31.10.2022 11:32

Vielfältige Angebote für Trauernde

Im Monat November erinnern sich viele Menschen in besonderer Weise an Verstorbene aus ihrer Familie und dem Freundeskreis. Für ...

Im Monat November erinnern sich viele Menschen in besonderer Weise an Verstorbene aus ihrer Familie und dem Freundeskreis. Für Katholikinnen und Katholiken sind etwa die beiden Hochfeste „Allerheiligen“ (1.11.) und „Allerseelen“ (2.11.) zentral. Aber auch über den Monat hinaus hat die Katholische Kirche ein Ohr für Menschen, die trauern. Das ganze Jahr über begleitet das Erzbistum Freiburg Menschen, die einen geliebten Angehörigen verloren haben, mit unterschiedlichen Angeboten.

Für trauernde Menschen da zu sein, gehört zum Grundauftrag der Kirche. Bereits in den biblischen Werken der Barmherzigkeit sind der Begräbnisdienst und die Begleitung Trauernder verankert. „Trauer berührt den Menschen in seinen Gefühlen, seinem Alltag, seinen Beziehungen sowie seinen Vorstellungen über das Leben und die größeren Zusammenhänge“, sagt Dr. Ulrike Hudelmaier, Referentin für Trauerpastoral aus dem Erzbistum. „Der Trauerprozess verläuft individuell. Während die einen das Gespräch suchen, tut es anderen gut, Zeit für sich zu haben.“



Vom Odenwald über die Hochrheinebene, vom Schwarzwald bis zum Bodensee: In allen katholischen Dekanaten gibt es Angebote für Trauernde.

So bieten beispielsweise Trauercafés in Bruchsal, Bretten, Schopfheim, Laufenburg, Bad Säckingen und an vielen weiteren Orten einen Raum zum Austausch und Gedenken.
Trauerwanderungen geben die Möglichkeit, in der Natur und in Bewegung mit der Trauer in Kontakt zu kommen. Trauerwanderungen werden z. B. in Pforzheim angeboten. Zu einem Pilgerangebot für trauernde Männer lädt das Referat Frauen-Männer-Gender des Erzbischöflichen Seelsorgeamtes ein.
Wochenenden für Trauernde gehören zu den Angeboten vieler Bildungshäuser
(z. B. in St. Ulrich oder in Hegne)
In Waldshut-Tiengen z. B. oder in St. Luzen in Hechingen können Mütter und Väter, die ein Kind verloren haben, im geschützten Rahmen in Gesprächskreisen oder begleiteten Selbsthilfegruppen gemeinsam trauern, schweigen und einander zuhören.
In Trauerprozessen ist es oft hilfreich, mehr über Trauer zu erfahren, um Reaktionen und Verhaltensweisen besser verstehen zu können. Hierzu halten die TrauerTheken in Buchen und Obrigheim ausgewählte und bewährte Medien wie Bücher, DVDs sowie Fachliteratur bereit.
Verschiedene Gedenkgottesdienste geben den Raum, alle Gefühle, Gedanken und Erinnerungen vor Gott zu bringen und um Trost, Kraft und seine Nähe zu bitten.
Wer über seine Trauer sprechen möchte, kann sich auch an Trauerbegleiterinnen und Trauerbegleitern und an Seelsorgende wenden, sowie an Beratungsstellen, die Telefonseelsorge oder Internetseelsorge.


Das Erzbistum Freiburg hat die Angebote auf der Homepage www.ebfr.de/trauerangebote gebündelt. Die Seite wird laufend aktualisiert und soll trauernde Menschen dabei unterstützen, das Angebot auszusuchen, das sie auf dem Weg der Trauer stärkt und ermutigt.





Hintergrund



Während in unserer Gesellschaft die Tendenz besteht, Themen wie Tod und Trauer zu verdrängen, bietet das Kirchenjahr an Allerheiligen und Allerseelen die Möglichkeit, dem Sterben und der Trauer Raum zu geben und sie als Teil des Lebens zu betrachten.



Am 1. November, an Allerheiligen, gedenkt die Katholische Kirche aller Heiligen. Und sie erinnert sich an die Menschen, die unspektakulär und still ihren Glauben gelebt und ihr Christsein konsequent verwirklicht haben. Ein Tag später, am 2. November, feiern Katholikinnen und Katholiken den Gedenktag Allerseelen. Im Gegensatz zu Allerheiligen, wird an diesem Tag aller Verstorbenen gedacht. Ein Brauch ist es, Gräber mit Gestecken, Blumen und Kerzen zu schmücken. Die Friedhöfe werden dann von sogenannten Seelenlichtern beleuchtet. Bei einer feierlichen Prozession durch die Friedhofsreihen segnet der Priester die Gräber.



In der Praxis allerdings sind die beiden Tagen zu einem Doppelfest verschmolzen: Für viele Leute gehören Allerheiligen und Allerseelen zusammen und sie bringen die Blumen und Kerzen für Verstorbene schon an Allerheiligen auf den Friedhof.