07.05.2025 09:40

Ökumenischer Gottesdienst zu "80 Jahre Kriegsende"

(Offenburg) Der Zweite Weltkrieg hat Auswirkungen bis heute. Die Abteilung Stadtgeschichte und Heimatpflege erinnert mit einer groß ...

Der Zweite Weltkrieg hat Auswirkungen bis heute. Die Abteilung Stadtgeschichte und Heimatpflege erinnert mit einer groß angelegten Reihe an die Ereignisse. Am Donnerstag, 8. Mai, findet ein ökumenischer Gottesdienst zu "80 Jahre Kriegsende" in Offenburg statt. Am Freitag, 9. Mai, gibt es im Salmen eine musikalische Lesung.

"Wer vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart": Was Richard von Weizsäcker vor 40 Jahren anlässlich des "Tags der Befreiung" formulierte, gilt heute mehr denn je. Davon ist auch Wolfgang Reinbold überzeugt. Der Leiter Stadtgeschichte und Heimatpflege hat mit seinem Team die Gedenkreihe konzipiert, die sich über das ganze Jahr erstreckt. Die eine Frage stehe im Zentrum, so Reinbold: "Was bedeutet diese Vergangenheit für uns heute?" In einer Zeit, in der in der Ukraine auf europäischem Boden wieder ein Angriffskrieg tobt?



Projekte der Versöhnung



Der Zweite Weltkrieg und die nationalsozialistische Gewaltherrschaft haben Auswirkungen bis heute. Das Projekt der Versöhnung, Verständigung und Zusammenarbeit innerhalb der Europäischen Union war von Anfang an eine direkte Lehre aus den Verheerungen 1939 bis 1945. Zu den Auswirkungen gehört auch die Erinnerungskultur, die in Offenburg seit Mitte der 1970er-Jahre aufgebaut und gepflegt wird. Reinbold nennt den Holocaust-Gedenktag (27. Januar), den Tag des offiziellen Kriegsendes (8. Mai) und die Tage, an denen in Deutschland die Synagogen brannten (9., 10. November).



Am 8. Mai wird in der Heilig-Kreuz-Kirche um 19.30 Uhr ein ökumenischer Gottesdienst gefeiert. Zudem werden die Kirchenglocken in der Stadt läuten. Eine musikalische Lesung mit der Gruppe Opus 45 findet am 9. Mai um 19 Uhr im Salmen statt. "Dass ein gutes Deutschland blühe" erzählt in Texten, Reportagen und Zeitzeugnissen von einem Land zwischen Apokalypse und Aufbruch. Rezitator Roman Knizka wird auch lokale Bezüge zu Offenburg herstellen.



Das Kriegsende aus französischer Sicht beleuchtet der Historiker Olivier Wieviorka am Freitag, 30. Mai, 19 Uhr, im Salmen.

Außerdem gibt es in der Stadtbibliothek einen Medientisch zum Kriegsende.