Trauer um totes Kamel auf dem Mundenhof
(Freiburg) Der Riese im Kamelgehege auf dem Mundenhof Freiburg ist nicht mehr: Leitkamel Oktai verstarb zwischen den Jahren nach schwerer Krankheit.
Damit geht eine fast drei Jahrzehnte lange Geschichte zu Ende, an der Tausende von Freiburger Kindern mitmachen durften.
Denn Oktai war mit seinen rund drei Metern Schulterhöhe nicht nur beim Krippenspiel auf dem Mundenhof der Dreh - und Angelpunkt, sondern auch jahrelang bei Ausritten durchs Hofgelände. Auch im KonTiKi spielte der sanfte Riese stets eine wichtige Rolle.
Oktai wurde im Mai 1996 im Heidelberger Zoo geboren und kam gut ein Jahr später auf den Mundenhof. Hier musste er kastriert werden, um ihn mit einem Zuchthengst in der Herde halten zu können. Schon in jungen Jahren war er sehr sensibel, man brauchte viel Geduld und
Einfühlungsvermögen, um mit ihm umgehen zu können. Im Sommer 1999 wurde er zum Reitkamel ausgebildet; seither konnte er zuverlässig an unzähligen Aktivitäten und Ausflügen, auch in die
Stadt, teilnehmen. So war er zum Beispiel in der Kinderklinik oder beim Diözesantag 2009 dabei. Im Laufe seines Lebens hat er ungezählte Kinder und Erwachsene auf seinem hohen, breiten Rücken durch die Reitbahn getragen.
Mundenhof-Kräfte , die seit Jahren mit Oktai arbeiteten, beschreiben ihn als „Chef, der keiner sein wollte“. Nicht nur die gesamte Kamelherde habe zu ihm aufgeschaut, sondernauch alle Besucher und Mitarbeiter– und zwar nicht nur wegen seiner beeindruckenden Größe. Eine Tierpflegerin erinnert sich: „Er hat die m Charakterstärke von allen ausgetestet, hat sofort gemerkt, wer es gut mit ihm meinte, wer eher skeptisch war, und natürlich, ob man Möhrchen dabei hatte.
Die hat er in jeder Tasche entdeckt.Bis zum Ende des Sommers durfte er, trotz Rente, noch immer zu fast jedem Reittermin mitkommen. Einfach nur, um sich die Füße zu vertreten und der restlichen Kamelgruppe Sicherheit zu geben. Als „Lumpensammler“ war er immer das Schlusslicht der Karawane. Nur in Situationen, in denen sich der Rest der Gruppe nicht mehr vorwärts wagte, musste er voran laufen und di e Gefahrenstelle überwinden. Sobald alle vorbei waren, blieb er stehen und reihte sich wieder am Ende ein.
Eben der Chef, der keiner sein wollte.
Bild: Stadt Freiburg
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