich die Maßnahmen mit Kosten von 430.000 Euro überwiegend auf die Innenräume. Diese wurden bereits saniert. Die Dachdämmung sowie die Überholung der Fassade sind für das nächste Jahr vorgesehen. Das Land steuert 141.000 Euro bei.

Auch im Elisabeth-Walter-Schulhaus in Kippenheimweiler sind die Innenräume schon zur Hälfte saniert. Die Investitionssumme mit 460.000 Euro beinhaltet zudem die Erneuerung der Heizungsanlage. Diese wird nächstes Jahr ausgeführt. Es wird von einer Förderung in Höhe von 152.000 Euro ausgegangen.

Alle geförderten Maßnahmen müssen entsprechend der Förderrichtlinien im Jahr 2022 abgeschlossen und 2023 vollständig abgerechnet werden. „Derzeit haben wir zwar bereits Verschiebungen in dem einen oder anderen Projekt, aber noch sollte die Frist gehalten werden können“, sagt Silke Kabisch.